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Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Smith
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er.
    „Ich
will einfach nur, dass Sie nicht denken, ich verstünde nicht, was hier
vorgeht,” sagte Leana, „denn ich verstehe das sehr wohl. Aber ich verspreche
Ihnen dies, Louis: Dieses Hotel wird unter meiner Führung ein Erfolg werden. Er
wird zu dem einzigen Hotel in New York werden, in dem man übernachten will. Ich
kenne die richtigen Leute und kann sie um Unterstützung bitten, wenn dies
notwendig werden sollte. Und ich weiß auch, dass ich meinem Instinkt trauen
kann, sofern diese Leute nicht verfügbar sind. Verstehen wir uns?”
    „Voll
und ganz.”
    „Gut,”
sagte Leana. „Wenn das alles ist, dann werde ich jetzt diese Kleider in die Boutique
im ersten Stock zurückbringen. Bevor ich von Ihrer Gruppe von Investoren
überfallen wurde, habe ich der Geschäftsführerin versprochen, sie innerhalb
einer Stunde zurückzugeben.” Sie schnalzte mit der Zunge. „Und wenn ich daran
denke, dass Sie gesagt haben, dass wir heute Morgen ganz unter uns sein würden
...”
„Das habe ich auch gedacht,” sagte er ernsthaft. „Die hier zu sehen, war für
Sie ebenso eine Überraschung wie für mich.” Er deutete mit dem Kopf auf die
Brosche. „Was werden Sie damit machen?”
    Leana
hob ihr Revers an und schaute auf das schillernde Gefunkel der Diamanten. „Die
Rechnung dafür werden Sie übernehmen. Die für das Kostüm ebenso. J’adore Dior.
Der Wagen ist wunderbar, Louis, und ich bin Ihnen dankbar. Aber da wir nun zu
einem gegenseitigen Einverständnis darüber gekommen sind, weshalb ich wirklich
hier bin, glaube ich, dass Sie mir recht geben, wenn ich sage, dass all diese
Dinge eine gute Investition waren, wenn mein Vater erfährt, dass der Wagen, das
Kostüm und diese Brosche Geschenke von Ihnen sind.”
    Als
sie an ihm vorüberging, lehnte sie sich an ihn. „Sie möchten, dass ich ein
schmutziges Spiel spiele? Das hat seinen Preis. Aber Sie können ihn sich
leisten. Bis dann.”

 
    *   *   *

 
    Auf
der Rückfahrt zu ihrem Apartment gönnte Leana sich ein wohlverdientes Lächeln.
Man hatte sie in Zugzwang gebracht, und sie hatte sich bewährt. Sie
bezweifelte, dass ihre Schwester das hätte besser handhaben können.
    Nachdem
sie einen seltenen Parkplatz entlang der Fünften gefunden hatte, nahm sie die
Rosen vom Beifahrersitz und rannte die fünf Treppen zu ihrem Apartment hinauf.
Sie hielt abrupt inne, als sie den Mann sah, der vor ihrer Wohnungstür auf sie
wartete.
    Er
sprach sie an.
    „Leana
Redman?” sagte er.
    Leana
trat eine Treppenstufe zurück und war bereit wegzulaufen, falls er irgendetwas
versuchen sollte. Sie bestätigte ihren Namen nicht. „Wie sind Sie hier
heraufgekommen?” fragte sie.
    Der
Mann war klein, drahtig und hatte blondes, in Spitzen abstehendes Haar. Er
nickte an ihr vorbei und die Stufen hinunter. „Die Tür war offen.”
    „Was
wollen Sie?”
    „Wenn
Sie Leana Redman sind, dann habe ich ein Paket für Sie. Aber Sie müssen erst
gegenzeichnen.”
    Er
hielt ihr ein Klemmbrett hin, auf dem sich einige Blätter befanden, und Leana
bemerkte nun erstmalig das in Geschenkpapier eingewickelte Paket zu seinen
Füßen. Sie war immer noch ein wenig skeptisch, unterschrieb aber da, wo sie
sollte, und nahm das Paket aus seinen Händen entgegen.
    Der
Mann bewegte sich nicht. Stattdessen sah er sie nur an und wartete, die Hände auf
die Hüften gestützt. Er versuchte – zumindest war das ihr Eindruck
– ein Lächeln.
    Leana
verstand und schlüpfte an ihm vorbei. „Entschuldigen Sie,” sagte sie. „Meine
Handtasche ist drinnen. Es dauert nur einen Moment.”
    Sie
schloss die Wohnungstür auf und machte sie beim Hineingehen wieder zu. Sie
legte die Rosen zusammen mit dem Paket auf die Küchenplatte und griff nach
ihrer Handtasche, die auf einem Beistelltisch stand. Sie nahm einen Zwanziger
heraus, ging zurück zur Tür und gab dem Mann den Schein. „Danke,” sagte sie und
schloss die Tür vor seiner Nase. Sie drehte den Schlüssel zweimal um und das
Bolzenschloss einmal. Der Typ war ihr unheimlich.
    Gemessen
an seiner Größe war das Paket schwer.
    Während
sie zu ihrem Bett ging, schüttelte sie es. Etwas Schweres bewegte sich darin.
Sie konnte sich nicht vorstellen, was es war oder wer es geschickt hatte. Nicht schon wieder Louis ...
    Sie
setzte sich ans Fußende ihres Bettes, zog die Beine an und entfernte das rosa
Geschenkpapier. Als sie das Paket öffnete, kam ihr der Duft ihres
Lieblingsparfüms entgegen – das Geschenk, das Michael ihr gestern gemacht
hatte.

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