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Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Smith
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nicht wahr?” sagte sie.”
    Er
ging an ihr vorbei. „Wir sprechen später darüber,” sagte er. „Nicht jetzt.”
    Er
ging die schmalen Stufen aus Ziegelstein hinunter und blinzelte in dem harschen
Sonnenlicht. Er bemerkte, dass Harold Baines verschwunden war. Seine Limousine
bog am Ende der Straße um die Ecke und beschleunigte auf die Fünfte zu. Mario
fasste in seine Hosentasche, zog die Autoschlüssel hervor und warf sie Stewart
entgegen, der auf dem Gehsteig wartete und über Mario hinweg auf die offene Tür
blickte.
    Dort
stand Lucia. „Ich bin bei deinem Vater gewesen, Mario.” Ihre Stimme war leise,
doch sie war auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu hören. „Er weiß alles.”
    Marios
Schritte verlangsamten sich.
    „Ich
habe ihm gesagt, dass du sie vögelst,” sagte sie. „Er hat gesagt, dass er sie
umbringt, wenn du nicht damit aufhörst.”
    Mario
schaute auf Stewart und erkannnte die kühle Neutralität in seinem Gesicht.
„Starten Sie den Wagen, Joe,” sagte er. „Ich bin in einer Minute da.”
    Lucia
kam die Stufen herunter. „Nein, Mario, Du wirst nicht in einer Minute da sein,”
sagte sie. „Niemand von euch beiden wird irgendwohin gehen. Wenn Joe in dieses
Auto einsteigt, dann sehe ich zu, dass er im Hudson endet. Das verspreche ich
euch. Also, kommt jetzt wieder zurück ins Haus.”
    Stewarts
Mund zog sich zu einer kleinen Linie zusammen, die Hass ausstrahlte. Er blickte
auf Mario.
    „Sie
arbeiten jetzt für mich, Joe,” sagte Mario. „Starten Sie den Wagen.”
    Stewart
kostete diesen Moment in all seiner Fülle aus, denn er hatte Lucia, diese
Schlampe, noch nie ausstehen können. Er ging über die Straße, öffnete die
schwere, schwarze Tür des Taurus’ und stieg ein.
    Und
dann rannte ihm Lucia auf einmal nach, sprintete über die Straße, griff mit
beiden Händen durch das geöffnete Wagenfester und packte seinen Arm mit einer
Gewalt, deren schiere Kraft erstaunlich war.
    „Raus
aus dem Auto!” schrie sie. „Machen Sie, dass Sie aus dem Auto kommen, oder ich
töte Sie selber!”
    Stewart
riss sich los. Er schaute über die Straße zu Mario hin und fuhr sich mit einer
Hand durchs Haar. „Geben Sie sich keine Mühe, Lucia,” sagte Stewart. „Es ist
aus.”
    Er
steckte den Schlüssel ins Zündschloss.
    Lucia
schug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht. Sie kratzte ihn, bis er blutete. Er
versuchte, sie wegzustoßen, und hörte, wie Mario ihren Namen rief.
    Und
dann ließ er den Wagen an.
    Die
Explosion schleuderte den Taurus sieben Meter hoch in die Luft und riss Türen,
Reifen und Kotflügel von ihm ab. Das Auto schlug einen gewaltigen Purzelbaum
und zerstörte alles in seinem feurigen Weg, bevor es neben Mario landete,
dessen Brust von den umherfliegenden Bruchstücken getroffen wurde.

 
    *   *   *

 
    Harold
wartete vor der U-Bahnstation an der Vierten Straße West, bis er seine
Limousine aus den Augen verloren hatte, bevor er sich der Masse an Leuten
anschloss, die die endlos scheinenden Treppen des Bahnhofs hinuntereilten.
    Er
versuchte, mit ihnen Schritt zu halten. Er klammerte sich an das Geländer, weil
er sich stützen musste. Als eine Gruppe Teenager an ihm vorbeipreschte, wäre er
beinahe gestürzt, aber er fing sich gerade noch rechtzeitig. Die Treppen zu
manövrieren war schwierig und mühsam, aber es war die Anstrengung wert.
    Er
kam auf der unteren Ebene außer Atem und schwitzend an. Sein Herz schlug
beängstigend schnell. Die Bahn war noch nicht da. Leute in Gruppen lehnten
entweder and den gekachelten Pfeilern oder warteten ungeduldig entlang des
betonierten Plattformrands. Es war unerträglich heiß. Die Luft stand still.
Schon seit Jahren war er nicht mehr mit der U-Bahn gefahren und hatte
vergessen, wie unbarmherzig das im Sommer war.  
    Er
fand eine Öffnung in der Menge, ging darauf zu und sah hinunter auf die
schmutzigen Geleise. Sein Magen zog sich zusammen, als er die Ratte sah. Ihr
Schwanz zuckte nervös. Ihre Ohren zitterten. Die Ratte fraß die Reste von
etwas, das wie eine andere Ratte aussah.
    Harold
schaute zur Seite. Diese Stadt würde ihm nicht fehlen.   Diesen Dreck würde er nicht vermissen.
    Er
schloss die Augen und dachte an Leana. Sie hatte es gewusst. All die Jahre über
hatte sie es gewusst, und dennoch hatte das an ihrer Liebe zu ihm nichts
geändert. Die Vorstellung, dass sie Fotografien von ihm gesehen hatte,
demütigte ihn so sehr, dass er am liebsten losgeweint hätte. Wie viele Male
hatte sie ihn denn gesehen

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