Filmwissen
anderer erhebt sich: der rassistische Dünkel. Zu dem Mann, den er Freitag nennt, findet dieser Crusoe keine gleichberechtigte freundschaftliche Beziehung, bis das Schicksal ihm die Augen öffnet und er erkennt, dass er überhaupt zum ersten Mal in seinem Leben jemanden einen Freund nennen durfte. Allerdings ist in diesem Film die Botschaft weitgehend von den Action- und Suspense-Elementen der Geschichte überlagert.
Vom Wert der Freundschaft, nun in der Gegenwart, erzählt auch Jumping Ship ( Schiffbruch ; 2001, Regie: Michael Lange): Michael (Joseph Lawrence), der sich auf eine reibungslose Karriere in der Anwaltskanzlei seiner Familie vorbereitet, vom Vater aber erst einmal auf eine Ochsentour durch den Büroalltag geschickt wird, und sein Cousin Tommy (Andrew Lawrence) chartern für die Sommerferien eine Yacht, um von der australischen Küste aus einen Turn in der Hochsee zu unternehmen. Die angebliche Luxusyacht freilich stellt sich als ein alter, abwrackreifer Fischerkahn heraus und der Kapitän Jake Hunter (Matthew Lawrence) mürrisch und eigensinnig. Bei einem Angriff von Piraten müssen die drei das Schiff verlassen und finden Zuflucht auf einer einsamen Insel. Und nun müssen die drei lernen, zueinander zu stehen, um die Gefahren zu meistern.
Charles Beeson erzählt in dem Zweiteiler Stranded ( Schiffbrüchig ; 2001) noch einmal die klassische Schiffbrüchigen-Geschichte um eine Familie der Robinsons: Der Pfarrer David Robinson (Liam Cunningham) wird, nachdem er der britischen Krone den Treueschwur verweigerte, zu 15 Jahren Strafkolonie in Australien verurteilt. Seine Frau Lara (Brana Bajic) und die vier Kinder begleiten ihn in die Verbannung. Doch auf ihrer gefahrvollen Reise gerät das Gefangenenschiff in einen Sturm. David Robinson und seine Familie können sich auf eine einsame Insel im tropischen Ozean retten; nur der Sohn Jacob (Andrew Lee Potts) bleibt spurlos verschwunden. Während die Gestrandeten sich auf der Insel so gut es geht einrichten und den dortigen Gefahren zu trotzen lernen, wächst der Sohn Jacob bei einem Piraten auf. Nach sieben Jahren wird auch er, mittlerweile in dieser Kultur zuhause, vor der Küste der Insel schiffbrüchig.
Als neueste Auflage wurde auch Journey to the Center of the Earth ( Die Reise zum Mittelpunkt der Erde ; 2008) von T. J. Scott als TV-Variante und ohne nennenswerte Attraktion neu verfilmt. Lady Martha (Victoria Pratt) sucht den Geologen Professor Brock (Rick Schroder) auf, der ihr bei der Suche nach ihrem verschollenen Mann helfen soll, der zu einer Expedition ins Erdinnere aufgebrochen war. Im gleichen Jahr 2008 entstand aber auch eine neue Kinoversion des offensichtlich unverwüstlichen Stoffes; in Journey to the Center of the Earth ( Die Reise zum Mittelpunkt der Erde ; Regie: Eric Brevig) spielt Brendan Fraser die Rolle des zerstreuten Professors, der zusammen mit seinem 13-jährigen Neffen Sean (Josh Hutcherson) nach Island reist. Sie sind auf der Spur von Seans verstorbenem Vater Max, der Zeit seine Lebens die Theorie vertrat, in Jules Vernes Roman von der Reise zum Mittelpunkt der Erde ginge es nicht um Fiktion, sondern er enthalte die pure Wahrheit. Bei einem Ausflug zum Vulkan Snaefellsjökull treffen die beiden auf die einheimische Bergführerin Hannah (Anita Briem) und alle drei geraten in eine unterirdische Welt voller Wunder und Gefahren wie fleischfressenden Pflanzen und Sauriern. Aber die größte Bedrohung entsteht durch eine konstante Erhöhung der Temperatur im Erdinneren: Ein neuer Ausbruch des Vulkans (und die Vernichtung der unterirdischen Welt) stehen unmittelbar bevor. Brevigs Journey to the Center of the Earth gilt als der erste vollständig im 3D-Verfahren gedrehte Realfilm und setzt dementsprechend auf die Effekte, die freilich auch die erzählerische Stringenz überlagern. (Und Fraser selbst variiert die Rolle des knuffigen Abenteurers, wie man sie aus den Mummy -Filmen kennt.)
Nim’s Island ( Die Insel der Abenteuer ; 2008, Regie: Jennifer Flackett, Mark Levin) erzählt, nach dem Kinderbuch Wie versteckt man eine Insel? von Wendy Orr, von Nim (Abigail Breslin), die mit ihrem Vater (Gerald Butler) auf einer Insel lebt. Doch als der von einem Segelausflug nicht mehr zurückkehrt, muss das elfjährige Mädchen allein auf der Insel zurechtkommen. Per E-Mail nimmt sie Kontakt zu dem Autor ihrer Lieblingsbücher auf. Doch hinter dem Autorenname Alex Rover verbirgt sich in Wirklichkeit die neurotische Alexandra (Jodie Foster), der
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