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Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Smith
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    Etwas
später, nachdem Eric ein Paar dunkelblaue Jogginghosen und ein altes, abgeschossenes   Football-Trikot angezogen hatte, war ihm
klar, dass er Celina würde anrufen und ihr erklären müssen, was es mit dem auf
sich hatte, in das sie vergangene Nacht hineingestolpert war. Wenn er zu viel
Zeit verstreichen ließ, konnte der Schaden nur noch größer werden.
    Er
ging ins Wohnzimmer, nahm das Telefon in die Hand und wählte Celinas Nummer.
Sollte sie ihrem Vater erzählen, was sie gesehen hatte, so wusste er, dass
George ihn fristlos entlassen würde – und all die Jahre der Anstrengung
wären für umsonst gewesen. Während das Telefon klingelte, dachte er wieder an
Leana. Wenn er seinen Job wegen ihr verlieren sollte, würde er sie spüren
lassen, dass vergangene Nacht für sie das reinste Vergnügen war.
    Niemand
nahm ab. Eric legte auf, zog ein Paar ausgetretene Mokassins an und machte sich
auf den Weg zu Celinas Apartment, das sich zwei Stockwerke über dem seinen
befand. Auch dort hatte er kein Glück. Entweder war sie nicht daheim, oder sie
ging nicht an die Tür.
    Er
kehrte zu seinem Apartment zurück und rief den Portier an.
    „Ich
habe sie selbst hereinkommen sehen, Mr. Parker, so gegen dreiundzwanzig Uhr
vergangene Nacht. Nein, sie hat das Gebäude seitdem nicht verlassen. Ja, da bin
ich mir ganz sicher. Auch Ihnen einen schönen Tag, Sir.”
    Er
legte auf. Also war sie in ihrem Apartment. Er überlegte kurz, ob er seinen
eigenen Schlüssel benutzen sollte, besann sich aber eines Besseren. Sie würde
jetzt nichts mit ihm zu tun haben wollen. Wenn er unangemeldet in ihrem
Apartment erscheinen sollte, würde sie ihn entweder selbst hinauswerfen, oder
sie würde das den Sicherheitsdienst übernehmen lassen. Das war Eric sonnenklar.
    Es
war aus. In seinem tiefsten Innern wusste er, dass das, was er mit Celina
gehabt hatte, vorbei war. Und das alles wegen Leana.
    Er
öffnete zwei Fenstertüren und trat auf eine Terrasse hinaus, die schwach nach
Rosen in Töpfen und Stadtluft roch. Unter ihm gewahrte er das geschäftige
Treiben auf   der Fifth Avenue; der
Central Park atmete tief durch, und die Sonnenstrahlen fielen auf die Dächer
von glänzenden Limousinen und riesige Ulmen.
    Als
er noch ein Junge war, hatte er davon geträumt, ein Apartment in New York zu
haben. Und obwohl er fest daran geglaubt hatte, dass dieser Traum eines Tages
in Erfüllung gehen würde, hätte er es nie im Leben für möglich gehalten, einmal
in der Fifth Avenue zu leben.   Vielleicht auf der West Side von Manhattan oder vielleicht sogar in
einer düsteren Einzimmerwohnung auf der East Side, aber nicht in der Fifth
Avenue. Und nie, niemals mit Blick auf den Central Park.
    Für
diesen Blick hatte er $25 Millionen gezahlt. Er hatte Manhattans
berühmtestem   Innenarchitekten $10
Millionen Dollar zusätzlich gezahlt, so dass er zu seinen Gästen sagen konnte:
„Es ist Art Deco.” Damals war er überzeugt gewesen, dass sich die Ausgaben
lohnen würden. Ist man ein leitender Angestellter in einem der führenden
Konzerne weltweit – und schläft man mit George Redmans Tochter –,
dann glaubt man an einen sicheren Arbeitsplatz und daran, dass das Geld nie
ausgeht.
    Jetzt,
wo er damit rechnen musste, entlassen zu werden, war Eric sich dessen nicht
mehr so sicher.

 
    *   *   *

 
    Die
Gründe, warum sie ihn hasste – oder hassen sollte, wenn sie jemals so
tief sinken würde – standen auf den weißen Blättern und waren an ihren
Kühlschrank geklebt, an ihren Schreibtisch, an die Wände ihres Schlafzimmers
und ihres Büros. Sie wusste, dass das, was sie tat, kindisch war, aber es
wirkte.
    Sie
hängte die Zettel überall hin, wo sie sie gut sehen konnte. Den Großteil der
Nacht hatte sie damit zugebracht, sie zu schreiben, und jetzt, während Diana
Crane die letzte Liste an den Bildschirm ihres Computers klebte, fragt sie sich
zum x-ten Mal, warum sie den Schweinehund immer noch liebte.
    Sie
wusste, dass sie es auch anders haben konnte. Sie wusste, dass Männer sie
attraktiv fanden (hatte Eric ihr das nicht vergangene Nacht gesagt?), und
gerade dieses Wissen trieb Diana an. Sie brauchte Eric Parker nicht; sie wollte
ihn bloß.
    Sie
schaute zum Telefon auf dem Tisch neben ihr, überlegte, ob sie ihn anrufen sollte,
und verwarf den Gedanken. Lass es sein, dachte sie. Du verdienst was Besseres.
    Aber
dennoch griff sie nach dem Telefon und wählte seine Nummer.
    Eric
antwortete nach dem dritten Klingeln. „Hallo?”
    Er
war zu

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