Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Smith
Vom Netzwerk:
wirst, dann muss ich
einkaufen gehen. Was möchtest du zu essen?
    Er
hatte eine Liste gemacht, und sie war fortgegangen. Danach hatte er Louis Ryan
angerufen und war zu ihrem Treffen gegangen.
    Er
ging vom Foyer ins Wohnzimmer. Im Spiegel, auf den sie eine Liste mit seinen
Charakterfehlern geklebt hatte, erhaschte er einen Blick von sich. Unter den
purpurnen Flecken auf seinem Gesicht sah er angespannt aus, und wenn sie hier
wäre, würde sie das merken und ihn fragen, ob etwas nicht in Ordnung sei.
    Immer mit der Ruhe.
    Das
Wohnzimmer war leer. Zu seiner Rechten führte die Wendeltreppe zu den
Schlafzimmern im oberen Stock und zu Dianas Büro. Er schaute hinauf und rief
ihren Namen einmal, zweimal, aber es kam keine Antwort.
    Die
Küche lag am Ende eines langen Flurs. Umständlich ging er in diese Richtung;
die Gummienden seiner Krücken verfingen sich im Teppich. Die Stimmen im
Fernseher wurden lauter, als er am Esszimmer vorbeikam, aber auch dort war
niemand. Er öffnete
      eine Tür und blickte in ein leeres
Badezimmer.
    Als
er die geschlossenen Pendeltüren zur Küche erreichte, lauschte er erneut und
hörte nicht nur den Fernseher, sondern auch laufendes Wasser. Er machte die
Augen zu. Sie war daheim. Was sollte er jetzt tun? Ryan wollte diese
Informationen sofort.
    Er
sah in den Flur zurück und zum Wohnzimmer. Einen Moment lang überlegte er, ob
er sich nicht einfach in Dianas Büro schleichen, die Tür hinter sich
abschließen und die Akten nehmen sollte, die Ryan brauchte. Aber das wäre dumm.
Wenn Diana in ihr Büro kommen und herausfinden würde, was er dort trieb, würde
sie dafür sorgen, dass er die nächsten zwanzig Jahre im Gefängnis verbrächte.
Er musste warten und sich die Informationen später beschaffen.
    Mit
den Schultern teilte er die Türen zur Küche und ging hinein.
    Versuchte,
hineinzugehen.
    Vor den Türen lag eine umgekippte Tüte mit
Lebensmitteln; ihr Inhalt war auf dem Boden verteilt. Eric sah sich in dem Raum
um und bemerkte, dass ein kleiner Holztisch auf der Seite und eine weitere
Einkaufstüte auf dem Boden lagen. Beunruhigt ging er zu der Kücheninsel in der
Mitte des Zimmers und stellte das Wasser ab; der Fernseher schien lauter zu
werden. Er schaute auf den Bildschirm, sah, dass sie CNN eingeblendet hatte,
und schaltete aus. Erst als er sich noch einmal in der Küche umsah, bemerkte er
die Notiz am Kühlschrank.
    Er
zog sie ab. In einem eiligen Gekritzel hatte sie Folgendes geschrieben: „George
hat eine Krisensitzung einberufen. Ich weiß nicht, wann ich zu Hause sein
werde. Ruf mich sofort im Büro an.”
    Eric
las die Notiz zweimal und fragte sich, warum George eine Krisensitzung an einem
Samstagnachmittag anberaumen würde. Er war versucht anzurufen und sie zu
fragen, was los war, aber er hatte keine Zeit. Er warf die Notiz in den
Abfalleimer und ging aus der Küche.
    So
schnell er konnte, humpelte er den Gang entlang und zum Wohnzimmer. Das Bein
pochte, sein Kopf schmerzte, aber ein einziger Gedanke beschäftigte ihn
pausenlos: Je früher Ryan diese
Informationen hat, desto eher gehört der Scheck mir.
    Im
Wohnzimmer stand er vor seinem ersten Hindernis – der steilen
Wendeltreppe.
    Eric
schaute voll Grauen hinauf und fragte sich, wie er wohl nach oben kommen würde,
und zwar ohne zu stürzen oder sich das Genick zu brechen. Er nahm nur eine
Stufe auf einmal und bewegte sich mit Bedacht; dennoch gerieten seine Krücken
zweimal auf dem lackierten Hozboden ins Rutschen.
    Bis
er den oberen Stock erreicht hatte, waren vier Minuten vergangen, und er war
außer Atem. Seine Stirn glänzte vor Schweiß, den er mit seinem Handrücken
abwischte. Ihr Büro lag hinter der Tür rechts von ihm. Eric schaute auf die Uhr
und hätte gerne gewußt, wie lange sie noch wegbleiben würde. Stunden? Minuten?
    Er
betrat den sonnenbeschienenen Raum. Zu seiner Linken nahmen Aktenschränke die
Wand ein. Zu seiner Rechten standen Bücherregale, die mit Gesetzbüchern
angefüllt waren. Sie hatte Computer, Drucker, Telefone, Faxmaschinen und
Fotokopierer auf den schimmernden Glastischen stehen. Das Büro war groß, aber
nicht überladen. Wie Diana war es praktisch und effizient. Im Grunde war es
eine kleinere Version ihres Eckbüros bei Redman International, und Eric wusste,
dass sie von allem, was sie dort hatte, hier Kopien aufbewahrte. Aus
Zweckmäßigkeit.
    Er
trat an den Computer in der Mitte des Zimmers.
    Während
er sich in den Ledersessel hinabließ und seine Krücken auf den Boden legte,

Weitere Kostenlose Bücher