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Fiesta

Fiesta

Titel: Fiesta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernest Hemingway
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Zimmer und legte mich aufs Bett. Das Bett segelte hin und her; ich setzte mich aufrecht; damit es aufhörte, sah ich die Wand an. Draußen auf dem Platz nahm die Fiesta ihren Lauf. Es war mir völlig egal. Später kamen Bill und Mike in mein Zimmer und wollten mich zum Essen holen. Ich tat so, als ob ich schliefe.
    «Er schläft. Wir wollen ihn in Ruhe lassen.»
    «Er ist so blau wie ein Veilchen», sagte Mike. Sie gingen hinaus.
    Ich stand auf und ging auf den Balkon und sah dem Tanz auf dem Platz zu. Die Welt drehte sich nicht mehr. Es war nur alles sehr klar und hell und neigte dazu, an den Rändern zu verschwimmen. Ich wusch mich und bürstete mein Haar. Ich erschien mir im Spiegel wie ein Fremder und ging hinunter ins Eßzimmer.
    «Na, da ist er ja», sagte Bill. «Guter alter Jake! Ich wußte, du würdest uns nicht im Stich lassen.»
    «Hallo, alter Trunkenbold», sagte Mike.
    «Ich hatte Hunger und bin davon aufgewacht.»
    «Hier, iß Suppe», sagte Bill.
    Wir drei saßen um den Tisch herum, und es war so, als ob ungefähr sechs Leute fehlten.

Drittes Buch
1
    Am nächsten Morgen war alles vorüber. Die Fiesta war zu Ende. Ich wachte gegen neun Uhr auf, nahm ein Bad, zog mich an und ging hinunter. Der Platz war leer, und man sah auch keinen Menschen auf der Straße. Ein paar Kinder sammelten die Raketenreste auf dem Platz auf. Die Cafés machten gerade auf, und die Kellner trugen die bequemen weißen Rohrstühle heraus und stellten sie im Schatten der Arkaden um die Tische mit den Marmorplatten. Die Straßen wurden gekehrt und mit einem Schlauch besprengt.
    Ich setzte mich in einen der Rohrsessel und legte mich bequem zurück. Der Kellner nahm sich Zeit. Die weiße Papierreklame von dem Entladen der Stiere und die großen Fahrpläne von Sonderzügen klebten noch an den Säulen der Arkaden. Ein Kellner in einer blauen Schürze kam mit einem Eimer voll Wasser und einem Tuch heraus und fing an, die Anzeigen abzureißen, indem er das Papier in Streifen herunterriß und das Papier, das am Stein festklebte, abwusch und abrieb. Die Fiesta war vorbei.
    Ich trank meinen Kaffee, und nach einer Weile erschien Bill. Ich beobachtete, wie er über den Platz ging. Er setzte sich hin und bestellte einen Kaffee.
    «Na», sagte er, «das wäre nun alles vorbei.»
    «Ja», sagte ich. «Wann fährst du?»
    «Ich weiß nicht. Ich glaube, man sollte einen Wagen bestellen. Fährst du nicht auch nach Paris?»
    «Nein. Ich kann noch eine Woche bleiben. Ich glaube, ich gehe nach San Sebastian.»
    «Ich will zurück.»
    «Was plant Mike?»
    «Er will nach Saint-Jean de Luz.»
    «Wir wollen einen Wagen bestellen und bis Bayonne alle zusammen fahren. Du kannst dann deinen Zug heute nacht da erreichen.»
    «Schön. Dann wollen wir nach dem Lunch fahren.»
    «Gut. Ich werde den Wagen bestellen.»
    Wir aßen unser Lunch und bezahlten die Rechnung. Montoya ließ sich nicht blicken. Eines der Mädchen brachte die Rechnung. Der Wagen wartete draußen. Der Chauffeur türmte die Koffer auf dem Verdeck auf, band sie fest und stellte einige neben sich auf den Sitz. Wir stiegen ein. Der Wagen fuhr über den Platz, durch die Seitenstraßen, draußen unter den Bäumen und den Berg hinunter und ließ Pamplona hinter sich. Die Fahrt erschien uns nicht sehr lang. Mike hatte eine Flasche Fundador mit. Ich trank nur ein paar Schluck. Wir kamen über die Berge und verließen Spanien und fuhren die weißen Landstraßen durch das üppig belaubte, feuchte grüne Baskenland und kamen schließlich nach Bayonne. Wir ließen Bills Gepäck an der Bahn, und er kaufte sich ein Billett nach Paris. Sein Zug fuhr 19 Uhr 10. Als wir aus der Station kamen, stand der Wagen davor.
    «Was sollen wir mit dem Wagen machen?» fragte Bill.
    «Zu dumm mit dem Wagen», sagte Mike. «Ach, wir wollen ihn behalten.»
    «Schön», sagte Bill. «Wo wollen wir hinfahren?»
    «Nach Biarritz, da was trinken.»
    «Mike, der Verschwender», sagte Bill.
    Wir fuhren nach Biarritz und ließen den Wagen vor einem sehr nach Ritz aussehenden Hotel halten. Wir gingen in die Bar, saßen auf hohen Schemeln und tranken Whisky-Soda.
    «Dies bezahle ich», sagte Mike.
    «Wir wollen würfeln.»
    Wir würfelten mit Pokerwürfeln aus einem tiefen, ledernen Würfelbecher. Bill schied gleich aus. Mike verlor an mich und reichte dem Mixer eine Hundert-Francs-Note. Jeder Whisky kostete 12 Francs. Wir würfelten nochmals, und Mike verlor wieder. Jedesmal gab er dem Mixer ein gutes Trinkgeld. Im Zimmer neben

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