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Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Smith
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gehen.
    „Sie
haben noch nicht über Ihre Familie gesprochen,” sagte Celina. „Was machen Ihre
Eltern?”
    Sie
gingen die Fünfte hinauf und blieben mitunter stehen, um in die beleuchteten
Schaufenster zu schauen. Jack streckte seine Hand aus und ergriff Celinas. „Sie
sind im Ruhestand,” sagte er. „Dad arbeitete vierzig Jahre lang in einem
Stahlwerk in Pittsburgh, bevor er das Haus verkaufte und mit meiner Mutter nach
West Palm zog. Sie leben in diesem kleinen Haus am Meer. Meine Mutter ruft mich
einmal die Woche an und erzählt mir, dass Dad sie zur Verzweiflung treibt. Mein
Vater ruft zweimal pro Woche an und droht mit Scheidung.”
    „Demnach
sind sie glücklich?” sagte Celina.
    „Unmäßig
glücklich.”
    „Haben
Sie Brüder oder Schwestern?”
    „Eine
Schwester,” sagte Jack. „Sie heißt Lisa. Sie ist Krankenschwester.”
    Als
sie die Neunundfünfzigste Straße überquerten und die Wohnungsanlage ins
Blickfeld rückte, in der sich ihr Apartment befand, waren die blinkenden roten
und blauen Lichter, die sie umgaben, das erste, was Celina auffiel. Sie traten
näher, und Celina konnte sechs Polizeifahrzeuge und einen Krankenwagen
ausmachen. Eine Menschenmenge hatte sich vor dem Redman Place versammelt, und
der Verkehr staute sich auf der Straße. Die Sirenen durchdrangen die warme
Nachtluft wie eine schaurige Kälte.
    „Was
ist los?” fragte Jack.
    Celina
sagte, dass sie es nicht wisse. Sie dachte sofort an die Bomben, die auf dem
Dach des Redman International explodiert waren, und konnte einen Anflug von
Furcht nicht unterdrücken. Der Polizei war es bislang noch immer nicht gelungen
herauszufinden, wer die Scheinwerfer mit Sprengstoff manipuliert hatte.
    Sie
eilten die Avenue entlang. Autos hupten und Leute unterhielten sich angeregt
und mit erhobenen Stimmen. Celina gab sich Mühe zu verstehen, was sie sagten,
versuchte, einen Sinn darin zu entdecken, aber in all dem Tumult was das
gänzlich unmöglich.
    Der
Krankenwagen hielt vor dem Gebäude; seine Lichter blinkten, aber die Sirenen
waren jetzt abgeschaltet. Zehn Polizisten schirmten die Menge ab. Jack führte
Celina in Richtung Eingang. Sein Griff war stark und fest, und dafür war sie
dankbar.
    Gerade
als sie die Spitze der Menge erreichten, schoben zwei Sanitäter einen Mann auf
einer Trage heraus. Celina wusste, dass es sich dabei um einen Mann handelte,
weil einer seiner Arme herunterhing. Er war muskulös, blutig und geschwollen.
Eine Infusion tropfte Leben in ihn.
    Als
die Sanitäter nahe genug an sie herangekommen waren, zog sich ihr Magen
zusammen, und sie drückte Jacks Hand fester. Sie beugte sich nach vorn, konnte
aber das Gesicht des Mannes nicht erkennen, als er vorbeigetragen wurde. Es war
teilweise von einem blutigen Tuch verdeckt.
    Ihr
fiel auf, dass eines seiner Beine zitterte. Auch bemerkte sie, dass das andere
Bein schrecklich verdreht unter dem Tuch lag.
    Celina
kannte fast alle in dem Gebäude, denn hier wohnten die meisten leitenden
Angestellten von Redman International. Sie wandte sich einem der Polizisten zu
und wollte ihn gerade fragen, wer verletzt worden sei, als eine Frau aus dem
Innern des Gebäudes rief: „Warten Sie!”
    Ihre
Überraschung war groß, als sie Diana Crane aus dem Gebäude stürzen sah.
    Um
ihre Stirn war ein Verband angelegt. Ein Auge war leicht geschwollen. Celina
hörte, wie Diana sagte: „Ich komme mit.” Ungläubig beobachtete sie, wie Diana
in den Krankenwagen hineinkletterte. Niemand erhob Einspruch.
    Die
Sanitäter hoben die Trage an. Celina wusste, dass es Eric war, der hier vor ihr
lag, und zwar noch bevor das Tuch verrutschte und sein zertrümmertes Gesicht
preisgab.
    Einen
Augenblick lang konnte sie weder etwas sagen, noch sich bewegen oder reagieren.
Ihr Verstand begann, Verbindungen herzustellen. Sie erinnerte sich an den Anruf
ihres Vaters vor einer Woche und daran, dass er gesagt hatte: „Leana ist
verprügelt worden, Celina. Eric hat sie am Abend von unserer Party geschlagen
– wahrscheinlich schon bald, nachdem du das Zimmer verlassen hattest.
Wenn ich das bereits heute Morgen gewusst hätte, wäre Eric jetzt im Krankenhaus
und nicht auf Arbeitssuche.”
    Sie
wusste, dass ihr Vater dafür verantwortlich war. Sie war sich ganz sicher.
    Warum
sonst würde er Elizabeth und sie gebeten haben das Zimmer zu verlassen, bevor
er den Anruf tätigte?
    Die
Türen des Krankenwagens wurden zugeworfen. Das Geräusch unterbrach Celinas
Träumerei, und sie sah, wie sich die Sanitäter

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