Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Smith
Vom Netzwerk:
sicher sein,
dass ihr eigenes Kind, das weit weg von hier war, das Geld bekommen würde,
welches Spocatti für sie bereits auf ihr Schweizer Bankkonto überwiesen hatte.
    „Achtzehn
Monate,”sagte sie mit ihrem unbeirrten Lächeln. „Und es sieht so als, als hätte
sie die Kraft ihres Vaters.” Der Mann ging an der Limousine vorbei, und ihre
Hand umfasste mühelos die Waffe. Wenn er noch etwas näher kommen sollte, würde
er sehen, dass kein Baby in dem Kinderwagen war, und sie würde handeln müssen.
    Sein
Freund trat auf die Straße. Er hob die Hände, und sein Regenmantel fiel auf und
gab den Blick auf die Waffe frei, die er nahe am Körper trug.
    „Hey!”
sagte er. „Komm schon, Mann. Was zum Teufel machst du denn? Scher dich hierher
zurück und lass die Frau zufrieden. Mario wird stinksauer sein, wenn er dich
dort drüben erwischt.”
    Der
Mann hielt inne und schaute ernst auf seinen Freund.
    „Du
weißt, dass Mrs. De Cicco bald daheim sein wird,” sagte sein Freund. „Du weißt
auch, dass sie bei Sicherheitsvorkehrungen keinen Spaß versteht. Sie macht dich
zur Schnecke, wenn sie sieht, dass du dich mit dieser Tussi unterhältst. Mach,
dass du hierher zurückkommst.”
    Sie
konnte spüren, wie der Mann hin und her überlegte – sollte er sein
Gesicht verlieren und der Aufforderung seines Freundes folgen, oder auf alle
Vorsicht pfeifen und einen kurzen Blick auf das Kind werfen? Sie schauten
einander in die Augen, und er zuckte mit den Schultern.
    „Tut
mir Leid,” sagte er. „Vielleicht ein anderes Mal, okay?”
    Das
Lächeln, das sie aufsetzte, drückte vollstes Verständnis aus.
    Als
er ihr den Rücken zudrehte, ließ sie die Waffe los und griff nach der kleinen,
schwarzen Box, die zudem magnetisch war und sich unter der pinkfarbenen Decke
befand.
    In
ein paar Sekunden war alles geschehen.
    Sie
bückte sich, um den Elefanten aufzuheben, befestigte die Box am Benzintank des
Taurus’ und legte den Schalter um, der die Bombe aktivierte. Wenn De Cicco sein
Auto anließ, würde die plötzliche Vibration den Sprengstoff zünden.
    Sie
richtete sich wieder auf und blickte die Männer direkt an. Der Elefant war in
einer Pfütze gelandet und von Schmutzwasser ganz aufgedunsen. Sie hielt ihn
hoch, damit sie ihn sehen konnten. „Haben Sie so etwas schon einmal gesehen?”
rief sie hinüber. „Den hab’ ich für sie erst gestern Nachmittag gekauft, und
nun ist er ruiniert. Kinder halt!”

 
    *   *   *

 
    Mario
stand in seinem Arbeitszimmer an dem großen Flügelfenster, das auf die Zwölfte
Straße hinausschaute, und bemerkte eine Frau, die die Straße hinunterging und
einen Kinderwagen schob. Er hörte nach wie vor Harold Baines zu, der hinter ihm
saß, und dessen Worte nur so aus ihm heraussprudelten.
    Nichts
von dem, was Baines ihm mitteilte, überraschte ihn.
    Er
wusste, dass Louis Ryan irgendwie hinter dem steckte, was der Redman-Familie
widerfuhr. Er wusste es in dem Moment, in dem Leana ihm erzählt hatte, Ryan
habe ihr dank Harolds Hilfe eine Stellung angeboten.
    Etwas
früher an diesem Morgen hatte Mario in Erfahrung gebracht, dass World
Enterprises die ausländische Niederlassung von Manhattan   Enterprises war. Er hatte weiterhin
herausgefunden, dass das dünne Gekritzel auf dem $90 Millionen-Scheck,
ausgestellt auf Eric Parker, tatsächlich Louis Ryans Name war. Das einzige, was
Mario noch nicht klar war, war Ryans Absicht. Warum wollte er George Redman und
dessen Familie zerstören? Was war zwischen diesen beiden Männern vorgefallen,
was solch einen Zorn ausgelöst hatte?
    Und
dann sagte Baines es ihm.
    Vor
Jahren hatte George Louis vor Gericht gebracht und ihn wegen eines Streits um
ein Grundstück verklagt. Louis hatte gewonnen – doch zwei Tage später war
seine Frau unter mysteriösen Umständen gestorben. Ryan glaubte, Redman habe
seine Frau Anne umgebracht. Es sei möglich, so Harold, dass Louis diese ganzen
Jahre über gewartet hat, um Rache zu nehmen, aber so, dass George ihn nicht
verdächtigen würde.
    Mario
wandte sich vom Fenster ab und Baines zu. Obwohl der Mann blass war und sich
sein Körper furchtbar dünn unter dem lose sitzenden Anzug abzeichnete, schien
er doch irgendwie entspannt zu sein. Es hatte den Anschein, mit jemandem die
Wahrheit zu teilen, musste ihn von einer großen Last befreien.  
    „Hat
George Louis’ Frau umgebracht?”
    „Nein,”
entgegnete Harold bestimmt. „George hätte Anne nie getötet.”
    Mario
zog eine Augenbraue hoch. „Warum

Weitere Kostenlose Bücher