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Fillory - Der König der Zauberer: Roman (German Edition)

Fillory - Der König der Zauberer: Roman (German Edition)

Titel: Fillory - Der König der Zauberer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lev Grossman
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mit. Es war, als hätte sich Sein Glied in etwas verfangen – einem transparenten Film, so fühlte es sich an, etwas aus Julias Innerem mit derselben Gestalt wie sie. Es war etwas Unsichtbares, das immer bei ihr gewesen war, und Reineke riss es heraus. Sie wusste nicht, was es war, aber sie fühlte es hinausgleiten und erschauerte. Ohne es war sie eine andere, ein anderes Wesen als zuvor. Reineke hatte ihr Macht geschenkt und als Bezahlung etwas genommen, für das sie lieber gestorben wäre, als es herzugeben. Aber sie hatte keine Wahl gehabt.
    Endlich, vielleicht zehn Minuten später, hob sie den Kopf. Der Mond stand wieder am Himmel, wo er hingehörte, als sei er schuldlos und habe keinen Anteil an alldem. Er war jetzt nur noch ein gewöhnlicher Mond, ein steriler Felsen, eiskalt und im Vakuum erstickt.
    Julia richtete sich auf und drehte sich um. Sie sah Pouncy an. Er saß immer noch an die Wand gelehnt da, die stahlgrauen Augen geöffnet, aber ganz offensichtlich tot. Vielleicht war er jetzt im Himmel. Julia wusste, dass sie etwas empfinden sollte, aber sie fühlte nichts, und schon das an sich war erschreckend. Sie ging zur Tür und trat hinaus. Ihre nackten Füße platschten durch kühles Blut. Sie blickte nicht zurück. Alle Lichter waren erloschen. Der alte Hof war leer. Keiner zu Hause.
    Ohne zu denken oder zu fühlen, da es nichts mehr zu denken oder zu fühlen gab außer der ekligen Klebrigkeit des Blutes und Gott weiß was auf ihren Füßen und zwischen ihren Zehen, trat sie hinaus auf den Rasen. Etwas Grauenvolles ist geschehen, dachte sie, ohne Gefühle mit diesen Worten zu verbinden. Die Opfertiere waren alle verschwunden, außer den beiden Schafen, die ihren Blick mieden. Seltsamerweise ging die Sonne auf. Sie mussten die ganze Nacht in der Bibliothek verbracht haben. Julia rieb die Füße im kalten Tau, bückte sich, tauchte ihre Hände hinein und rieb sich damit über das Gesicht.
    Dann stieß sie ein Wort aus, das sie nie zuvor gehört hatte und flog, nackt und blutig wie ein neugeborenes Baby, in den Sonnenaufgang.

Kapitel 26
    D ie anderen hatten bis zum Morgengrauen am Strand ausgeharrt und darauf gewartet, dass Quentin und Julia aus der Unterwelt zurückkehrten. Schließlich hatten sie erschöpft und durchgefroren aufgegeben und waren an Bord der
Muntjak
zurückgekehrt, um sich in ihren Kojen aufzuwärmen und auszuschlafen. Als sie einige Stunden später erwachten, stellten sie überglücklich fest, dass Quentin und Julia an Deck auf sie warteten.
    Allerdings bot sich ihnen ein seltsamer Anblick. Julia stand ihnen in verwandelter Gestalt gegenüber, in neuer Schönheit und Macht. Sie strahlte Frieden und Kraft aus. Quentin war zwar nicht verwandelt, verhielt sich aber ebenfalls merkwürdig: Er kniete auf allen vieren an Deck und starrte die Holzplanken an.
    Sie waren höher und höher geflogen, bis Quentin allmählich spürte, dass das Gefühl der Schwerelosigkeit dem des Sinkens gewichen war. Sie schwebten hinunter durch klebrig-feuchte Wolken, und endlich sah er einen kleinen Holzsplitter unten auf dem Meer. Es war die
Muntjak.
Das Wasser rings um sie glitzerte im Morgenlicht. Die Göttin setzte sie auf dem Deck ab, küsste Julia auf die Wange und verschwand.
    Quentin stellte fest, dass er nicht allein stehen konnte, oder besser: Er hätte es gekonnt, wollte aber nicht. Er ging auf alle viere und legte den Schlüssel vor sich hin. Er betrachtete das solide Holz, aus dem die Planken der
Muntjak
geschnitten waren, ja, er sah sie sich ganz genau an: Nach einer Nacht in der Hölle erschien ihm hier oben alles unglaublich real, lebendig und detailreich. Die Farben leuchteten, sogar Grau, Braun, Schwarz und die anderen undefinierbaren Zwischentöne, die er normalerweise übergangen und ignoriert hätte. Er verfolgte die Linien, Maserungen und Querstreifen des Holzes, gezeichnet und arrangiert mit beiläufiger Präzision, dunkel und hell, ordentlich und chaotisch, alles durch kleine Splitter an den Rändern der Planken verbunden, Fasern, welche Stück für Stück von achtlosen Füßen hervorgescharrt und in verschiedene Winkel getreten worden waren.
    Quentin war sich bewusst, dass er bizarr und wie unter Drogen wirkte, aber es war ihm egal. In diesem Moment hätte er auf ewig das Holz anstarren können. Nur das: das gute, zähe, edle Holz. Von nun an, so nahm er sich vor, würde er alles auf diese Weise genießen, bis ins kleinste Atom, so wie Benedikt es genossen hätte, wenn er aus der Unterwelt

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