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Filmwissen

Filmwissen

Titel: Filmwissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Seeßlen
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sein Vater ist. Und der verlangt von ihm, dass er selber als nächster Großmeister den Heiligen Gral beschützen soll. Aber dazu muss er mit seiner Mutter Lucrezia (Catherine Flemming) brechen. Sie wird zur erbitterten Gegnerin der beiden Männer. Wenigstens teilweise zurück in die Wirklichkeit führt Der geheimnisvolle Schatz von Troja (2007, Regie: Dror Zahavi). Der Film verknüpft die Geschichte der großen Entdeckungen Heinrich Schliemanns im Jahr 1868, der nur mit der Beschreibung der Ilias in der Hand das sagenhafte Troja finden will, mit Seitenblicken auf den Geist der Epoche. Mit bescheidenen Mitteln macht Schliemann sich mit seiner Expedition auf den Weg; er setzt dabei sein ganzes, übrigens mit Waffengeschäften erworbenes, Vermögen ein, und nachdem er vorher in Athen noch die Tochter eines verarmten Kaufmanns geheiratet hat, damit eine griechische Frau an seiner Seite ist, kommt er seinem Ziel in der Tat nahe. Doch als sich sein Erfolg abzeichnet, tritt sein schärfster Widersacher, Oskar Naumann – im Gegensatz zu Schliemann akademischer Archäologe und bei Kaiser Wilhelm in hoher Gunst stehend – auf den Plan. Die Fakten werden mit einigen abenteuerlichen Spekulationen verknüpft, die etwas dürftige Handlung mit Postkarten-Bildern gestreckt. Aber Der geheimnisvolle Schatz von Troja wagt es wenigstens, am Bild der «unschuldigen» Suche nach den Monumenten an der «Wiege der europäischen Geschichte» zu kratzen.
    Agathe contre Agathe ( Das Geheimnis der Pyramide ; 2007, Regie: Thierry Binisti) erzählt, in der Form des Zweiteilers, von einer jungen Doktorandin (Cécile Bois), die über Geheimgesellschaften forscht, als eine Tote aus der Seine gezogen wird, die ihr aufs Haar gleicht, und in deren Wohnung dasselbe Manuskript gefunden wird, an dem auch Agathe arbeitete. Mit der Hilfe ihres Doktorvaters kommt sie auf die Spur einer uralten Freimaurerloge, von deren Existenz natürlich niemand etwas wusste. Währenddessen versuchen die Polizisten Le Karvalec (Francois Vincentelli) und Emma Moretti (Constance Dollé) Licht in die Affäre zu bringen, während eine mysteriöse E-Mail Agathe den baldigen Tod voraussagt.
    Held des TV-Zweiteilers El Dorado ( El Dorado – Auf der Suche nach der goldenen Stadt; 2009, Regie: Terry Cunningham) ist der Archäologe Wilder (Shane West), der wieder einmal in den Besitz eines «alten, geheimnisvollen Buches» aus dem Nachlass eines verstorbenen Freundes gelangt, das den Weg zum Zentrum aller Schatzsucher – die Goldstadt El Dorado in Peru – weist. Ein Söldner (Luke Gross) und die peruanische Armee wollen seiner Suche ein blutiges Ende machen. Was immer die Helden dieser Serie unternehmen, es endet mit Schießereien und Schlägereien, so dass das Ganze zur Action-Nummernrevue wird; für den Atem des Abenteuers bleibt da nur noch wenig Zeit. Das schreckliche Geheimnis (in Form von vier Amuletten des Gottes Baal) steht auch im Zentrum von Ba’al ( Ba’al – Das Vermächtnis des Sturmgottes ; 2008, Regie: Paul Ziller), wo ein todgeweihter Archäologe (Scott Hylands) mit einer gestohlenen Schatzkarte die gefährlichen Kleinodien finden will, daran aber gehindert werden soll, weil wieder einmal die Welt untergehen soll, wenn die vier Elemente zusammengefügt werden. Sein Assistent Lee (Jeremy London) und die Meteorologin Dr. Marta Pena (Lexa Doig) übernehmen den Job. Kurzum: Das Subgenre des archäologischen Abenteuers arbeitet sich in den Jahren nach dem Jahrhundertwechsel an seiner eigenen Unmöglichkeit ab; man flieht in Selbstironie, in Überbietungsstrategien und ins Reich des Phantastischen, und unterm Strich handeln die meisten dieser Filme von einer Sehnsucht, die sich nicht mehr befriedigen lässt. Kein Wunder, dass die Helden oft erscheinen, als seien sie bereits Parodien oder Werbe-Abziehbilder ihrer Vorläufer.
    Nachdem Indiana Jones schon hinreichend in den Jackie Chan-Filmen der Serie The Armor of the Gods parodiert (und zum Teil überdreht und übertroffen) wurde, und Bollywood einen «Indian Jones» auf Schatzsuche und Abenteuer geschickt hatte, gelang der taiwanesischen Variante Ci Ling ( The Treasure Hunter ; 2009, Regie: Kevin Chu Yen-ping) eine noch wüstere Melange vom Abenteurer à la Indiana Jones , über The Mummy ( Die Mumie ; 1999, Regie: Stephen Sommers) bis zu Western- und Manga-Zitaten. Die Grundgeschichte vom Helden, der zugleich eine schöne Frau vor Gangstern retten muss und einen Schatz nach einer geheimnisvollen Karte sucht, ist

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