Filmwissen
Buddha’s Bowl ), der «Bärenflagge», der kalifornischen Freiheitskämpfer ( Flag’s Day ), einem «Kelch der Wahrheit» ( Nothing But the Truth ) oder dem «Drachenei von Quan Shu» ( Wages of Sidney ). Die Welt ist offensichtlich immer noch voller Wunderdinger (leider werden sie indes immer billiger, bis man am Ende zwischen archäologischen Funden und Glitzerkram aus dem Ein-Euro-Laden nur noch schwer unterscheiden kann).
Das Schatzsuche-Motiv spielt auch eine Hauptrolle in The Rundown ( Welcome to the Jungle ; 2003, Regie: Peter Berg) um den Kopfgeldjäger Beck (Dwayne «the Rock» Johnson), der endlich seinen Job aufgeben will. Sein letzter Auftrag führt ihn im Auftrag seines Boss’ ins Amazonasbecken: Er soll dessen Sohn Travis (Sean William Scott) finden. Doch in Brasilien bekommt Beck es mit dem Minenbesitzer Hatcher (Christopher Walken) zu tun, der über Leichen geht, um sein profitträchtiges Unternehmen zu erweitern. Während dieser Film nicht einmal seine Produktionskosten von 50 Millionen Dollar wieder einspielen konnte, hatte das C-Movie Out for a Kill (2003; Regie: Michael Oblowitz) zumindest damit keine Probleme: Steven Seagal spielt einen Archäologen, der von der chinesischen Mafia missbraucht wird, die seine Fundstücke als Vehikel für den Drogenschmuggel verwenden. Das macht ihn sehr zornig, und damit verläuft alles in den gewohnten Bahnen der Seagalschen Schieß- und Prügelfolgen. Auch so kann sich die Krise eines Genres zeigen.
Und sie zeigt sich in der Abwanderung der großen Kino-Motive ins Fernsehformat. Die Formel von den verdinglichten Spuren der Geschichte wurde schließlich in der französisch-deutschen Fernsehproduktion La Lance de la Destinée ( Das Vermächtnis der heiligen Lanze ; 2007, Regie: Denis Berry) variiert: Bei Paris wird bei Bauarbeiten der erstaunlich gut erhaltene Leichnam eines napoleonischen Generals sowie ein Tagebuch gefunden. Die Archäologin soll den Fund untersuchen und findet eine mysteriöse Lanze, die ihren Besitzer übermenschlich mächtig machen soll. Hinter diesem Objekt sind natürlich auch wieder die entsprechenden Bösewichte her. In Abwandlung eines alten C-Western-Serienmottos könnte man über Schatzsucher- und Archäologen-Filme dieser Klasse wohl sagen: Man wechselt nicht den Plot, man wechselt nur das «magische Ding». Und das muss gelegentlich, wie in der amerikanisch-israelischen Produktion The Body ( Das geheimnisvolle Grab ; 2001, Regie: Jonas McCord), schon tief in der religiösen Mythologie liegen: Die Archäologin Sharon (Olivia Williams) hat bei Grabungen in Jerusalem ein Skelett gefunden, von dem man annehmen kann, es handele sich wirklich und wahrhaftig um die Gebeine Christi. Weil das, wir kennen es aus Serien wie dem Da Vinci-Code , den Unwillen des Vatikans hervorrufen würde, schließlich wäre das Dogma der Auferstehung damit in Gefahr, schickt man einen eigenen Spezialisten, Pater Gutiérrez (Antonio Banderas), an den Ausgrabungsort.
Eher bescheiden ausgestattete und für das Fernsehen entstandene Produktionen wie The Lost Treasure of the Grand Canyon ( Das Vermächtnis der Azteken ; 2008, Regie: Farhad Mann), der eine abenteuerlustige Archäologin (Shannen Doherty) auf der Suche, was sonst, nach dem verschollenen Vater in den Grand Canyon schickt, wo Monster und Azteken-Krieger ihr das Leben schwer machen, markieren ein Ende des Genres in reichlich preiswerter Wiederholung der gängigen Formeln. Und wenn Prügelfilme der C-Actionklasse mit einschlägig trainierten Helden gut sind und archäologische Abenteuer-Klischees gut sind, wie gut sind dann erst C-Actionfilme mit archäologischen Abenteuer-Klischees? Diamond Dogs ( Diamond Dogs ; 2007, Regie: Shimon Dotan) zeigt Dolph Lundgren in der Rolle des abgehalfterten Kämpfers Ronson, der sich in der Mongolei mit illegalen Fights durchschlägt. Bis man ihm anbietet, eine Expedition auf der Suche nach einer Reliquie mit magischen Kräften zu führen. Und so weiter.
Die erotisch und kinetisch verschärfte Variante des modernen Archäologie-Abenteuers bildeten die Filme, in denen Angelina Jolie die, nach einer Videospiel-Figur modellierte, Lara Croft spielte. In Lara Croft: Tomb Raider ( Lara Croft: Tomb Raider ; 2001, Regie: Simon West) ist die junge Adelige und Expertin für Grabbeigaben gerade im Schloss ihres verstorbenen Vaters (Jon Voight) – möglicherweise ist Archäologie nichts anderes als eine sehr merkwürdige Bearbeitung eines Vaterkomplexes – als sie eine
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