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Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Smith
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ich nicht gesagt.”
    „Und
was sagen Sie genau?”
    „Ich
sage, dass mir sehr viel wohler wäre, wenn jemand mit Erfahrung eine Augenbinde
anlegen und zuerst springen würde – jemand wie Jack. Auf diese Weise
können wir sehen, wie es abläuft, und werden hoffentlich zuversichtlicher
sein.”
    Celina
wollte gerade etwas entgegnen, als Jack seine Hand hob. Er schaute Simpson an
und sagte mit einem Grinsen: „Ich wünschte, ich könnte zuerst springen, Steve,
aber sie lässt mich nicht.”
    „Lässt
Sie nicht?”
    „Das
stimmt.”
    „Und
warum nicht?”
    „Weil
wir eine Münze geworfen haben, bevor wir die Stadt verließen, und Kopf war
zuoberst. Sie springt zuerst.”
    „Ich
glaub’ es nicht.”
    Celina
kreuzte die Arme. Einen Augenblick lang wich ihre Furcht vor dem Sprung einer
Ungeduld. Sie wollte das hinter sich bringen. „Glauben Sie’s,” sagte sie.
Können wir jetzt endlich damit fortfahren? Ich bin mir sicher, die anderen
Leute hier möchten auch springen.”
    Simpson
blickte auf die Gruppe der zwölf anderen Springer, die hinter ihm wartete,   sah die Ungeduld in ihren Gesichtern und
kam zu einer Entscheidung. „Kommt nicht in Frage,” sagte er zu Celina.
„Entweder Sie springen ohne Augenbinde, oder Sie springen überhaupt nicht.”
    Celina
spürte Röte in ihr Gesicht steigen. Worin lag das Problem, wenn sie diese dumme
Augenbinde tragen wollte? Bevor sie protestieren konnte, trat ein großer Mann
mit dunklem Haar und scharfen Gesichtszügen aus der Gruppe der anderen Springer
und sagte: „Ich habe einen Vorschlag.”
    Celina
schaute den Mann an. Er trug ein schwarzes T-Shirt, Khaki Shorts und eine
dunkle Sonnenbrille. Er sah irgendwie bekannt aus, obwohl er ihr auf dem Weg
nach hier oben nicht aufgefallen war. „Und der wäre?” fragte sie.
    „Warum
lassen Sie mich nicht zuerst springen? Ich habe Erfahrung, Sie können nach wie
vor vor Ihrem Freund springen, und ich werde mir die Augenbinde umlegen, so
dass Steve entscheiden kann, ob es sicher ist.”
    Celina
wandte sich an Steve. „Und?” sagte sie. „Was denken Sie?”
    „Das
hängt davon ab, wie lange Sie schon springen.”
    „Zwei
Jahre,” sagte Vincent Spocatti. „In einem Park in Texas.”

 
    *   *   *

 
    „Mein
Partner ist auf einem Floß, das unterhalb der Brücke vertäut ist,” sagte
Simpson zu Spocatti. „Wenn Sie sich nach vorne lehnen, können Sie ihn sehen.”
    Spocatti
fasste das hölzerne Geländer der Fußgängerbrücke, lehnte sich vor und sah ein
orangenes Floß für acht Personen, das auf dem Fluss schaukelte. Der Mann darin
winkte ihnen zu. Obwohl es aus dieser Höhe schwierig zu sehen war, schien der
Mann kleiner als Spocatti.
    „Sind
Sie bereit?” fragte Simpson.
    Spocatti
nickte.
    „Atmen
Sie tief ein, wenn Sie nervös sind.”
    „Ich
bin nicht nervös.”
    Simpson
hatte das schon bemerkt. Selbst erfahrene Springer begannen ein wenig zu
schwitzen, wenn die Zeit für den Sprung gekommen war. Dieser da würde zum
ersten Mal eine Augenbinde tragen – und dennoch sah es so aus, als sei er
total ruhig.
    „Sind
Sie sicher, dass Sie mit der Augenbinde springen wollen?”
    Spocatti
schaute zu Celina hinüber, die hinter ihm stand und ihren Arm um Jack gelegt
hatte. Sie lächelte ihn an. Er lächelte ebenfalls und war erleichtert, dass sie
ihn nicht von der Eröffnungsfeier des Redman International-Gebäudes her
erkannte. Er vermutete, dass die Sonnenbrille, die er trug, das bewirkte.
    „Ich
bin mir sicher,” sagte er.
    „Dann
los.”
    Simpson
kniete sich hin, band einen Nylongurt um Spocattis Knöchel, zog ihn fest und
machte eine Reihe von Schnallen zu. Während er das Bungee-Seil an dem Gurt
befestigte, schaute Spocatti flussabwärts. In einer verborgenen Lichtung und
ein wenig abseits der vielen Feldwege des Parks warteten zwei seiner Leute in
einem Range Rover, der dort geparkt war.
    Simpson
stand auf und klopfte ihm auf den Rücken, das Zeichen zum Sprung. Spocatti
hielt sich mit einer Hand an dem Geländer fest und schob sich mit der anderen
die Binde über die Augen. In der plötzlich eintretenden Dunkelheit schärften
sich seine Sinne. Er konnte den Fluss unter sich ebenso brüllen hören wie den
Schrei einer darüber fliegenden Krähe. An seinem Schenkel konnte er das kleine
Taschenmesser spüren, das in einer Tasche mit Reißverschluss verborgen war.
    Sollte
Celina ihm zu viele Schwierigkeiten machen, würde er ihr eine neue Halskette
schnitzen.
    „Ich
zähle von fünf

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