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Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Smith
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Hunderte Karat von
Diamanten, Rubinen und Saphiren gleiten. „Danke,” sagte sie. „Eric hat sie mir
geschenkt.”
    Es
war eine beiläufige Bemerkung, kein Schlag unter die Gürtellinie, und Celina
hatte ein bisschen Mitleid mit Diana, keine Wut auf sie. Sie fragte sich, wie
solch eine intelligente Frau wie Diana sich in jemanden wie Eric verlieben
konnte. Und dann blickte sie in sich. Warum
nicht? Ich hab’s ja auch getan.
    Sie
entschloss sich zumindest zu einer Warnung.
    „Ich
kann mich noch gut daran erinnern, als Eric sie für mich gekauft hat,” sagte
Celina. „Wir waren auf Urlaub in Milan, und ich war bezaubert von der Größe und
der Klarheit der Steine. Sie wissen, dass die Steine absolut lupenrein sind,
nicht wahr?”
    Es
dauerte einen Moment, bis Diana wieder sprechen konnte. Sie presste die Finger
auf die Kette, und die Steine drückten in ihre Haut. „Eric hat sie für Sie
gekauft?” fragte sie.
    Celina
nickte. „Ich glaube, das war vor drei Jahren. Ich habe sie – und anderen
Schmuck – ihm zurückgegeben, als es zwischen uns aus war. Ich denke aber,
Ihnen steht sie besser. Die Saphire betonen das Blau in Ihren Augen.”
    Diana
Crane wandte sich ab. Celina fühlte sich ein wenig schuldig, als sie Diana
nachblickte. „Ich musste das tun,” sagte sie laut. „Er hat ihr diese Halskette
geschenkt und sie glauben lassen, er habe sie für sie gekauft. Was für ein
Scheißkerl.”
    „Wer
ist ein Scheißkerl?”
    Celina
legte ihre Hand auf Jacks Arm. Sie fragte sich, wie lange er wohl hinter ihr
gestanden haben mochte, hätte gerne gewusst, wie viel er mitbekommen hatte. „Es
ist nicht wichtig,” sagte sie und nahm das Glas Champagner entgegen, das er ihr
hinhielt. Sie nippte daran – und merkte, dass es kein Champagner war. Es
war Bier. „Sie sind mir ja ein ganz Schlauer,” sagte sie.
    „Hätten
Sie es lieber aus der Dose getrunken?”
    „Wir
haben das schon gemacht. Warum nicht auch jetzt?”
    „Ein
gutes Argument,” sagte Jack. „Nächstes Mal bringe ich einen Sechserpack.”
    „Machen
Sie das,” sagte Celina und beugte sich – einem Impuls nachgebend –
vor und küsste ihn auf die Wange. „Wissen Sie, was ich jetzt gerade im Moment
machen möchte?”
    Jack
schüttelte den Kopf.
    „Ich
möchte mit Ihnen tanzen, bevor dieser schwimmende Palast in See sticht. Was
halten Sie davon?”
    Zuerst
tanzten sie langsam; Jacks Hand umfasste zärtlich ihre, Celinas Wange berührte
seine, und beide spürten sie den Körper des anderen. Paare, die Anastassios aus
der ganzen Welt eingeflogen hatte, drehten sich um sie herum, einige lachten,
andere unterhielten sich, und alle genossen sie das Orchester.
    Celina
spürte, dass manche sie von den nächststehenden Tischen beobachteten, aber sich
bemühte sich, nicht darauf zu achten. Sie war glücklich, mit Jack hier zu sein.
Sie war froh, dass er in ihr Leben getreten war.
    „Ist
das dort drüben nicht Harold Baines?” fragte Jack.
    Celina
folgte Jacks Blick mit den Augen. Harold stand mit einem Glas in der Hand an
der Reling. Er unterhielt sich mit Louis Ryan. Sie nickte und war überrascht,
diese beiden Männer zusammen zu sehen.
    „Ich
wüsste gerne, worüber er und Ryan sich streiten.”
    „Warum
glauben Sie, dass sie sich streiten?”
    „Vor
ein paar Sekunden hat Harold seine Stimme erhoben,” sagte Jack. „Ich hab’s gehört.
Und schauen Sie sich Ryans Gesicht an – es ist so rot wie das Kleid
dieser Frau da. Die streiten sich.”
    Die
Musik wurde weicher und langsamer, und Jack drückte sie enger an sich. Celina
wandte den Blick genau in dem Moment von Harold ab, in dem er von Louis Ryan
wegstürmte. Sie berührte Jacks Wange mit ihrer, roch sein Rasierwasser und
spürte die Wärme seines Körpers durch den dünnen Stoff ihres Kleides. Sie
fragte sich, ob auch er diese Dinge wahrnahm. Sie fragte sich, ob er ebenso oft
an sie dachte wie sie an ihn. Sie fragte sich, ob er sich ebenso sehr zu ihr
hingezogen fühlte wie sie sich zu ihm.
    Allmählich
begann sie sich in ihm und dem Tanz zu verlieren. Er sprach zu ihr. Seine
Stimme war ein leichtes Raunen über dem Plätschern der Wellen und dem
entfernten Brüllen der Motoren, als das Schiff ablegte. Sie hörte, wie er etwas
über die Jacht und die Gäste sagte, über die immer dichter werdenen Wolken und
einen möglichen Regenschauer, aber sie konnte seinen Ausführungen nicht folgen.
Was Celina betraf, so konnten sie überall in der Welt sein.
    „Langweile
ich Sie?” fragte Jack

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