Filmwissen
Besatzung aus. Als signifikante Abweichung von der Vorlage wird Flints Tochter eingeführt, die sich in der Maske eines Schiffsjungen an Bord geschmuggelt hat. Im selben Jahr 2007 entstand auch eine französische Neuinterpretation: L’Île aux Trésors ( Die Schatzinsel , Regie: Alain Berbérian) erzählt sehr frei nach der Vorlage eine eher komödiantische Abenteuergeschichte, in der es Jim (Vincent Rottiers) und John Silver (Gérard Jugnot) auf das Schiff einer attraktiven Baroness verschlägt.
Bei dem Versuch, den klassischen Abenteuerstoff noch einmal in eine zeitgenössisches Format zu bringen, scheiterte die Serie Crusoe (2008–2009), die bereits nach 13 Folgen eingestellt wurde. Es geht dabei weniger um die Selbstbehauptung des Gestrandeten auf der Insel, als vielmehr um die Kämpfe, die Robinson (Philip Winchester) und Freitag (Tongai Arnold Chrisa) gegen schurkische Piraten bestehen müssen, dann auch Kannibalen und Soldaten der spanischen Flotte. Die Insel muss sozusagen beständig verteidigt werden, und dazu bedient sich Crusoe nicht nur eines beachtlich befestigten Hauses in einer Baumkrone, sondern auch jeder Menge Fallen und selbst geschaffener gadgets . Und Freitag ist ein durchaus gleichwertiger Partner dabei.
Die größten Blockbuster unter den Piratenfilmen des neuen Jahrhunderts lieferte die Serie um den von Johnny Depp unnachahmlich verkörperten Captain Sparrow, eine unendliche Geschichte um Abenteuer, Fantasy und Komödie, welche die Protagonisten in immer neuen Koalitionen und Missionen über die sieben Meere jagt. Es ist ein Piratenfilm aus dem Geist von Subversion, Queerness, Punk-Attitüde und Ironie, der da als Post-Genrefilm und übrigens zunächst gegen heftige Widerstände der Produzenten entstand. Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl ( Fluch der Karibik ; 2003, Regie: Gore Verbinski) beginnt mit der Entführung der Gouverneurstochter Elizabeth (Keira Knightley) durch den schurkischen Kapitän Barbossa (Geoffrey Rush) und der Suche von Captain Sparrow (Johnny Depp) nach seinem Kaperschiff Black Pearl. Zusammen mit dem Schmied Will (Orlando Bloom) jagt er seinen Erzfeind, der nicht nur Sparrows Schiff sondern auch Wills Geliebte Elizabeth in seine gierigen Hände bekommen hat. Am Ende gelingt es Sparrow den – kurzfristig wieder sterblich gewordenen – Barbossa zu erschießen. Doch in diesem Genre, wir wissen es, herrscht das Prinzip der ewigen Wiederkehr auf besonders eindrückliche Art.
Der zweite Teil, Pirates of the Caribbean: Dead Man’s Chest ( Pirates of the Caribbean: Fluch der Karibik 2 ; 2006, Regie: Gore Verbinski), erzählt, wie Sparrow sich mit Davy Jones (Bill Nighy), dem Kapitän des «Fliegenden Holländers», auseinandersetzt, um den Bann zu brechen, der ihm ewige Verdammnis durch seine Schuld androht: Seine Seele hatte er einst gegen seine Pearl verwettet. Um sein Schiff zu retten, hatte er einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, denn niemand andere ist Davy Jones und der fordert nun seinen Preis ein. Er kann aber einen neuen Vertrag aushandeln. Zusammen mit Will Turner (Orlando Bloom) und Elizabeth Swann (Keira Knightley), denen er gerade noch in die Hochzeit platzt, als Lord Beckett (Tom Hollander) die beiden verhaftet und ihnen mit dem Galgen droht, wenn er nicht den Kompass von Sparrow in die Hände bekommt, macht er sich auf den Weg. Das Ende ist ein wahrer Cliffhanger, Captain Sparrow stürzt sich todesmutig mit dem Säbel voraus ins Maul des Riesenkraken und Cutler, der Kapitän des Fliegenden Holländers, setzt zum entscheidenden Schlag gegen die Piraten der Meere an. Mit einem Einspielergebnis von 1,07 Milliarden Dollar brach der Film alle Rekorde.
Im dritten Teil, Pirates of the Caribbean: At World’s End ( Fluch der Karibik 3 – Am Ende der Welt ; 2007, Regie: Gore Verbinski) wird Captain Sparrow erst einmal aus dem Reich der Toten zurückgeholt. Lord Beckett (Tom Hollander) von der East India Trading Company hat das Schiff von «Krakenkapitän» Davy Jones (Bill Nighy) unter seine Kontrolle gebracht, um die Herrschaft über die Meere an sich zu reißen und sie von Piraten zu säubern. Es kommen Kapitän Barbossa (Geoffrey Rush) dazu, der sich ausgerechnet mit Sparrows Freunden Elizabeth (Keira Knightley) und Will Turner (Orlando Bloom) verbündet und ein vierter stößt vor Singapur dazu, Sao Feng (Chow Yun-Fat), und alle sind hinter der magischen Karte her. Worum es geht ist schließlich nichts anderes als die Rettung der
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