Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)
den Weg ab. „Kein Grund zur Besorgnis Ms. Redman. Es ist alles unter
Kontrolle.”
Leana
schaute an dem Mann vorbei und sah, wie etliche Sicherheitskräfte zwei
Mitglieder ihres Barpersonals aus der Lobby drängten.
„Was
ist passiert?”
Der
Mann warf einen Blick auf die Menge und nahm Leana dann sanft in den Arm.
„Lassen Sie uns irgendwohin gehen, wo wir in aller Ruhe reden können.”
Leana
folgte ihm durch eine Reihe von Türen, die in die äußere Lobby führten, wo man
dem Barmännern Handschellen anlegte. Sie musterte sie einen Augenblick lang und
fand, dass sie ihr bekannt vorkämen, so, als ob sie sie schon einmal irgendwo
gesehen hätte.
„Was
haben sie getan?” fragte sie.
Bevor
der Leutnant antworten konnte, wurde eine Tür geöffnet, und Louis Ryan trat in
die Lobby. Sein Gesicht war gerötet. Seine Stirn glänzte. Er warf einen Blick
auf die zwei Barmänner und blickte daraufhin verwirrt Leana an. „Was geht hier
vor?” fragte er.
Leana
weigerte sich, ihn anzuschauen. „Hier hat es ganz offensichtlich ein Problem
gegeben,” sagte sie.
Louis
wandte sich an den Leutnant. „Was für ein Problem?”
Der
Leutnant nickte in Richtung der beiden Barmänner, die nun – an eine
marmorne Wand gelehnt – in bedrohlicher Stille warteten. „Wir haben einen
anonymen Anruf erhalten, in dem man uns dazu aufgefordert hatte, das
Barpersonal zu überprüfen. Ich habe ein paar meiner Leute um mich versammelt,
wir sind den beiden hier begegnet, haben gesehen, dass sie bewaffnet waren, und
sie dann hierher gebracht. Leider wollten sie nicht freiwillig mitkommen.
Ansonsten hätte niemand in der Lobby gemerkt, dass es diese zwei Gentlemen
überhaupt gibt.
„Und
wer sind die?” fragte Louis.
Der
Leutnant zuckte mit den Schultern. „Das wissen wir noch nicht. Aber etwas in
mir lässt mich vermuten, dass diese Jungs so was nicht zum ersten Mal machen.
Sobald die Polizei sie ins Hauptquartier gebracht haben wird, werden wir
erfahren, um wen es sich handelt.”
Er
musste den verhaltenen Blick in Louis’ Gesicht bemerkt haben, denn er fuhr fort
zu sagen: „Machen Sie sich keine Sorgen, Mr. Ryan. Wir warten bis nach der
Party, um die Polizei zu verständigen. Diese Typen haben’s nicht eilig, und ich
auch nicht. Es gibt keinen Grund, an einem Abend wie diesem Unruhe aufkommen zu
lassen.”
Louis
nickte ihm dankend zu.
Der
Leutnant wandte sich an Leana. „Aber ich muss darauf bestehen, dass Sie auf
Ihre Ansprache verzichten, Ms. Redman. Ich weiß, was Ihrer Schwester
widerfahren ist. Mir ist bewusst, dass ihr Tod möglicherweise etwas mit den
Bomben zu tun hatte, die auf dem Dach des Gebäudes von Ihrem Vater explodiert
sind. Sollte das der Fall sein, dann sind Sie in Gefahr, und ich kann das
Risiko nicht eingehen, Sie heute Abend auf das Podium zu lassen.”
Er
schaute zu den beiden Barmännern hinüber und dann enttäuscht auf seine drei
Leute, die sie bewachten. „Und ich hatte gedacht, die Sicherheitsvorkehrungen
seien heute Abend absolut zuverlässig,” sagte er, und zwar eher zu den drei
Männern als zu Louis und Leana. „Wir haben jede nur erdenkliche Vorkehrung
gegen genau diese Eventualität getroffen, und es tut mir Leid zu sagen, dass
diese Männer irgendwie durch unser Netz geschlüpft sind. Obwohl ich denke, dass
sie eine Ausnahme darstellen, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, dass es
nicht noch andere gibt. Ich möchte, dass Sie sich Ihre Rede aus dem Kopf
schlagen und mir gestatten, Sie für den Rest des Abends persönlich zu
bewachen.”
Leana
konnte ihre Enttäuschung nicht verbergen. Ihr gesamtes Leben hatte sie auf
solch einen Moment gewartet, und nun wurde er ihr genommen. Eine Welle des Eigensinns
stieg in ihr auf. „Ich muss diese Rede halten,” sagte sie. „Die Leute erwarten
das von mir.”
„Es
tut mir sehr Leid,” sagte der Leutnant. „Aber so lange ich für die Sicherheit
hier verantwortlich bin, kann ich es nicht erlauben.” Er musterte sie einen
Augenblick lang. „Ist diese Rede wirklich so wichtig für Sie? Bedenken Sie Ihre
Antwort. Es hat sich gerade erwiesen, dass Fehler gemacht wurden. Wir können
nicht wissen, wer sich sonst noch in der Menge verbirgt.”
Er
hatte Recht. Niemand konnte wissen, was passieren würde, wenn sie sich auf
dieses Podium begab. Die Gegenwart dieser Barmänner suggerierte, dass es noch
mehr von ihnen geben könnte.
Ihr
Zorn verflüchtigte sich und machte Frustration und Schwermut Platz. Und
wiederum war eine Gelegenheit an
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