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Finale Mosel

Finale Mosel

Titel: Finale Mosel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mischa Martini
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untergekommen.« Drei Männer knieten auf dem braunen Teppichboden vor der Tür zum Bad. Ihre weiten orangeroten Jacken mit den hell reflektierenden Streifen ließen lediglich den Blick auf die nackten Füße und die dünnen Unterschenkel der Person zu, die auf dem Boden lag. Was war denn hier los? Walde ging näher heran. Gorzinsky lag reglos auf dem Rücken, das Gesicht leichenblass, der leicht offen stehende Mund gab den Blick auf den beschädigten Schneidezahn frei. Unter dem Kopf hatte sich eine Blutlache verfestigt und pappte nun mit den Haaren zusammen. Gorzinsky trug dunkle Retroshorts. Oberhalb des rechten Fußes wand sich das Tattoo einer Schlange mit einem ausgeprägten gelbroten Schuppenmuster über den bleichen Waden bis zum Knie. Unter dem zu kurzen blauen T-Shirt war eine kleine Tätowierung in der Leistengegend zu sehen.
    »Am Handrücken ist nichts zu machen.« Der Notarzt versuchte, eine Vene in der Armbeuge zu treffen.
    Gorzinsky zuckte nicht einmal, als der Arzt die Nadel erneut einstach.
    »Das erinnert mich an Zürich.« Der Arzt strich mit der Hand über die Venen auf der Innenseite des Unterarms des Verletzten. Walde betrachtete die vernarbten Stellen. Es sah aus, als befänden sich statt Venen unregelmäßig geflochtene dünne Seile unter der Haut.
    »Da gab es einen berüchtigten Park.« Dr. Hoffmanns Stimme kam aus dem kleinen Bad, von wo er beobachtete, wie Gorzinsky notversorgt wurde.
    »Platzspitz«, ergänzte sein Kollege am Boden. »Das Schweizer Amsterdam. Da hatte ich so manchen Patienten, an dem es kaum mehr eine Stelle für einen venösen Zugang gab.«
    Ein Sanitäter nahm etwas aus einem der Koffer, die Walde der Kriminaltechnik zugeordnet hatte. Der Arzt legte eine Infusion, zog eine Spritze auf und drückte sie in den Zugang zur Vene.
    »Ihr könnt die Trage holen«, forderte er die Sanitäter auf.
    Während sein Kollege mit einer kleinen Lampe in die Augen des Verletzten leuchtete und ihm dann eine Halskrause anlegte, hielt der Pathologe die Infusionsflasche.
    Nachdem die beiden Sanitäter, begleitet vom Notarzt, den Bewusstlosen aus dem Zimmer getragen hatten, wandte sich Walde an den Pathologen Dr. Hoffmann: »Wird er durchkommen?«
    »Entschuldigen Sie, dass ich mir diese Frage auf der Zunge zergehen lasse.« Hoffmann schien trotz des Fehlalarms bestens gelaunt. »Wenn ich das heute Abend meiner Frau erzähle, wird sie es nicht glauben.« Er lachte und wiederholte Waldes Frage: »Wird er durchkommen? Unglaublich.« Dann schaute er Walde an, der geduldig wartete. »Ich denke schon. Den Blutverlust wird er verkraften. Wenn auch mein Interesse sich eigentlich auf das Postmortale beschränkt, so würden mich dennoch die Blutwerte des Herrn interessieren. Und ich bin hier geblieben, falls …«
    »Falls Gorzinsky den Löffel abgegeben hätte?«, fragte Gabi, die ins Zimmer gekommen war.
    »Ja, vielleicht, schließlich war ich noch nie dabei, wenn einer meiner Patienten gestorben ist.« Hoffmann nahm sein Diktiergerät aus der linken Jackentasche und steckte es auf der anderen Seite ein.
    »Vielleicht befleißigt sich der Kollege, beim nächsten Mal vorher nachzusehen, ob …«
    »Ich habe gar nicht soweit gedacht«, sagte Grabbe so leise, dass Walde ihn kaum verstand. »Ich hab’ mich darauf verlassen, was das Zimmermädchen gesagt hat.«
    »Seit wann stellt ein Zimmermädchen den Totenschein aus?«, ereiferte sich Gabi.
    »Dafür wurde Dr. Hoffmann ja gerufen.«
    »Rufen wir jetzt im Notfall gleich den Pathologen?«
    »Die Umstände ließen für mich die Lage eindeutig erscheinen.« Grabbe wurde noch kleinlauter.
    »Dumm gelaufen«, sagte Hoffmann in mildem Ton.
    »Jeder blamiert sich, so gut er kann.« Gabis Bemerkung hätte nach Waldes Ansicht nun wirklich nicht mehr sein müssen. Ich muss mal mit ihr reden, dachte er, während er auf den Schrank und die Schreibkommode schaute. »Warum stehen eigentlich alle Schranktüren und Schubladen auf? Das soll sich die KT nachher mal genauer ansehen.«
    »Ich habe das Gefühl, dass alle Speichermedien und der Laptop fehlen.« Grabbes Stimme klang immer noch zaghaft.
    »Wie kann man so was fühlen?«, fragte Gabi.
    »Also«, Grabbe seufzte. »Ich hab nachgesehen …«
    »Während der arme Kerl«, Gabi zeigte auf die Blutlache in der Tür zum Bad, »da gelegen hat.«
    »Da wusste ich ja noch nicht, dass Gorzinsky nicht tot, also … Und da hab’ ich mich halt ein bisschen umgeschaut. Dr. Hoffmann war noch nicht da.«
    »Jetzt ist

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