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Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Smith
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hineinging, bemerkte sie, wie er ihre
zerknitterten Shorts, ihr T-Shirt und ihre ausgelatschten Mokassins
begutachtete, und wünschte, sie hätte vor dem Verlassen ihrer Wohnung etwas
Passenderes angezogen. Er zog die Tür hinunter, und Leana beobachtete ihn, wie
er seine Hände über das Lederlenkrad gleiten ließ, wie er das üppige,
cremefarbene Interieur bewunderte.
    Bevor
er losrauschte, sagte sie: „Kann ich Sie etwas fragen?”
    Er
überprüfte sein Haar im Rückspiegel. „Sie können mich fragen, was Sie wollen,”
sagte er ganz nebenbei und ohne sie anzuschauen. „Dazu bin ich hier.”
    In
diesem Augenblick kam sie zu dem Schluss, dass sie ihn nicht mochte. Er war zu
glatt, zu hilfsbereit und trug eine Spur von Herablassung in sich.   Er
glaubt, ich bin nur ein weiteres attraktives Aushängeschild, dachte sie. Also muss ich auch ihn eines Besseren
belehren. „Wie lange machen Sie das schon?” fragte sie.
    „Seit
dreiundzwanzig Jahren,” entgegnete er schnell. „Und ich muss ehrlich mit Ihnen
sein, Miss Redman. Ich hoffe, dass ich eines Tages Ihren Job haben werde.”
     
    *   *   *

 
    Louis
Ryan war nirgendwo in Sicht, als Leana das Hotel betrat. Sie wartete ein paar
Sekunden bei den Drehtüren aus Glas und Stahl, bevor sie die wenigen Stufen zu
einer Lobby hinaufstieg, die ihr beinahe den Atem verschlug.
    Sie
war riesig, erinnerte an eine Höhle und bestand aus sieben Stockwerken mit
Geschäften, Restaurants und Bars. Überall um sie herum waren Leute. Rolltreppen
liefen im Zickzack zu der Glasdecke des Atriums hinauf. Ein enormer
Innen-Wasserfall stürzte sanft in die Mitte des Raumes und warf funkelndes Licht
in allen Regenbogenfarben auf die grauen Marmorwände. Er teilte ein
Freiluftrestaurant, das mit   exotischen Blumen und Pflanzen gefüllt war. Diese Lobby war nicht nur
größer als die von Redman International, sondern sie war auch in jeder Hinsicht
anspruchsvoller.
    Sie
schenkte ihre Aufmerksamkeit den Leuten, die geschäftig an ihr vorbeieilten,
beobachtete das tumultartige Hin und Her und war fasziniert davon, wie nahtlos
alles zusammenkam.
    Männer
bewegten angefüllte Garderobenständer, putzten Glas und karrten Kartons mit
Nahrungsmitteln über den weitläufigen Teppich. Frauen gaben Anweisungen,
dekorierten die Schaufenster und schossen in Designer-Kleidung an ihr vorbei.
    Eine
der Frauen rief ihrer Freundin zu: „Am Mittwoch haben wir Eröffnung und sind
schon ausgebucht. Kannst Du mir mal sagen, wie wir rechtzeitig fertig werden
sollen, wenn wir in der Nacht davor eine Party feiern? Das ist unmöglich.”
    Das wird sich zeigen, dachte Leana. Sie ging weiter in den Raum
hinein.
    Während
sie sich so umsah, wurde ihr plötzlich klar, dass sie sich in der Rolle einer
Hotelleiterin durchaus sehen konnte – und dass sie dieses Hotel zu dem
Erfolg führen würde, den sie Louis Ryan versprochen hatte.
    Eine
Hand legte sich auf ihren Arm. Leana drehte sich um und erblickte Zack
Anderson. „Was halten Sie davon?” fragte er.
    „Es
ist wunderbar,” sagte Leana.
    Er
lachte leicht. „Es sieht so aus, als ob wir von zwei ganz verschiedenen Dingen
sprechen,” sagte er. „Ich weiß, dass es wunderbar ist. Diese Lobby allein hat
Mr. Ryan und seine Investoren ganze $300 Millionen gekostet. Ich habe mich nur
gefragt, ob Sie glauben, dass Sie das hier führen können.”
    Er
behandelte sie herablassend. Leana spürte einen Anflug von Verärgerung,
unterdrückte ihn aber. Sie lächelte ihn an. „Ich kann mir nicht vorstellen,
dass ich das nicht könnte. Immerhin habe ich ja Sie. Solange Sie meine
Anweisungen befolgen und die Beinarbeit erledigen, wüsste ich nicht, wie mir
das hier nicht gelingen sollte.”
    Zack
Andersons Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. Leana drückte seinen Arm. „Ich
habe gehört, dass es hier mehrere Fitnesstudios gibt,” sagte sie. „Darf ich
Ihnen einen guten Rat geben?”
    „Sicher.”
    „Beginnen
Sie ein Programm. Um mit mir mithalten zu können, müssen Sie Ihre Ausdauer
verbessern, von Ihrer Haltung mir gegenüber einmal ganz abgesehen. Ich kann
keinen Assistenten gebrauchen, der nicht Schritt halten kann. Und ich mag auch
keinen Assistenten, dessen Ego so groß ist, dass es diesen ganzen Raum
ausfüllen und alle anderen hinausdrücken könnte. Haben wir uns verstanden?”
    Er
wollte gerade antworten, als etwas seine Aufmerksamkeit erregte; er wandte sich
um. Das Lächeln, das sie ihm aus dem Gesicht gewischt hatte, kehrte zurück.
„Sieh da,

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