Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition)

Titel: Fifth Avenue--Ein Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Smith
Vom Netzwerk:
sieh da,” sagte er. „Also haben sie sich doch noch dazu entschlossen
zu kommen.”
    Leana
folgte seinem Blick. Am anderen   Ende des Raums sah sie Louis Ryan und um ihn herum eine kleine Gruppe
von Leuten in Anzügen; sie bewegten sich gemächlich auf sie zu.
    „Wer
sind die?” fragte sie.
    Zack
Anderson zeigte Überraschung. „Wer die sind?” wiederholte er. „Miss Redman,
wieviel genau wissen Sie über diesen Job?”
    „Nicht
so viel, wie ich gerne wüsste,” gab sie zu. „Aber dafür habe ich ja Sie, Zack.
Nun sagen Sie mir schon: Wer sind die?”
    „Seine
Investoren,” sagte der Mann. „Die Leute, für die Sie arbeiten werden.”
    Er
warf einen Blick auf ihre abgestoßenen Schuhe, ihre Shorts und ihr zerrauftes
rabenschwarzes Haar, und sein Lächeln wurde breiter. „Ich sage Mr. Ryan, dass
Sie hier sind; dann kann er Sie vorstellen.”

 
    *   *   *

 
    Für
Louis Ryan kamen die Dinge immer irgendwie ins Lot.
    Als
er Leana heute Morgen gebeten hatte, ihn hier zu treffen, war er wirklich der
Überzeugung gewesen, dass niemand von Bedeutung im Hotel sein würde – und
schon gar nicht zu dieser frühen Stunde. Deshalb hatte er ihr auch gesagt, sie
brauche sich nicht zurechtzumachen.
    Und
jetzt, wo er und seine Gruppe von Investoren Zack Anderson zum Wasserfall
folgten, hätte er nicht glücklicher sein können, dass alles anders gekommen
war. Allein die Verlegenheit in Leana Redmans Gesicht zu sehen, wenn er sie
seinen Partnern vorstellen würde, war das ganze Misstrauen wert, das sie ihm
fraglos entgegenbrachte.
    Sie
blieben stehen und bewunderten den Wasserfall. Er war so gestaltet, dass das
Wasser aus dem Nirgendwo zu fließen schien, aber in Wirklichkeit kam es aus
einer verborgenen Öffnung hoch über ihnen. Das Wasser kräuselte sich auch
nicht; es bildete nur eine breite, klare Fläche, die nahtlos in einen
beleuchteten Abgrund fiel. Als sie an dem Wasserfall vorbeigingen, erwartete
Louis, Leana auf der anderen Seite warten zu sehen, aber sie war nicht da. Er
schaute sich um, konnte sie aber nirgendwo entdecken. „Wo ist sie?” sagte er
leise zu Anderson. „Ich dachte, Sie hätten gesagt, sie sei hier.”
    Der
Mann sah überrascht drein. „Das war sie auch,” sagte er. „Ich war noch bis vor
einem Moment mit ihr zusammen.”
    „Und
wo ist sie dann?”
    „Ich
bin hier,” sagte Leana.
    Beide
Männer drehten sich um.
    Leana
kam ihnen flink entgegen. Sie trug ein makelloses rotes Dior-Kostüm und dazu
passende rote Schuhe; ihr Haar war geschickt aus ihrem Gesicht gesteckt, und
eine Diamantenbrosche glitzerte auf ihrem Revers. Sie kam aus der Richtung des
Dior-Ladens, in dessen Türen zwei Frauen standen und den perfekten Sitz des
Kleidungsstücks an Leana bewunderten.
    Sie
wirbelte an Louis und Zack vorbei und begann sich der kleinen Gruppe hinter
ihnen vorzustellen. Da lag etwas in ihren Augen, etwas in der trotzigen Art,
wie sie den Kopf hielt, das in jedem der beiden Männer das Gefühl erweckte, als
hätten sie gerade ein entscheidendes Schachspiel gegen eine Frau verloren, von
der sie angenommen hatten, dass sie eine Anfängerin sei.
    Leana
schaute von der Gruppe auf ihren Assistenten und dann auf den Mann, der ihr
Chef geworden war. „Möchten Sie alle einen Kaffee?” fragte sie.
    Ein
paar sagten, dass sie gerne einen Kaffee hätten.
    „Ausgezeichnet,”
sagte sie. „Zack ist nicht gerade ein Genie, wenn es ums Kaffeekochen geht, und
so trifft es sich gut, dass wir hier ein Starbucks haben.” Sie blickte Zack an.
„Mir ist bewusst, dass die eine komplizierte Karte haben, aber Sie   müssen nur die Bestellungen aufnehmen
und sich vergewissern, dass alle das Richtige bekommen. Machen Sie bitte
diesmal keinen Fehler.” Sie wandte sich mit ausgestreckten Händen der Gruppe
zu. „Manchmal ist er einfach nicht bei der Sache und handelt vorschnell,
besonders wenn er mit Menschen zu tun hat.”
    Sie
kicherten. In Anbetracht der schieren Reibung, die zwischen ihr und Zack
existierte, war es in diesem Moment ein Wunder, dass der Wasserfall sich nicht
in Dampf verwandelte.
    Sobald
er mit der Aufnahme der Bestellungen fertig war, sagte Leana: „Wer hat Lust auf
einen Rundgang? Ich habe dieses Gebäude selbst noch nicht gesehen, aber soeben
herausgefunden, dass am Mittwoch Eröffnung ist. Ich muss es unbedingt
inspizieren.”
      Sie schaute Louis ruhig an. „Wollen wir?”

 
    *   *   *

 
    Das
Hotel hatte vier Restaurants, fünf Bars, zwei Nachtklubs und ein Theater

Weitere Kostenlose Bücher