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Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Smith
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zur Abfahrt bereit machten. Sie
wollte schon nach vorne laufen und sie fragen, in welches Hospital sie ihn
bringen würden, als sie ihre Schwester in der Menge bemerkte.  
    Einen
Moment lang konnte Celina sie nur anstarren.
    Mit
verschränkten Armen und einem grimmigen Gesichtsausdruck stand Leana ihr
gegenüber, eingerahmt von zwei großen, kräftigen Männern. Sie trug eine dunkle
Sonnenbrille, einen schwarzen Hosenanzug und keinen Schmuck. Sie hatte ihr Haar
aus dem Gesicht gestrichen.
    Celina
rief ihren Namen.
    Leana
ignorierte sie. Sie sprach mit den Männern neben sich; die blickten Celina an
und führten Leana rasch weg.
    Sie
war im selben Moment verschwunden, in dem der Krankenwagen lospreschte.

 
 
 
 
    KAPITEL
19

 
    Was
Mario zuerst auffiel, als er bei dem bescheiden aussehenden Reihenhaus in der
Zwölften Straße ankam, war die schwarze Lincoln-Limousine seines Vaters, die im
Schein einer Straßenlaterne glänzte. Aus Gewohnheit blickte er auf sein Zuhause
auf der gegenüberliegenden Straßenseite und sah die drei Männer, die vor dem
steinernen Eingang Wache standen.
    Etwas
stimmte nicht. Sein Vater stattete ihm nur samstags Besuche ab.
    Er
parkte den Taurus hinter dem Wagen seines Vaters, stieg aus und schloss die
Tür. Er überquerte die Straße und nickte den Männern zu, als er sich ihnen
näherte. „Was ist los, Nicky?” sagte er. „Warum ist mein Vater hier?”
    Der
Mann zuckte mit den Schultern, obschon Mario ahnte, dass er genau wusste,
wehalb Antonio De Cicco Zeit und Mühe auf sich genommen hatte und den ganzen
Weg von seinem Todt Hill Anwesen auf Staten Island in die Stadt gefahren war.
„Er hat es uns nicht gesagt. Allerdings sah er nicht besonders glücklich aus.
Er möchte drinnen mit Ihnen sprechen.”
    Mario
ging ins Haus. Seine Frau kam ihm an der Tür entgegen. Lucia De Cicco war groß
und schlank, hatte feuerrotes Haar, und die Jahre waren so spurlos an ihr
vorübergegangen, wie es ihrem Schönheitschirurgen nur möglich war.
    Sie
begrüßte ihn mit einem Lächeln und einer Ohrfeige. Marios Kopf flog auf die
Seite, und seine Wange brannte. Als er sie wieder ansah, war Lucias Lächeln
einem wütenden Blick gewichen.
    „Was
zum Teufel ist mit dir los?” sagte er.
    Sie
erhob die Hand, um ihn erneut zu schlagen, aber Mario packte ihre Arme und
presste sie an ihre Seiten. Sie wand sich unter seinem Griff. Ihre Augen
funkelten. „Lass mich los!”
    „Warum
hast du mich geschlagen?”
    Sie
nickte nach rechts in Richtung Bibliothek. Eine Strähne ihres sorgfältig
getönten Haares fiel ihr ins Gesicht. „Dein Vater ist da drinnen. Er kann es
dir sagen.”
    Sie
riss sich los und eilte die Stufen hinauf, die zu ihrem Schlafzimmer führten.
Mario sah sie weglaufen und stellte fest, dass dies das erste Mal war, wo sie
sich ihm in den Weg gestellt hatte.
    Er
ging in die Bibliothek. Die große Mahagonitür knarzte in den Angeln, als er
eintrat. In dem Neonlicht eines enormen Salzwasseraquariums erkannte er die
schwachen, aber bekannten Umrisse von Gemälden, Mobiliar und Urnen. Er schaute
sich nach seinem Vater um und entdeckte ihn neben dem Aquarium in einem
Ledersessel sitzend.
    Blaues
Licht kräuselte sich in Wellen über seinem gebräunten Gesicht und verlieh ihm
auf merkwürdige Weise das Aussehen einer lebendigen Leiche. Ebenso blau war der
Zigarrenrauch, der über seinem kahlen Kopf in der Luft hing.
    Seine
Stimme erhob sich unerwartet. „Schließ die Tür und setzt dich. Das wird nicht
lange dauern.”
    Mario
tat, was man ihn geheißen hatte, und machte die Tür zu. Er fühlte nichts als
Verachtung für den Mann, den er nie geliebt hatte, aber auch Angst. Er saß
seinem Vater gegenüber und nahm wahr, dass Antonio – obgleich er kleiner
war – etwas höher zu sitzen schien.
    De
Cicco lehnte sich in dem ledernen Ohrensessel zurück und klopfte mit den
Knöcheln gegen das Glas des Aquariums. Die Fische erschreckten und schwammen
zur Seite. Mario blickte auf seinen Vater und wusste nun, warum er hier war.
    „Du
hast mich enttäuscht, Mario,” sagte De Cicco. „Du denkst nicht mehr mit deinem
Kopf.” Seine Knöchel schlugen stärker gegen das Aquarium. Wasser schwappte
über. „Du denkst mit deinem Schwanz.”
    Mario
schaute auf das Aquarium. Von den sechsundsiebzig Fischen in dem Tank, war
einer zwanzigtausend Dollar wert. Er war so selten, dass es fast acht Monate
gedauert hatte, bis er einen kaufen konnte. Die anderen waren fast genauso rar.
    „Es
ist nicht, was

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