Fight Club: Roman (German Edition)
den feuchten Wäldern der Schluchten um das Rockefeller Center auf Elchpirsch zu gehen.
Im ersten Kampf, den ich kriege, nimmt mich der Kerl in den Schwitzkasten und rammt mein Gesicht, rammt meine Wange, rammt das Loch in meiner Wange in den Betonboden, bis die Zähne in meinem Mund abbrechen und ihre gezackten Stümpfe sich in meine Zunge bohren.
Jetzt kann ich mich wieder an Patrick Madden erinnern, wie er tot auf dem Boden liegt, und an seine statuettenhafte Frau, ein kleines Mädchen mit einem Nackenknoten. Seine Frau kicherte und versuchte Champagner zwischen die Lippen ihres toten Gatten zu schütten.
Die Frau sagte, das Theaterblut sei entschieden zu rot. Mrs. Patrick Madden steckte zwei Finger in die Blutlache neben ihrem Mann, und dann steckte sie die Finger in ihren Mund.
Als sich die Zähne in meine Zunge bohren, schmecke ich das Blut.
Mrs. Patrick Madden schmeckte das Blut.
Ich erinnere mich, wie ich am Rand der Wer-war-derMörder-Party stand, die Weltraumaffen als Leibwache um mich herum. Marla in ihrem Kleid mit dem Tapetenmuster aus dunklen Rosen sah von der anderen Seite des Ballsaals zu.
In meinem zweiten Kampf setzt der Kerl ein Knie zwischen meine Schulterblätter. Er reißt mir die Arme hinter dem Rücken zusammen und knallt meine Brust in den Betonboden. Ich höre mein Schlüsselbein auf der einen Seite brechen.
Ich würde die Elgin Marbles mit einem Vorschlaghammer zerlegen und mir mit der
Mona Lisa
den Arsch abwischen.
Mrs. Patrick Madden hielt ihre zwei blutigen Finger hoch, das Blut sammelte sich in den Ritzen zwischen ihren Zähnen, und das Blut lief an ihren Fingern hinab, ihr Handgelenk hinunter, über einen Diamantarmreif und zu ihrem Ellbogen, von wo es auf den Boden tropfte.
Kampf Nummer drei, ich komme zu mir, und es ist Zeit für Kampf Nummer drei. Im
Fight Club
gibt es keine Namen mehr.
Du bist nicht dein Name.
Du bist nicht deine Familie.
Nummer drei scheint zu wissen, was ich brauche, und hält meinen Kopf in der Dunkelheit und der stickigen Luft fest. Es gibt einen Griff, der dir gerade so viel Luft lässt, dass du nicht ohnmächtig wirst. Nummer drei hält meinen Kopf in seiner Armbeuge, so wie er ein Baby oder einen Football halten würde, in seiner Armbeuge, und er hämmert mit der geballten Faust wie mit einem Mahlzahn in mein Gesicht.
Bis meine Zähne durch die Innenseite meiner Wange beißen.
Bis das Loch in meiner Wange meinen Mundwinkel trifft, die zwei vereinen sich zu einem ausgefransten Grinsen, das von unterhalb meiner Nase bis unter mein Ohr reicht.
Nummer drei hämmert, bis seine Faust wund ist. Bis ich schreie.
Dass alles, was du liebst, dich zurückweist oder stirbt.
Alles, was du je schaffst, wird weggeworfen werden. Alles, worauf du stolz bist, wird als Müll enden.
Ich bin Ramses III., der König der Könige.
Noch ein Schlag, und meine Zähne klappen über der Zunge zusammen. Meine halbe Zunge fällt auf den Boden und wird weggekickt.
Die statuettenhafte Mrs. Patrick Madden kniete neben der Leiche ihres Mannes auf dem Boden, die reichen Leute, die Leute, die sie als ihre Freunde bezeichneten, standen betrunken um sie herum und lachten.
Die Frau sagte: »Patrick?«
Die Blutlache dehnt sich immer weiter aus, bis sie ihr Kleid berührt.
Sie sagt: »Patrick, das reicht jetzt. Hör auf, tot zu sein.«
Das Blut steigt am Saum ihres Kleides hoch, Kapillareffekt, Faden für Faden steigt es an ihrem Kleid hoch.
Um mich herum schreien die Männer des Projekts Chaos. Dann schreit Mrs. Patrick Madden.
Und im Keller der Armory Bar gleitet Tyler Durden als warmes Häufchen zu Boden. Tyler Durden der Große, der für einen Augenblick vollkommen war und der sagte, dass ein Augenblick das Äußerste sei, was man an Vollkommenheit erwarten könne. Und der Kampf geht weiter und weiter, denn ich möchte tot sein. Denn nur im Tod haben wir einen Namen. Erst im Tod sind wir nicht länger Teil des Projekts Chaos.
29
Tyler steht vor mir, einfach gut aussehend, ein Engel in seiner durch und durch blonden Art. Mein Lebenswille erstaunt mich.
Ich hingegen bin eine blutige Gewebeprobe, die auf einer nackten Matratze in meinem Zimmer in der Paper Street Soap Company zum Trocknen ausliegt.
Aus meinem Zimmer ist alles verschwunden.
Der Spiegel mit dem Bild von meinem Fuß, von damals, als ich für zehn Minuten Krebs hatte. Schlimmer als Krebs. Der Spiegel ist fort. Die Schranktür steht offen, und meine sechs weißen Hemden, die schwarzen Hosen, Unterwäsche,
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