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Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Smith
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mit
Platz für 3.000 Besucher – es war eine Konkurrenz für alles auf dem
Broadway.
    Im
Atrium gab es Geschäfte mit Markenartikeln von jeder Art, für jeden Geschmack,
aber nicht notwendigerweise für jeden Geldbeutel. Auf dem Dach befanden sich
ein Schwimmbad mit olympischen Abmessungen sowie eine Bar; ein Fitnesstudio war
auf jedem fünften Stock untergebracht; und es stand eine kleine Armee von
persönlichen Trainern unter der Aufsicht der fünf Hotelärzte bereit, die alle
erfahren waren mit der Verabreichung von Botox-Injektionen für den Fall, dass
einer ihrer Patienten eine Auffrischung nötig hatte. Sollten Gäste eine Woche
im Hotel Fifth bleiben, gab es keinen Grund, warum sie am Tag ihrer Abreise
nicht besser aussehen und sich nicht besser fühlen konnten als in Jahren.
    Während
Leana Louis und seinen Investoren durch jene Räume folgte, die er zu zeigen
gedachte, war selbst sie, eine Frau, die in einigen der besten Luxushotels der
Welt zu Gast gewesen war, beeindruckt. Jeder Raum bot einen spektakulären Blick
auf die Stadt.
    „Offenbar
haben wir einen Markt für gehobene Ansprüche im Auge,” sagte Louis. „Und so werden
wir jeden Gast verwöhnen. Frische Blumen in den Zimmern bei der Ankunft, eine
Obstschale, eine Flasche Champagner auf Kosten des Hauses. Die Beförderung
erfolgt durch unsere Flotte von Limousinen, und Bentleys stehen nach dem
Windhundprinzip zur Verfügung. Für unsere Geschäftsleute haben wir alles, was
sie brauchen: einen drahtlosen Anschluss, Drucker, Faxgeräte sowie einen
geräumigen, gut beleuchteten Arbeitsbereich. Für diejenigen, die Computer und
Zubehör benötigen, halten wir Laptops kostenlos bereit. Für die auf Urlaub
haben wir für die Frauen Stilberater und Schneider für die Männer. Das Heilbad
wird man als eines der besten in New York ausweisen – das kann ich Ihnen
versprechen.”
    Er
klang eher wie ein gut vorbereiteter Redner in der Öffentlichkeitsarbeit als
der Vorsitzende einer Multi-Milliarden-Dollar-Gesellschaft.
    Leana
trat auf die Terrasse, schützte ihre Augen mit einer Hand vor der Sonne und
fragte sich erneut, warum Ryan das Risiko eingegangen war und sie   gebeten hatte, solch ein Hotel zu
leiten. Mehr als einmal war ihr der Gedanke gekommen, dass er sie dazu
benutzte, ihren Vater zu verärgern, und obwohl Leana diese Vorstellung nicht
gefiel, akzeptierte sie sie, weil sie diese Stelle aus demselben Grund
angenommen hatte – es George zu zeigen.
    Sie
spürte, dass jemand hinter ihr stand. Sie drehte sich um und sah Louis in
der   Türöffnung stehen. Er hielt die
Hände auf dem Rücken; die Sonne wurde von seinen Gläsern zurückgeworfen und
verwandelte seine Augen in schimmernde Sphären. „Ziemlich langweilig das alles,
nicht wahr?”
    Leana
lächelte.
    „Mehr
brauchen Sie nicht zu hören,” sagte er. „Wir sind jetzt unter uns. Zack wird
den Rest des Rundgangs übernehmen.”
    „Das
ist gut,” sagte sie. „Zack ist so ... kompetent.”
    „Er
ist ein arroganter Arsch,” sagte Louis. „Aber das, was er macht, macht er am
besten. Steckt man in der Zwickmühle, deckt er einem den Rücken. Deswegen
arbeitet er für mich. Deswegen werden Sie ihn mögen.”
    „Das
wird sich zeigen. Er hat mir schon gesagt, dass er auf meinen Job aus ist.”
    „Das
wird nicht passieren. Aber ich werde ihm mein nächstes Hotel anvertrauen. So
gut ist er.”
    Er
ging zu dem Geländer, bei dem sie stand, und lehnte sich dagegen. Vom
vierzigsten Stock breitete sich die Stadt vor ihnen aus. „Also, wo liegt das
Problem?” fragte er. „Sie sind so still.”
    Leana
kam zu dem Schluss, dass sie diesem Mann gegenüber ehrlich sein müsste, wenn
sie für ihn arbeitete.
    „Sie
haben mir diesen Job gegeben, weil Sie meinem Vater eins auswischen wollen,
nicht wahr?”
    „Wie
kommen Sie auf diesen Gedanken?”
    Leana
hob eine Hand. „Hören Sie zu,” sagte sie. „Können wir vielleicht zur Sache
kommen? Wir beide wissen, dass Sie und mein Vater sich am liebsten als Leiche
sehen würden. Wir beide wissen, dass mein Vater toben wird, wenn er erfährt,
dass ich diese Position angenommen habe. Das wird Sie glücklich machen. Und
– um ehrlich zu sein – es wird mich glücklich machen. Sehr
glücklich. Verstehen Sie, was ich sage?”
    Louis
hob den Kopf. Hinter seinen Brillengläsern verengten sich seine Augen kaum
merklich; es war so, als ob er sie in einem neuen Licht sehen, sie in eine
andere Klasse einstufen würde. „Ja, das verstehe ich,” sagte

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