Fillory - Der König der Zauberer: Roman (German Edition)
keine, dachte Julia zusammenhanglos.
»Ich nehme dein Angebot an«, sagte Er. »Ich lasse die andere am Leben, wenn du dich mir hingibst. Und ich werde sogar noch mehr tun. Ich werde dir geben, was du verlangt hast, wofür ihr mich heraufbeschworen habt.«
»Wir haben dich nicht heraufbeschworen«, erwiderte Aschmodai kläglich. »Wir haben die Madonna heraufbeschworen.« Dann biss sie sich auf die Lippe und schwieg.
Reineke beäugte Julia kritisch, und dann holte Er sie sich. Er durchbrach ihre Schutzschilde, als wären sie nicht vorhanden. Julia machte sich bereit zu sterben – sie schloss die Augen, legte den Kopf in den Nacken und bot Ihm ihre Kehle dar, damit Er sie durchbeißen konnte. Doch das tat Er nicht. Er packte sie mit Seinen haarigen Händen, zerrte sie quer durch den Raum und drückte ihren Oberkörper mit Gewalt vornüber auf den Tisch. Julia begriff nicht, was er vorhatte, doch dann dämmerte es ihr, und sie verfluchte ihre Erkenntnis.
Sie wehrte sich gegen Ihn, doch Er hielt sie mit einer schweren Hand mühelos fest. Sie riss an Seinen Fingern, doch sie waren wie aus Stein. Julia hatte sich dargeboten, doch nicht auf diese Weise. Lieber hätte sie sich von Ihm töten lassen. Es tat weh, als Er ihr das Gewand herunterriss. Der Stoff brannte auf ihrer Haut. Sie verrenkte sich, um zu sehen, was hinter ihr vorging, und sie sah – nein, nein, sie sah das nicht, sie sah nichts – die Hand des Gottes lässig zwischen Seine Beine greifen, während Er sich hinter ihr in Position stellte. Mit einem geübten Tritt spreizte Er ihre Beine. Das war nicht Sein erstes Rodeo.
Dann drängte Er in sie hinein. Julia hatte sich gefragt, was passieren würde, wenn Er zu groß wäre, ob Er sie aufreißen und ausgeweidet und zappelnd wie einen Fisch zurücklassen würde. Sie kämpfte gegen Ihn. Doch dann legte sie erschöpft die heiße Stirn auf den Unterarm, wie es Vergewaltigungsopfer in ihrer Vorstellung seit Anbeginn der Zeiten taten. Man hörte nichts als ihr raues Keuchen.
Es dauerte lange. Julia wurde weder ohnmächtig, noch verlor sie das Zeitbewusstsein. Ihrem Gefühl nach dauerte es sieben bis zehn Minuten, bis der Gott mit ihrer Vergewaltigung fertig war, und sie durchlebte jede einzelne qualvolle Sekunde. Aus ihrer Perspektive konnte sie Falstaffs dicke Beine auf dem Fußboden sehen, die über Gummidgys langen, braunen lagen, und sie konnte erkennen, wo die beiden an der Tür gestorben waren, weil große Blutlachen unter dem Stein hervorgeflossen waren und sich zu einer Pfütze vereinigt hatten.
Besser ich als Aschmo, dachte Julia. Sie vermied es, Aschmodai anzublicken, aber sie hörte sie laut weinen. Sie klang wie das kleine Mädchen, das sie im Grunde genommen noch war, ein kleines Mädchen, das sich verirrt hatte. Wo war ihr Zuhause? Wer waren ihre Eltern? Julia wusste es nicht. Auch ihr flossen heiße Tränen über die Wangen, benetzten ihren Arm und nässten das braune Holz.
Die einzigen anderen Geräusche stammten von Reineke Fuchs, dem Trickster-Gott, der leise und heiser hinter ihr grunzte. An einem Punkt sandten ihr verräterische Nervenenden Erregungssignale, doch ihr Gehirn verbrannte diese Nerven mit einem neurochemischen Stromstoß, so dass sie für immer gefühllos wurden.
Bevor Er mit Julia fertig war, krümmte sich Aschmodai und übergab sich, platsch, auf den Fußboden. Dann rannte sie los und rutschte dabei erst im Erbrochenen dann in Blut aus. Als sie die Tür erreichte, öffnete sie sich ihr von selbst. Ganz langsam schloss sie sich wieder. Durch die Öffnung und durch ein Fenster im Flur erhaschte Julia einen Blick auf die unschuldige grünschwarze Welt draußen, unerreichbar weit entfernt.
Der Fuchsgott bellte laut, als Er kam. Julia spürte es. Das Furchtbare, Unaussprechliche, was sie niemals jemandem erzählen, ja, nicht einmal sich selbst eingestehen würde, war, dass es sich wundervoll anfühlte. Nicht sexuell gesehen – o nein! Doch es erfüllte sie mit Macht. Das Gefühl durchströmte jeden Teil von ihr, ihren Rumpf hinauf, die Beine hinunter, in die Arme hinaus. Sie biss die Zähne zusammen, schloss die Augen und kämpfte mit aller Kraft dagegen an, doch es erreichte sogar ihr Gehirn und erleuchtete sie von innen mit göttlicher Energie. Sie öffnete die Augen und beobachtete, wie die Ströme ihre Hände erfüllten. Als sie ihre Fingerspitzen erreichten, leuchteten ihre Fingernägel.
Und dann nahm Er ihr etwas. Als Er Seinen Penis aus ihr herauszog, kam etwas
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