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Fight Club: Roman (German Edition)

Fight Club: Roman (German Edition)

Titel: Fight Club: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Palahniuk
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der Klinik in einen Waschsalon um die Ecke und stahl alle Jeans aus den Trocknern, dann ging sie zu einem Händler, der ihr fünfzehn Dollar pro Stück gab. Dann kaufte sich Marla eine richtig gute Strumpfhose, die Sorte, die keine Laufmaschen bekommt.
    »Selbst die guten, die keine Laufmaschen machen«, sagt Marla, »sind lästig.«
    Nichts ist statisch. Alles bricht zusammen.
    Marla fing an, in die Selbsthilfegruppen zu gehen, weil es einfacher ist, mit anderem menschlichen Arschpapier zusammen zu sein. Alle haben irgendeinen Fehler. Und eine Weile wurde ihr Herzschlag ruhiger.
    Marla fing einen Job bei einem Bestattungsunternehmen an, wo sie im Voraus bezahlte Beerdigungen arrangierte. Manchmal kamen große, dicke Männer, meist aber dicke Frauen mit einer Urne von der Größe eines Eierbechers aus dem Ausstellungsraum des Bestattungsunternehmens, und Marla saß mit ihrem zusammengebundenen schwarzen Haar, ihrer Strumpfhose, ihrem Brustknoten und ihrem drohenden Schicksal an ihrem Schreibtisch in der Eingangshalle und sagte: »Madam, machen Sie sich nichts vor. Wir würden nicht einmal Ihren verbrannten Kopf in das winzige Ding da kriegen. Gehen Sie zurück, und holen Sie sich eine Urne von der Größe eines Bowlingballs.«
    In Marlas Herz sah es aus wie auf meinem Gesicht: die Scheiße und der Müll der Welt. Menschliches Arschpapier nach dem Gebrauch, und niemand würde sich je die Mühe machen, es zu recyclen.
    Zwischen den Selbsthilfegruppen und der Klinik, erzählte mir Marla, hatte sie viele Leute getroffen, die tot waren. Diese Leute waren tot und auf der anderen Seite, und nachts riefen sie an. Manchmal ging Marla in Bars, und der Barkeeper rief sie aus, und wenn sie ans Telefon ging, war die Leitung tot.
    Damals glaubte sie, das hieße ganz unten ankommen.
    »Mit vierundzwanzig«, sagt Marla, »hast du keine Ahnung, wie tief du fallen kannst, aber ich lernte schnell.«
    Als Marla das erste Mal eine Krematoriumsurne einfüllte, trug sie keine Gesichtsmaske, und später schnäuzte sie sich die Nase, und im Taschentuch war ein schwarzer Rest von Mr. Soundso.
    Wenn im Haus an der Paper Street das Telefon nur einmal läutete und man nahm ab und die Leitung war tot, wusste man, dass es jemand war, der versuchte, Marla zu erreichen. Das kam öfter vor, als man glauben möchte.
    Ein Detective von der Polizei fing an, wegen der Explosion meiner Eigentumswohnung in der Paper Street anzurufen, und Tyler stand an meine Schulter gelehnt und flüsterte mir ins Ohr, während ich den Hörer an das andere Ohr hielt, und der Detective fragte, ob ich jemanden kannte, der Dynamit selbst herstellen könne.
    »Die Katastrophe ist ein natürlicher Teil meiner Entwicklung«, flüsterte Tyler, »hin zur Tragödie und Auflösung.«
    Ich sagte dem Detective, dass der Kühlschrank meine Wohnung in die Luft gejagt hat.
    »Ich löse meine Verbindung zu physischer Macht und Besitztümern«, flüsterte Tyler, »denn nur, indem ich mich selbst zerstöre, kann ich die größere Macht meines Geistes entdecken.«
    Das Dynamit, sagte der Detective, enthielt Unreinheiten, Rückstände von Ammoniumoxalat und Kaliumperchlorid, was bedeuten könnte, dass die Bombe selbst gebastelt war, und das Sicherheitsschloss an meiner Tür war aufgebrochen.
    Ich sagte, ich sei an diesem Abend in Washington, D. C., gewesen.
    Der Detective am Telefon erklärte, dass jemand eine Dose Freon in das Sicherheitsschloss gesprüht und dann mit einem Schrotmeißel an das Schloss geschlagen hätte, um den Zylinder zu zertrümmern. Mit dieser Methode würden Fahrräder gestohlen.
    »Der Befreier, der mein Eigentum zerstört«, sagte Tyler, »kämpft um die Rettung meines Geistes. Der Lehrer, der alle Besitztümer aus meinem Wagen räumt, wird mir die Freiheit schenken.«
    Der Detective sagte, wer immer das selbst gebastelte Dynamit gelegt hat, könnte Tage, bevor die Explosion stattfand, das Gas aufgedreht und die Kontrolllampen am Herd ausgemacht haben. Das Gas war nur der Auslöser. Das Gas musste Tage gebraucht haben, bis es die Wohnung ausfüllte und den Kompressor am Boden des Kühlschranks erreichte, und der Elektromotor des Kompressors löste die Explosion aus.
    »Sag ihm«, flüsterte Tyler, »jawohl, du warst es. Du hast alles in die Luft gejagt. Das will er doch hören.«
    Nein, sage ich zu dem Detective, ich habe nicht das Gas aufgedreht und dann die Stadt verlassen. Ich habe mein Leben geliebt. Ich habe diese Wohnung geliebt. Ich habe jedes einzelne

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