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Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Smith
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sie
wirklich sehr vermissen.”
    „Oh
ja, das tue ich,” sagte Louis. Wir waren ein Herz und eine Seele, Leana. Sie
können sich nicht vorstellen, wie sehr ich sie vermisse.”
    Er
blickte zur Seite, und sie bemerkte, wie sich etwas in seinem Ausdruck
veränderte; es war, als ob man einen Schalter betätigt hätte, als ob ein
Vorhang gefallen wäre. „Ich nehme an, Ihr Vater hat sie deshalb ermordet.”
    Er
beugte sich nach vorn und drückte auf den Knopf, der den Fahrstuhl zum Halten
brachte. Hinter den Fenstern erstarrte die Stadt.
    Angst
schlich sich in Leanas Herz.
    „Sie
starb vor einunddreißig Jahren,” sagte Louis und hielt den Finger noch immer
auf dem Knopf. „Das Opfer eines außergewöhnlichen Unfalls.” Er zog eine
Augenbraue hoch und schaute sie an. „Zumindest war das der offizielle Bericht
der Polizei. Aber ich weiß es besser. Ich habe es immer besser gewusst. Ihr
Vater hat meine Frau ermordet. Habe ich Ihnen jemals gesagt, was sich
zugetragen hat, Leana?”
    Sie
antwortete ihm nicht. Sie blickte auf die Anzeige und sah, dass sie sich
zwischen dem zwanzigsten und einundzwanzigsten Stockwerk befanden.
    „Ich
sehe, dass ich das noch nicht getan habe. Aber ich finde, Sie sollten wissen,
was Ihr Vater getan hat. Ich finde, es ist an der Zeit, dass Sie und die ganze
Welt endlich erfahren, was genau passiert ist.”
    Leanas
Herz pochte ihr in der Kehle. Sie erinnerte sich daran, wie seltsam Louis sich
auf dem Tanzboden verhalten hatte, wie sehr er sich auf ihren Vater
konzentriert hatte. Sie hatte die plötzliche Vorahnung, dass Gefahr im Anzug
war.
    „Das
Wetter war in jener Nacht furchtbar,” sagte Louis. „Anne und ich hatten uns
gestritten, und sie verließ das Haus inmitten eines Schneesturms. Ich
versuchte, sie aufzuhalten, aber sie wollte nicht auf mich hören. Stattdessen
stieg sie in ihr Auto und fuhr davon. Ich konnte ihr nicht folgen. Wir hatten
damals nur ein Auto, und ich kann mich noch genau erinnern, wie besorgt ich um
sie war. Anne fuhr nie im Schnee. Die Stunden vergingen, und ich hörte nichts,
nicht ein Wort. Also habe ich bei Freunden angerufen, der Familie – aber
niemand hatte sie gesehen. Niemand wusste, wo sie war.”
    Es
schien, als glitte er weiter in die Vergangenheit, als sänke er geradewegs in
eine Zeit und in einen Ort, von denen sie ahnte, dass er sich dort nicht wohl
fühlte. Er schloss die Augen. „Und dann rief die Polizei an,” sagte er. „Man
hat mir gesagt, dass Annes Wagen von der Straße abgekommen und von der Brücke
gestürzt sei – und dass es unweit von unserem Haus passiert sei.”
    Er
nahm den Finger von dem beleuchteten Knopf, und der Fahrstuhl setzte sich
wieder in Bewegung. Leana sah, wie er die Hand zurückzog. All dies war eine
abgekartete Sache. Und sie hatte unfreiwillig mitgespielt. Sie schaute auf die
Türen des Fahrstuhls und fragte sich, was sie hinter ihnen erwartete, sobald
sie sich öffneten.
    „Es
war schrecklich,” sagte Louis. „Ich verließ das Haus, rannte durch den Schnee
zur Brücke, sah ihren Wagen in dem Fluss und wusste, sie konnte diesen Fall
nicht überlebt haben, wusste, dass meine Anne tot war.” Wut war aus seiner
Stimme zu hören. „Wissen Sie, was das für mich bedeutet hat? Wissen Sie, wie
lange ich auf diesen Augenblick gewartet habe?”
    Auf welchen Augenblick?
    Leana
drückte den Rücken gegen die Türen des Fahrstuhls. Irgendwo tief verborgen in
ihrem Bewusstsein ahnte sie, wohin das alles führen würde, verstand, was er
sagte, weigerte sich jedoch, es zu glauben, denn es konnte einfach nicht wahr
sein.
    Louis
trat näher auf sie zu, und plötzlich war die Wut ganz deutlich auf seinem
erhitzten und wieder zum Leben erwachten Gesicht zu erkennen. Sie war ebenso
dunkel wir ihre Angst, so schwarz wie ihr Kleid und schien den Fahrstuhl gänzlich
auszufüllen. Mit leiser Stimme sagte er: „Schon bevor ich erfuhr, dass man ihre
Reifen mit einem Gewehr plattgeschossen hatte, war mir klar, dass dies kein
Unfall war. Ihr Vater und ich hatten uns jahrelang vor Gericht gestritten. Als
ich in der letzten Instanz Recht bekam, hat er sich zwei Tage darauf an mir
gerächt, indem er eine der wenigen Personen umgebracht hat, die mir je etwas
bedeutet haben.” Seine Augen wurden zu harten Steinen des Hasses. „Und jetzt
werde ich ihm alles nehmen.”
    Sie
wich vor ihm zurück; ihre Augen waren vor Fassungslosigkeit geweitet.   Sie spürte, wie ihre Knie nachgaben, als
sie die Situation in ihrem vollen Umfang

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