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Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Smith
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eine
Männerstimme sagte: „... habe Santiago heute Morgen die Hälfte gezahlt. Er
bekommt den Rest des Geldes, das du ihm schuldest, wenn du mit dem Auftrag
fertig bist und ihren Vater getötet hast –“
    Die
Stimme unterbrach sich plötzlich. Leana saß da und war verwirrt. Sie kannte
diese Stimme. Sie strengte sich an, um mehr zu hören, aber in der Leitung war
nur noch das Knistern von Statik.
    „Michael?”
sagte sie. „Telefonierst du?”
    Stille
machte sich breit, und dann war das Geräusch von jemandem zu hören, der atmete.
Leana legte den Hörer wieder auf. Sie saß bewegungslos da und fühlte sich
unbehaglich. Die Stimme, die sie gehört hatte, war nicht die von Michael, sie
war sich aber ziemlich sicher, dass sie sie schon einmal gehört hatte. Aber wo?
    Sie
nahm schnell wieder ab und hielt den Hörer an ihr Ohr. Diesmal hörte sie nichts
außer einem tiefen Wählton. Wer auch immer in der Leitung gewesen war, hatte
aufgelegt.
    Ihre
Robe lag am Fußende des Bettes. Leana zog sie an und ging zur Badezimmertür.
Sie lauschte. Sie konnte Michael summen hören, konnte die feuchte Hitze in dem
Raum dahinter spüren. Sie probierte die Türklinke und stellte fest, dass die
Tür nicht verschlossen war.
    Das
überraschte sie. Aus irgendeinem Grund hatte sie erwartet, dass abgeschlossen
wäre.
    Sie
öffnete die Tür. Dampf kam aus dem Badezimmer und schlängelte sich um ihre
Beine. Leana trat leise hinein und blickte auf das Telefon an der Wand neben
der Dusche. Sie sah, dass es trocken war. Sie schaute zur Dusche hinüber. Sie
konnte Michael hinter dem Mattglas der Türen erkennen und beobachtete, wie er
mit einem Waschlappen seinen muskulösen Körper abrieb. Er stand mit dem Rücken
zu ihr und fuhr fort zu summen; anscheinend bemerkte er ihre Gegenwart nicht.
    Leana
wollte gerade an das Glas klopfen und ihn fragen, was los sei, als das Telefon
klingelte und sie erschreckte. Sie atmete tief ein. Michael hörte mit dem
Summen auf und drehte das Waser ab. Sie beobachtete, wie der die Tür zur Dusche
öffnete und gemächlich nach einem Handtuch auf dem Halter daneben tastete.
    Es
waren keine da. Am Morgen hatten sie beide Handtücher benutzt, und nun lagen
sie in einem feuchten Haufen auf der anderen Seite des Raumes. Das Telefon
läutete wieder. Michael sagte: „Scheiße!” und stieß die Glastür auf.
    „Soll
ich abnehmen?” sagte sie.
    „Mein
Gott!” Seine Hand zuckte zurück und schlug gegen die Tür zur Dusche. „Leana?
Was machst du denn hier drinnen? Ich dachte, du würdest schlafen. Mann, hast du
mich erschreckt.”
    Das
Telefon klingelte zum dritten, zum vierten Mal. Der Schall vibrierte in dem
großen Badezimmer. „Kannst du mal rangehen?”
    Das
verwirrte sie. Sie war sich sicher, dass er darauf bestehen würde, den Anruf
selbst entgegenzunehmen. Waren die Verbindungen in dem Sturm irgendwie
durcheinander geraten, und hatte sie das Gespräch von jemand anderem mitgehört?
Sie konnte sich nicht sicher sein, aber sie wusste, dass sie jene Stimme schon
einmal gehört hatte.
    Das
Telefon klingelte ein weiteres Mal. Michael sagte zögernd: „Liebling ...?”
    Leana
griff nach dem Apparat, unsicher, was sie erwarten konnte. Die Presse hatte sie
zwar längst aufgespürt, aber sie hatten an der Rezeption spezifische
Anweisungen hinterlassen, alle Anrufe genau zu überprüfen. Mr. und Mrs. Archer
haben den Wunsch geäußert, von keinem Mitglied der Presse gestört zu werden.
    Und wer ruft uns dann an?
Niemand weiß, dass wir hier sind.
    Sie
nahm ab. Die Stimme eines Mannes. „Leana?”
    „Ja?”
    „Harold
hier. Gott sei Dank, dass ich dich gefunden habe.”
    „Harold?”
Sie schaute Michael an. „Ist etwas nicht in Ordnung?”
    „Du
musst sofort nach Hause kommen. Etwas Furchtbares ist geschehen. Deine Eltern
brauchen dich.”
    „Seit
wann?”
    „Harold
machte eine Pause. „Es ist deine Schwester, Leana.”

 
 
 
 
    KAPITEL
35

 
    Er
betrat das Apartment nicht als Gast, sondern als Eindringling. Es war ein
komisches Gefühl, mit dem er sich nicht anfreunden konnte. Immerhin liebte ihn
diese Frau.
    Mithilfe
einer seiner Krücken schloss Eric die Tür vorsichtig hinter sich und lauschte.
Er stand nun im Foyer von Dianas Apartment und konnte im Hintergrund einen
laufenden Fernseher vernehmen. Es hörte sich so an, als ob die Stimmen aus der
Küche oder einem der Räume auf der zweiten Ebene kämen.
    War
sie zu Hause? Sie hatte gesagt, sie wäre den ganzen Tag weg. Wenn du hier wohnen

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