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Fieses Karma

Fieses Karma

Titel: Fieses Karma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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sogar zitiert!«
    Ich kann gar nicht mehr aufhören zu strahlen. »Ich weiß.«
    »Mann, ist das cool«, sagt sie begeistert, während sie weiterliest. Ich beobachte ihr Gesicht, um weitere Regungen zu erkennen. Endlich fängt sie an zu lachen. »›Peilsender für Kaufrüchtchen‹. Das ist echt gut.«
    »Wirklich, findest du?«, will ich wissen.
    Jade nickt heftig. »Es ist definitiv witzig.«
    Angie schüttelt den Kopf über uns und wendet sich einer Kundin zu, die an der Kasse steht. Instinktiv weichen Jade und ich ein paar Schritte zurück, um die alte Dame mit unserem lauten, nervigen Teenie-Gekreische zu verschonen.
    »Aber Mason arbeitet doch gar nicht mehr in der Pizzeria«, wirft Jade ein.
    Ich zucke gelassen mit den Schultern. »Als ich sein Foto eingeschickt habe, hat er noch da gearbeitet. Aber ich finde es nicht wichtig.«
    Tatsache ist, dass Mason seinen Job bei Brooklyn Pizza schon nach sechs Monaten geschmissen hat. Und ehrlich gesagt, bin ich nicht sicher, wozu er überhaupt das Extraeinkommen gebraucht hat – seine Eltern bezahlen so ziemlich alles, was er will.
    Jade liest den Artikel zu Ende. Dann sieht sie mich voller Bewunderung an. »Wow.«
    Ich nehme ihr die Zeitschrift aus der Hand und halte sie so fest, als würde die ganze Welt in Tausend Scherben zerspringen und als würde ich aus diesem verrückten Wunschtraum aufwachen, wenn sie mir aus der Hand fiele.
    Angie hilft der alten Dame, die ein Shampoo-mit-Spülung und Wattebällchen gekauft hat, ihre Einkäufe in einer Tasche zu verstauen. Dann kommt sie zu uns herüber.
    Jade legt liebevoll den Arm um meine Schulter. »Das ist echt der Hit.« Mit diesen kurzen Worten drückt sie meine ganzen Gefühle aus.
    Ich starre derweil ins Leere. »Ich hab selbst keine Ahnung, was jetzt werden soll.«
    Angie lacht und schüttelt den Kopf. »Also, Maddy«, sagt sie in ernstem Ton. »Als Erstes bezahlst du die Zeitschrift, weil du sie schon total verkrumpelt hast. So kauft sie keiner mehr. Dann gehst du schön nach Hause und lernst alles über die Französische Revolution. Denn ob du es glaubst oder nicht: Mrs Spitz wird das hier …«, sie tippt mit dem Finger auf die Zeitschrift, »nichtals akzeptable Ausrede gelten lassen, wenn du nichts über Marie Antoinette und Louis den Zweiunddreißigsten weißt.«
    »Den Sechzehnten«, verbessere ich sie.
    »Wie auch immer. Die sehen doch alle gleich hässlich aus mit ihren großen Nasen. Louis le Grande Rüssel passt schon eher.«
    Ich muss kichern. Angie gehört zu den Menschen, die in jeder Krise und in jeder aufregenden Situation gelassen bleiben und einen kühlen Kopf bewahren. Wäre sie auf der Titanic gewesen, als das Schiff sank, dann wäre sie mit Sicherheit nicht wie ein aufgeregtes Huhn kreischend hin und her gerannt. Sie hätte für Ordnung gesorgt und den Leuten gesagt, sie sollten ruhig bleiben und in die verdammten Rettungsboote steigen, weil man durch Kreischen und Schreien nirgends hinkommt … außer auf den Meeresboden.
    Ich stecke die Hand in meine Jeanstasche und grabe ein paar Dollarscheine aus, die ich Angie gebe. Sie geht zurück zur Kasse, tippt den Preis für die Zeitschrift ein, die tatsächlich schon etwas mitgenommen aussieht, und reicht mir mein Wechselgeld. »Danke für Ihren Einkauf bei Miller’s«, sagt sie strahlend und nur mit einem Hauch von Ironie.
    Ich verabschiede mich von meinen beiden Freundinnen, murmle etwas von meinem Test und fahre ein bisschen benommen nach Hause zurück. Erst als ich dort angekommen bin, fällt mir ein, was ich vergessen habe: Ich muss sofort morgen früh zum Drugstore fahren und mindestens zwanzig Ausgaben der Zeitschrift kaufen. Oder wenigstens so viele, wie mein mickriger Kontostand zulässt. Denn das hier ist eindeutig etwas, das man seinen Enkelkindern zeigen möchte, wenn – und Mist – noch etwas habe ich vergessen! Ich muss Mason anrufen. Er weiß ja noch gar nicht, dass sein Foto in einer der meistgelesenen Jugendzeitschriften abgebildet ist! Mason in seiner mit Tomatensauce besprenkelten Brooklyn-Pizza-Schürze und mit einem Mehlfleck auf der linken Wange. Statt des Durchschnittsfotos mit nacktemOberkörper, das alle anderen einschicken, habe ich extra dieses Bild ausgesucht, weil ich fand, dass er darauf bescheiden und bodenständig wirkt, und weil es Mason ist, wie er leibt und lebt.
    Jetzt werde ich echt nervös. Ich will nach Hause und telefonieren. Hier im Wagen geht es nicht, weil mein Vater ständig das kalifornische

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