Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Smith
Vom Netzwerk:
ist vor
einer Stunde weggegangen. Er hat mir nicht gesagt, wohin er gehen wollte.”
    „Macht
er das öfters?”
    „Sicher.
Das ist nichts Ungewöhnliches.”
    „Und
Sie haben absolut keine Ahnung, wohin er gegangen sein könnte?”
    „Keine,”
sagte Elizabeth. „Ein Bote hat einen Brief gebracht, und daraufhin ist er aus
dem Haus gegangen. Er wollte mir nicht sagen, wohin er ging.”
    Jacks
Verstand raste. „Was für einen Brief?” sagte er. „Wer hat ihn geschickt?”
    „Das
weiß ich nicht.”
    „Haben
Sie ihn gelesen?”
    „Er
hat ihn mich nicht lesen lassen.”
    „Und
er ist weggegangen, nachdem er ihn erhalten hatte?”
    „Ja.
Was auch immer in dem Brief stand, beunruhigte ihn gewaltig.”
    „Beunruhigte
ihn wie?”
    „Er
sah verängstigt aus. Das konnte ich in seinem Gesicht erkennen, als er den
Brief in die Tasche seines Jacketts steckte. Es war deutlich zu sehen, dass er
Angst hatte, aber da war noch etwas, eine andere Regung, die ich nicht
beschreiben konnte. Zumindest nicht dann.”
      „Aber jetzt können Sie sie beschreiben?”
    Elizabeth
schwieg einen Moment lang, aber dann nickte sie. „Ja, ich habe diesen Blick
schon einmal gesehen, und zwar ziemlich häufig in Leana, als sie heranwuchs.”
Sie atmete schwer. „George hat so furchtbar traurig ausgesehen; ich hatte den
Eindruck, als hätte man ihn um etwas betrogen, was er sein ganzes Leben lang gewollt
hatte. Das habe ich noch in seinem Gesicht gesehen – unter der Angst.”
    „Was
könnte das sein?”
    „Ich
weiß es nicht. Aber ich könnte eine bessere Vorstellung davon haben, wenn Sie
mir sagen würden, wer meine Tochter auf dem Gewissen hat.”
    „Es
war Louis Ryan.”
    Sie
zeigte kaum eine Reaktion auf das, was er ihr gerade mitgeteilt hatte, und
obwohl Jack erstaunt darüber war, nahm er an, ein Teil von ihr hatte schon
immer gewusst, dass Ryan dahinter steckte, dass sie aber gleichzeitig nie
vermutet hatte, er würde nach so vielen Jahren so weit gehen.
    Ein
paar Sekunden lang war sie still, doch dann stand sie auf und trat erneut an
die Fenster, die nach Norden blickten. „Und jetzt hat er Leana.”
    Jack
griff nach dem Telefon, das auf dem Tisch neben ihm stand.
    „Wen
rufen Sie an?” sagte Elizabeth.
    „Die
Polizei.”
    „Dieser
Brief kam von Louis Ryan,” sagte sie. „Sie wissen das, nicht wahr?”
    „Ich
weiß es jetzt. Ich glaube, Ihr Mann ist bei ihm.”
    „Er
ist der Überzeugung, George hat seine Frau Anne umgebracht. Das hat er schon
immer geglaubt. Aber das wissen Sie sicher auch schon.”
    Die
Zentrale meldete sich. Während er mit dem Mann sprach und ihm kurz und bündig
erklärte, was er wusste, begann Elizabeth zu sprechen. „Aber George hat sie
nicht umgebracht,” sagte sie. „Wie hätte er das tun können? Anne Ryan war seine
erste Liebe.”
    Jack
sah sie von der Seite her an. Die Stimmung im Raum änderte sich. „Vergessen
Sie’s,” sagte er zu dem Mann. „Eine ganze Menge Leute sind betroffen –
meine Eltern eingeschlossen. Richten Sie Leutnant Greenfield aus, dass ich ihn
im Hotel treffen werde. Und schicken Sie ein paar Leute zum JFK-Flughafen.
Diana Cranes Flugzeug wird um Mitternacht dort landen. Ich möchte
sicherstellen, dass weder ihr noch ihrer Mutter etwas zustößt.”
    Er
legte auf. „Ich muss jetzt gehen,” sagte er.
    Aber
Elizabeth befand sich an einem anderen Ort, in einer anderen Zeit. Sie schaute
Jack an und sagte: „Was hätten Sie an meiner Stelle getan, Mr. Douglas? Er
hatte nicht gedacht, dass ich es wusste – aber ich hab’s gewusst. Ich bin
ihnen einmal in der Nacht zu einem Hotel in Hartfort gefolgt. Während ich
gerade mal hundert Meter weiter weg in meinem Wagen saß, beobachtete ich, wie
sie hineingingen.”
    Er
wollte schon sagen, dass ihn das alles nichts angehe, dass er wegmüsse, als er
begriff, was sich ihm hier eröffnete.
    „Sie
können sich nicht vorstellen, wie mich das verletzt hat,” sagte sie, „sie so
vor mir zu haben, sie lachen zu hören und zu sehen, wie sie sich an den Händen
hielten. Aber ich liebte George. Wir waren verlobt, und ich war entschlossen,
alles zu tun, um ihn zu halten. Was mich betraf, war Anne Ryan reines Gift. Und
deshalb habe ich sie getötet. Ich nahm eines von Georges Gewehren, fuhr zu ihr
nach Hause und sah, dass ihr Wagen nicht da war.”
    Sie
blickte zur Decke empor. „Es war spät,” sagte sie. „Ich wusste, dass sie früher
oder später heimkommen würde, und so habe ich mein Auto etwa einen
Kilometer  

Weitere Kostenlose Bücher