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Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Smith
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das
Lederlenkrad umfasst.
    Er
spürte plötzlich eine Euphorie in sich aufsteigen und eine Vitalität seinen
Körper durchströmen wie schon seit Jahren nicht mehr.
    Er
blickte die Avenue hinunter und sah, wie Leute auf ihn zueilten.
    Aber
von Michael war nichts zu sehen. Er war verschwunden.

 
    *   *   *

 
    Das
Taxi fuhr im Zickzackkurs durch den Verkehr, brauste die Fünfte hinunter und
schrammte zweimal fast ein anderes Fahrzeug.
    Michael
schaute nach wie vor aus dem Heckfenster und wandte sich erst dann ab, als er
sicher sein konnte, dass sie Spocatti abgeschüttelt hatten. Er warf einen Blick
auf die Taxifahrerin, eine junge Schwarze, der es überhaupt nichts auszumachen
schien, die Verkehrsregeln zu verletzen, während sie sich die dritte Zigarette
anzündete und über die dritte rote Ampel fuhr.
    „Sie
waren fantastisch,” sagte er, indes er in seine Gesäßtasche griff und seine
Brieftasche hervorzog. „Absolut fantastisch. Wo haben Sie so zu fahren
gelernt?”
    Die
Frau schaute ihn über ihre Schulter hinweg an. Rauch wich aus ihrer Nase, und
ihre Augen vergrößerten sich. „Machen Sie vielleicht Witze?” sagte sie. „Wir
sind in New York City. Alle fahren so.”
    Michael
lachte. „Nicht alle,” sagte er. „Aber mir gefällt Ihre Bescheidenheit. Wie viel
schulde ich Ihnen für diesen Gefallen?”
    „Wie
viel haben Sie denn?”
    Genug, um aus dieser Stadt zu
verschwinden, dachte
Michael. Und um irgendwo anders mit Leana
einen neuen Anfang zu machen. „Wie wär’s mit einem Hunderter?” sagte er.
    Die
Frau zog an ihrer Zigarette und trat auf die Bremse, als ein anderes Taxi sie
schnitt. „Ich kenne Sie,” sagte sie. „Ich habe Ihre Bücher gelesen und Ihre
Filme gesehen. In dem letzten waren Sie ganz schön scharf,” sagte sie und
starrte auf seinen Brustkorb. „Sie haben höchstwahrscheinlich Millionen.
Hunderte von Millionen. Sagen wir, Sie geben mir drei Scheine, und wenn mich
jemand fragen sollte, dann werde ich ihm sagen, ich habe Ihren schicken, weißen
Hintern nie gesehen.”
    Michael
musste einfach lächeln. „Einverstanden,” sagte er und gab ihr das Geld. Er
schaute ein letztes Mal aus dem Heckfenster, sah keine Spur von Spocattis
Transporter in dem nie abreißenden Strom an Fahrzeugen und fühlte sich
merkwürdigerweise und unverständlicherweise sicher. „Sie können mich hier
absetzen,” sagte er. „Ich glaube, wir haben ihn abgehängt.”
    Die
Frau fuhr zum Bordstein, wo bereits ein neuer Fahrgast darauf wartete,
mitgenommen zu werden. Autos rauschten in einer Wolke aus Abgasen vorbei. „Mein
Lieber, ich weiß, dass wir ihn abgehängt haben,” sagte sie, während Michael
ausstieg. „Ich habe ihn beobachtet. Den Spinner hat beinahe ein Postlaster
erwischt. Glauben Sie mir: Wenn der noch irgendwo in der Nähe ist, dann reiß’
ich mir mein verdammtes Haarteil aus.”  

 
    *   *   *

 
    Er
zog sein Mobiltelefon aus der Hosentasche und rief Leana in ihrem Büro an.
    „Ich
bin’s ,” sagte er. „Was hältst du von einem späten Essen heute Abend nach der
Party?” Da gibt es dieses kleine französische Restaurant im Village, das bis
weit in die Nacht geöffnet hat. Das Essen ist fantastisch und der Wein ebenso.
Ich weiß, das kommt etwas plötzlich, aber eine romantische Umgebung lenkt Dicdh
vielleicht von so manchem ab.”
    Leana
schwieg einen Moment lang und dachte darüber nach. Michael schaute die
geschäftige Straße hinunter, und sein Blick erfasste die Menschen auf dem
Gehsteig sowie den Verkehr auf der Fünften. Und dann sah er Spocattis
Transporter, der so schwarz wie die Nacht war und langsam die Avenue entlang
auf ihn zukam.
    Ohne
auch nur einen einzigen Muskel zu bewegen, stand Michael still und beobachtete,
wie der Transporter aus seinem Gesichtskreis verschwand. Leana sagte: „Hab’ ich
dir in der letzten Zeit eigentlich gesagt, wie toll ich dich finde?”
    „Nein,
das hast du nicht. Aber das kannst du heute Nacht nachholen. Heißt das, du
sagst ,Ja’?”
    „Das
kannst du so verstehen. Abendessen klingt trefflich. Ich seh’ dich später. Das
hier ist ein Tollhaus.”

 
    *   *   *

 
    Er
nahm ein Taxi zu einem Reisebüro in der Third Avenue.
    „Ich
brauche zwei Flugkarten nach Madrid,” sagte er zu der Agentin. „Für den
heutigen Nachtflug.”
    Die
Agentin, eine Frau in mittleren Jahren mit gefärbten roten Haaren und unmöglich
langen Wimpern, begann, Daten in ihren Computer einzugeben. „Das wird teuer,”
sagte sie.

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