Filmwissen
am Telefon mit Professor Shaffer gesprochen hat. Personage genug, um ein paar Verwicklungen, ein paar Enttarnungen und viele Verfolgungsjagden zu ermöglichen, zumal es da noch eine mysteriöse «Bruderschaft» der «Hashashin» gibt. Zweifellos gehört es zu den kleinen Höhepunkten eines solchen Films, wenn der Held nach einem waghalsigen Sprung vom Dach in einer gewaltigen Hochzeitstorte landet. Dazu darf man einiges besichtigen an historischen Denkmälern, darunter die Süleymaniye-Moschee und die Hagia Sofia, die Pyramiden von Gizeh und die Oasenstadt Palmyra – doch, doch man bekommt schon etwas zu sehen für sein Geld. Wie in seinem Egypt -Zweiteiler weiß Cunningham auch hier mehr oder weniger geschickt die attraktiven Schauplätze in die Handlung einzubauen (so entsteht der Abenteuerfilm für Pauschaltouristen oder solche, die es werden wollen).
Was immer die «Jack Hunter»-Filme zu bieten haben, Originalität ist es nicht, genauer gesagt, es handelt sich um ein fast schon wieder charmantes Samplen von Motiven und Bildern der großen Vorbilder (einschließlich des Hutes des Helden) mit bescheidenen Mitteln und leider ganz ohne Selbstironie. So mussten die Plots auch nur wenig abgewandelt werden, um das archäologische Abenteuer wieder in Gang zu setzen. In Jack Hunter and the Quest for Akhenaten’s Tomb ( Jack Hunter und die Suche nach dem Grab des Pharaos ; 2008) wird unser Held mitsamt seiner Expedition in Ägypten Opfer eines Überfalls. Nach ihrer Rettung geraten sie in Verdacht, sich an ägyptischen Nationalheiligtümern vergriffen zu haben. Es folgte Jack Hunter and the Star of Heaven ( Jack Hunter und das Zepter des Lichts ; 2009), das den Helden nach wie vor auf der Suche nach einem legendären Artefakt zeigt, das nun wohl in einem antiken Schrein liegt, den der Istanbuler Kunsthändler Antaki (Michael Halpie) hat. Nadja (Joanne M. Kelly) stellt einen Kontakt zu ihm her, doch auch sein Erzfeind Littmann ist dem Unternehmen wieder auf der Spur.
Noch mehr Fantasy-Elemente enthält die Serie um den Bibliothekar Flynn Carson mit dem sinnigen Reihen-Titel The Librarian , die nach einer Comic-Vorlage entstand und ohne sich allzu prätentiös zu geben, die Standard-Situationen des Subgenres abarbeitet. The Librarian ( The Quest for the Spear – Jagd nach dem Speer des Schicksals ; 2004, Regie: Peter Winther) setzt den Studenten (Noah Wyle), den sein Professor ins «wirkliche Leben» schicken will, auf seine erste Mission: In einer Bibliothek, wo sonst, findet er Hinweise auf die größten Schätze der Welt, darunter die Lanzenspitze, mit dem der gekreuzigte Christus in die Seite gestochen wurde. Sie verspricht nach alter Überlieferung die Herrschaft über die Welt, und als die üblichen Schurken sie in Besitz nehmen, muss sich der «Bücherwurm», wie es sein Professor gefordert hat, dem «realen Leben» stellen. In The Librarian: Return to King Solomon’s Mines ( The Quest – Das Geheimnis der Königskammer ; 2006, Regie: Jonathan Frakes) stößt der Bibliothekar Flynn Carson auf eine Papyrusrolle, die den Weg zur Schatzkammer von König Salomon weist, aber die Karte wird gleich darauf gestohlen. Um sie wieder zu finden muss er nach Marokko, begleitet von der Archäologin Emily (Gabrielle Anwar). Im dritten und letzten Teil, The Librarian: Curse of the Judas Chalice ( The Quest – Der Fluch des Judaskelch ; 2008, Regie: Jonathan Frakes), gerät der abenteuerliche Bücherkenner Carson während des Urlaubs in New Orleans an eine seltsame, schöne Fremde, Simone Renoir (Stana Katic), die ihm vom Diebstahl einer Schriftrolle erzählt, die einst (allen Ernstes) dem Grafen Dracula gehört haben, und den Ort des legendären Kelchs des Judas verraten soll, mit dem der Blutsauger seine Unsterblichkeit erhielt. So etwas, natürlich, pflegt auch die Agenten des KGB zu interessieren.
Die Reihe Relic Hunter – Die Schatzjägerin , entstanden in deutsch-französisch-US-amerikanischer Koproduktion, führt die Motive in der Form der eher traditionellen TV-Serie fort: Sydney Fox (Tia Carrere) ist nicht nur als Geschichtswissenschaftlerin an den Schätzen der Kultur- und Religionsgeschichte in aller Welt interessiert. Zusammen mit ihrem Assistenten Nigel (Christien Anholt) ist sie unterwegs auf Schatzsuche, immer in Konkurrenz und Wettlauf mit schurkischen Kollegen, die Übles mit dem Kulturgut vorhaben. Zwischen 1999 und 2002 entstanden insgesamt 66 Folgen um die Jagd nach buddhistischen Opferschalen (
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