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Fillory - Der König der Zauberer: Roman (German Edition)

Fillory - Der König der Zauberer: Roman (German Edition)

Titel: Fillory - Der König der Zauberer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lev Grossman
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Infanteristen in die Flucht schlug. Die Darstellung sollte wohl den Triumph irgendwelcher längst Verblichener über andere längst Verblichene symbolisieren, die niemand hatte leiden können. Der Greifvogel indes neigte mitten im Angriff den Kopf zur Seite und starrte aus seinem gewebten Universum heraus den Betrachter an, als wolle er sagen: Zugegeben, ich kann das gut. Aber ist das wirklich ein sinnvoller Zeitvertreib für mich?
    Vollständig ausgeräumt wirkte das Zimmer dreimal so groß wie zuvor. Es schien aufzuatmen und bot Raum zum Nachdenken. Das Gemach war so groß wie ein Basketballfeld und besaß einen glatten Steinfliesenboden sowie luftige Balkendecken, an deren höchsten Stellen sich das Licht verlor und interessante Schatten warf. In den hohen gotischen Bleiglasfenstern ließen sich einige kleine Scheiben öffnen. So großartig ruhig und leer war das Gemach, dass jeder schlurfende Schritt auf dem Steinboden widerhallte. Es herrschte jene Art gedämpfter Stille, die man auf der Erde nur aus der Distanz erleben konnte, jenseits einer samtenen Absperrkordel. Es war die Stille eines geschlossenen Museums oder einer Kirche bei Nacht.
    Die höhergestellten Diener tuschelten, dass ein solch spartanisch eingerichtetes Gemach für einen König von Fillory nicht angemessen sei, doch Quentin gefiel an seiner Rolle als König von Fillory besonders, dass er entscheiden konnte, was für einen König von Fillory angemessen war.
    Wenn den Höflingen diese Art von königlichem Stil nicht passte, mussten sie sich an den Oberkönig halten. Eliot war diesbezüglich unersättlich. Sein Schlafzimmer verkörperte das vergoldete, diamantenbesetzte, perlengeschmückte Rokokogemach eines Gottkönigs. Wie immer man es nennen mochte: Es war gänzlich angemessen.
    »Wusstest du, dass man in den Fillory-Büchern tatsächlich in die Wandteppiche hineingehen kann?« Es war spät, schon nach Mitternacht, und Eliot stand Auge in Auge mit dem gewebten Greifvogel und schlürfte eine bernsteinfarbene Flüssigkeit aus einem Pokal.
    »Ja, ich weiß.« Quentin lag in einem Seidenpyjama ausgestreckt auf dem Bett. »Glaub mir, ich habe es versucht. Wenn es in den Büchern geklappt hat, dann weiß ich nicht, wie. Für mich sehen die Dinger einfach wie gewöhnliche Wandteppiche aus. Die Figuren bewegen sich nicht mal wie bei Harry Potter.«
    Eliot hatte auch für Quentin einen Pokal mitgebracht. Quentin war noch nicht danach, etwas zu trinken, aber vielleicht später. Auf keinen Fall wollte er jedoch seinen Becher Eliot überlassen, der ihn todsicher leeren würde, wenn er mit seinem fertig wäre. Quentin formte neben sich in den Bettdecken eine Kuhle für das Gefäß.
    »Ich weiß nicht recht, ob ich in diesen hier gehen wollte«, bemerkte Eliot.
    »Ich weiß. Manchmal bilde ich mir ein, dass das Vieh versucht auszubrechen.«
    »Aber sieh dir den hier mal an«, fuhr Eliot fort und wandte sich dem mannsgroßen Porträt eines Ritters in Rüstung zu. »Ich hätte nichts dagegen, in seinen Wandteppich zu schlüpfen, du weißt schon, was ich meine.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Ich würde ihm die Klinge blankziehen.«
    »Schon klar, Eliot.«
    Eliot wollte auf irgendetwas hinaus, aber er hatte es nicht eilig. Wenn es noch lange dauerte, würde Quentin darüber einschlafen.
    »Wenn es mir gelänge, würde dann deiner Meinung nach eine kleine Wandteppichversion von mir da drinnen umherlaufen? Ich bin mir nicht sicher, was ich davon halten würde.«
    Quentin wartete. Seit er die Entscheidung getroffen hatte, zur Außeninsel zu reisen, fühlte er sich so ruhig wie schon lange nicht mehr. Die Fenster standen so weit wie möglich offen, und laue Nachtluft strömte herein, die nach Spätsommergras und dem nicht weit entfernten Meer roch.
    »Um auf deine Reise zu kommen«, sagte Eliot schließlich.
    »Meine Reise.«
    »Ich verstehe nicht, warum du das tun willst.«
    »Ist das wichtig?«
    »Ich vermute, es hat irgendetwas mit Sehnsucht und Abenteuer zu tun. Hinter den Sonnenuntergang segeln. Wie dem auch sei: Wir brauchen dich hier nicht wegen der Sache mit Jollyby, und einer von uns sollte tatsächlich mal da rausfahren. Möglicherweise wissen die noch nicht einmal, dass sie wieder Könige und Königinnen haben. Gib schlüpfrige Details aber nur als Staatsgeheimnis weiter.«
    »Mache ich.«
    »Eigentlich wollte ich aber mit dir über Julia reden.«
    »Ah.« Zeit für den Whiskey. Bei dem Versuch, im Liegen zu trinken, verschluckte sich Quentin, und das Zeug

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