Filmwissen
vollkommen verborgen.
Als Fortsetzung, nach einem Einspielergebnis von 350 Millionen Dollar des ersten Filmes unvermeidlich, entstand 2007 und wieder unter Turteltaubs Regie National Treasure: Book of Secrets ( Das Vermächtnis des geheimen Buches ), und wieder geht es um die Verbindung von Schatzsuche, familiärer und nationaler Geschichte. Im Mittelpunkt steht nun die Ermordung von Abraham Lincoln durch den Schauspieler John Wilkes Booth. Während er auf dem Weg zum Ford Theatre ist, hat der Ur-Urgroßvater des Helden, Thomas Gates, eine verschlüsselte Nachricht erhalten: Thomas erkannte nach der Entzifferung, dass Booth und ein Komplize den Schatz aus finsteren politischen Motiven suchten, um der Sache der Konföderierten auch nach dem Bürgerkrieg zum Sieg zu verhelfen. Er warf die Seiten des Tagebuchs ins Feuer und der zweite Mann erschoss ihn. Als Benjamin Gates die Geschichte seines Ur-Urgroßvaters bei einer Konferenz der «Civilian Heroes» erzählt, taucht der Schwarzmarkthändler Mitch Wilkinson (Ed Harris) auf und behauptet, einer seiner Vorfahren sei Mitverschwörer des Attentats gewesen. Als Beweis präsentiert er eine der verschollenen achtzehn Seiten des Tagebuchs, auf der, der Name von Thomas Gates steht. So muss Benjamins Vorfahr als eigentlicher Drahtzieher hinter dem Attentat auf den Präsidenten erscheinen. Benjamin will den Namen seine Ahnen reinwaschen und macht sich mit seinem Freund Riley Poole und seiner Ex Abigail Chase an die Recherche. Mit Hilfe einer Spektralanalyse kommen sie auf die Spur von Édouard René Lefebvre de Laboulaye und finden in der Fackel der Replik der Freiheitsstatue in Paris einen Tisch, den einst Queen Victoria aus dem Holz des britischen Handelsschiffes Resolute machen ließ. Ein weiterer dieser Schreibtische befindet sich im Buckingham Palace. Ein wichtiger Hinweis wird auf einem präkolumbianischen Holzstück gefunden, das Ben auf einer wilden Verfolgungsjagd noch «blitzen» lassen kann, bevor es in Wilkinsons Hände gerät. Patricks Ex-Ehefrau Emily entziffert die olmekischen Zeichen und erkennt, dass sie unvollständig sind. So muss eine zweite der Planken gefunden werden, die sich mittlerweile im «Oval Office» befindet. Doch bei ihrem Einbruch findet Ben den Abdruck eines Stempels mit dem Siegel des Geheimen Buches des Präsidenten und darin Hinweise auf Informationen über das Kennedy-Attentat oder die Watergate-Affäre. Ben und seinen Freunden gelingt es durch einen Trick die Geburtstagsparty des Präsidenten am Mount Vernon stattfinden zu lassen. Bei den Feierlichkeiten lockt Ben den Präsidenten in einen geheimen Tunnel unter dem Haus, um Informationen über das Buch zu erlangen. So erfährt er, dass es sich in der Library of Congress befindet, und der Präsident bittet ihn, unbedingt die Seite 47 zu studieren. Verfolgt von den Behörden findet Ben heraus, dass Präsident Coolidge das Mount Rushmore National Memorial nur zu dem Zweck errichtete, die Entdeckung des Schatzes zu verhindern. Zu allem Überfluss hat Mitch unterdessen Bens Mutter entführt und weitere Hinweise aus einem Brief der Königin an einen seiner Vorfahren gefunden, so dass er den Eingang zu einer Höhle findet, den Eingang zur legendären Goldstadt «Cibola» der präkolumbianischen Bewohner Amerikas. Die Freunde werden in der Höhle eingeschlossen und verlieren sich aus den Augen; jeder muss erst einmal auf sich allein gestellt um sein Leben kämpfen, und als sie endlich wieder beieinander sind, droht ein Wassereinbruch die Stadt und alle, die sich in ihr befinden, zu vernichten. Endlich finden sie die zentrale Pyramide und einen möglichen Ausgang. Doch um den offen zu halten, muss sich jemand opfern. Glücklicherweise aber ist Mitch Wilkinson zum richtigen Zeitpunkt am falschen Ort. Nachdem Ben sich und seine Familie rehabilitiert hat, kommen auch Ben und Abigail wieder zusammen.
So viele Drehbuch-Wendungen wie ein Mozart-Stück Noten hat, und dennoch wirkt dieses kleine Meisterstück des post-postmodernen Abenteuerkinos mitsamt seiner einigermaßen absurden Umdeutungen historischer Ereignisse ermattet, weil es die Unrast des Abenteuers, seinen Aufbruch nicht mehr erklären kann, aber auch keinen Ton des Abschieds findet. Die National Treasure -Filme sind das reinste Popcorn-Kino mit vielen Attraktionen aber ohne die selbstironischen Kniffe der Indiana Jones -Serie; sie haben ein nur sehr loses Verhältnis zum eigenen Medium und zum eigenen Genre. Zum Merchandising der Serie
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