Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fight Club: Roman (German Edition)

Fight Club: Roman (German Edition)

Titel: Fight Club: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Palahniuk
Vom Netzwerk:
Möbelstück geliebt. Das war mein ganzes Leben. Alles, die Lampen, die Stühle, die Teppiche, das war ich. Das Geschirr in den Schränken, das war ich, die Pflanzen, der Fernseher. Ich selbst war es, der in die Luft geflogen ist. Ob er das nicht begreifen könne?
    Der Detective sagte, ich solle die Stadt nicht verlassen.

15
    Seine Gnaden, der Herr Ortsgruppenvorstand der hiesigen Ortsgruppe des Nationalen Verbandes der vereinigten Filmvorführer und unabhängigen Kinobetreiber saß einfach nur da.
    Unten, hinter und in allem, was der Mann als unumstößlich ansah, war etwas Entsetzliches gewachsen.
    Nichts ist statisch.
    Alles bricht zusammen.
    Ich weiß das, weil Tyler es weiß.
    Drei Jahre lang hatte Tyler für eine Kette von Lichtspielhäusern Filme auf- und abgebaut. Ein Film ist in sechs oder sieben kleinen Spulen unterwegs, die in einem Metallkoffer verpackt sind. Tylers Aufgabe war es, die kleinen Spulen zu einer einzigen Einsfünfzigspule zusammenzukleben, die für selbst einfädelnde und rückspulende Projektoren geeignet war. Nach drei Jahren, sieben Kinos, mindestens drei Leinwänden pro Kino und einem neuen Film jede Woche waren hunderte von Kopien durch Tylers Hände gegangen.
    Zu schade auch, aber bei immer mehr selbst einfädelnden und rückspulenden Projektoren brauchte der Verband Tyler nicht mehr. Der Herr Ortsgruppenvorstand musste Tyler zu einer kleinen Verschnaufpause auffordern.
    Die Arbeit war langweilig und die Bezahlung beschissen, deshalb sagte der Vorstand des vereinigten Verbandes der vereinigten unabhängigen Projektionsbetreiber und vereinigten Kinos, sie würden Tyler Durden einen Gefallen tun, indem sie ihm den Laufpass gaben.
    Betrachten Sie es nicht als Zurückweisung. Betrachten Sie es als Personalabbau.
    Auf seinem fetten Arsch sitzend, sagt der Herr Ortsgruppenvorstand höchstpersönlich: »Wir wissen Ihren Beitrag zu unserem Erfolg zu schätzen.«
    Ach, das sei kein Problem, sagte Tyler und grinste. Solange der Verband weiter einen Gehaltsscheck schickte, würde er den Mund halten.
    Tyler sagte: »Betrachten Sie es als vorzeitigen Ruhestand mit Pension.«
    Hunderte von Filmkopien waren durch Tylers Hände gegangen.
    Filme waren zurück an den Verleih gegangen. Filme waren zur Neuaufführung wieder hinausgegangen. Komödien, Dramen, Musicals, Liebesfilme, Actionabenteuer.
    Zusammengeklebt mit Tylers pornographischen Einzelbildblitzen.
    Sodomie, Fellatio, Cunnilingus, Fesselungen.
    Tyler hatte nichts zu verlieren.
    Tyler war die Schachfigur der ganzen Welt, jedermanns Müll.
    Genau das übte Tyler mit mir, damit ich es dem Manager des Pressman Hotels ebenfalls sagen konnte.
    In Tylers anderem Job, im Pressman Hotel, war Tyler ein Niemand, wie er sagte. Niemanden kümmerte es, ob er lebte oder starb, und das Gefühl beruhte verdammt auf Gegenseitigkeit. Und genau das, sagte Tyler, sollte ich im Büro des Managers sagen, während die Wachmänner vor der Tür saßen. Nachdem alles vorbei war, blieben Tyler und ich lange auf und tauschten Geschichten aus.
    Unmittelbar nachdem er beim Verband der Filmvorführer gewesen war, ließ mich Tyler dem Manager des Pressman Hotels gegenübertreten.
    Tyler und ich sahen mehr und mehr wie eineiige Zwillinge aus. Beide hatten wir aufgeschlagene Wangenknochen, und unsere Haut hatten das Gedächtnis verloren und vergessen, wohin sie sich zurückschieben musste, wenn wir getroffen wurden.
    Meine blauen Flecken stammten vom
Fight Club,
und Tylers Gesicht hatten die Schläge des Vorstands der Filmvorführer verunstaltet. Nachdem Tyler aus den Büros des Verbandes gekrochen war, suchte ich den Manager des Pressman Hotels auf.
    Da saß ich nun im Büro des Managers.
    Ich bin Joes grinsende Rache.
    Das Erste, was der Hotelmanager sagte, war, dass ich drei Minuten hätte. In den ersten dreißig Sekunden erzählte ich, wie ich in Suppen gepinkelt, auf Crèmes brûlées gefurzt und auf geschmorte Endivien geniest hatte, und nun solle mir das Hotel jede Woche einen Scheck in Höhe meines durchschnittlichen Wochenlohns plus Trinkgelder schicken. Im Gegenzug würde ich nicht mehr zur Arbeit kommen und nicht mit einem wirren und tränenreichen Geständnis an die Presse oder zu den Leuten vom Gesundheitsamt gehen.
    Die Schlagzeilen:
    Verwirrter Kellner gesteht Verunreinigung von Essen.
    Natürlich, sagte ich, könnte ich ins Gefängnis kommen. Sie könnten mich aufhängen, mir die Eier abreißen und mich durch die Straßen schleifen, sie könnten mir die Haut

Weitere Kostenlose Bücher