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Finnischer Tango - Roman

Finnischer Tango - Roman

Titel: Finnischer Tango - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taavi Soininvaara
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Petersburger Miliz soll Arbamow und die Frau befragen. Die haben dort etwas bessere Möglichkeiten, aus den Verhörten Informationen herauszuholen.« Wrede hörte sich so an, als beneidete er seine Petersburger Kollegen.
    Plötzlich fiel Riitta Kuurma noch etwas ein: »Und Eeva Hallamaa? Wurde sie in Zanas Unterlagen erwähnt?«
    »Das hätte ich fast vergessen«, sagte Ratamo und blätterte in seinem Notizblock eine Seite um. Er wusste noch alles, was er in den letzten Stunden über Eeva gelesen hatte, schämte sich aber wegen seiner Blauäugigkeit so sehr, dass er am liebsten gar nicht über sie gesprochen hätte. »Eine Mörderin ist Eeva nicht, aber kriminell schon. Es scheint so, als hätte Eeva Zana hier in Finnland geholfen und als Lohn dafür Drogen erhalten. Bei ihr zu Hause und im Fotoatelier von Mikko Reiman müssten sich Beutel mit einem Kilo Speed finden. Die KRP sucht sie derzeit. Wo Eeva sich aufhält, ist immer noch nicht bekannt.« Ratamo fürchtete, dass Eeva das gleiche Schicksal erlitten hatte wie Turan Zana. Doch niemand sollte für seine Fehler mit seinem Leben bezahlen müssen.
    »Steckt Reiman etwa auch mit drin?«, fragte der Schotte ungehalten, und Ratamo schüttelte den Kopf.
    Riitta Kuurma schien überrascht zu sein. »Weshalb wollte die Hallamaa Zana dann denunzieren und rannte zur Polizei, wenn sie doch zusammengearbeitet haben? Und warum hat sie Zana als Türken bezeichnet?«
    »Wahrscheinlich war sie erschrocken, als Kirilow getötet wurde«, vermutete Wrede. »Vielen Amateuren rutscht das Herz in die Hosen, wenn jemand sein Leben verliert.«
    »Ich glaube immer noch, dass jemand das inszeniert hat, um den Eindruck zu erwecken, als sei Eeva kriminell«, versicherte Ratamo, obwohl er selbst nicht mehr wusste, was er glauben sollte.
    »Vielleicht wird sich das alles bei den Verhören klären, wenn wir Hallamaa gefasst haben«, sagte Wrede, legte seine Unterlagen zusammen und beendete die Besprechung.
    Melissa Tufton starrte auf die riesige Lagetafel der operativen Zentrale im Kellergeschoss des Thames House. Das Mosaik der Bildschirme zeigte das Gebiet des Todesdreiecks, Umar Hussains Gesicht und die allerletzten nachrichtendienstlichen Informationen über Takfir wal Hijra. In dem hundert Quadratmeter großen offenen Raum herrschte ein reges Treiben, die Krisengruppe des Joint Terrorism and Analysis Centre JTAC kämpfte gegen die Gefahr eines Terroranschlags.
    Ein außenstehender Beobachter hätte den Eindruck gewinnen können, dass die auf Hochtouren arbeitende Krisengruppe die Lage im Griff hatte, aber Melissa Tufton kannte die Wahrheit: Sie wussten nicht, wo und gegen wen die Terroristen zuschlagen wollten, wer den Anschlag ausführen würde oder in welcher der Städte des Todesdreiecks Umar Hussain seine Kommandozentrale hatte. Sie wussten nur eines: Der Anschlag würde morgen, in dreiundzwanzig Stunden, verübt werden. Ihnen lief die Zeit davon.
    Melissa rieb sanft ihren durch die Schwangerschaft angeschwollenen Bauch, warf einen Blick auf ihren Monitor und bemerkte unten rechts das Symbol eines Kuverts. Die Nachricht kam aus Finnland – von Riitta Kuurma. Turan Zana war tot, hieß es im Betreff. Melissas Tastatur ratterte, wieder eine mögliche Informationsquelle weniger. Sie klickte den ersten Anhang auf und erstarrte. »… aus Nadschaf ist seit vielen Tagen nichts mehr zu hören, obwohl Umar versprochen hat …« Sie las den zweiten Anhang, auch darin wurden Umar Hussain und die Stadt Nadschaf erwähnt. Sie lag im Todesdreieck.
    Melissas Telefon schrillte, aber sie nahm nicht ab, sondern las die Dokumente noch einmal voller Konzentration. Das Klingeln ging immer weiter, am liebsten hätte sie die Schnur aus der Wand gerissen. Im gleichen Augenblick sagte jemand ihren Namen, Melissa drehte sich um und erschrak, als sie George Langdon, den Chef des JTAC, vor sich sah.
    »Wollen Sie nicht rangehen?«, fragte Langdon im Befehlston, so dass Melissa den Hörer sofort abnahm.
    »Sie nennen mich vermutlich ›die Taube‹. Zumindest habe ich mich Ihnen unter diesem Namen vorgestellt«, sagte eine ruhige Männerstimme.
    Darauf war Melissa nicht gefasst gewesen, es dauerte einen Augenblick, ehe sie sich so weit gesammelt hatte, dass ihr klar wurde, was sie ›die Taube‹ fragen musste. »Wo will Takfir zuschlagen? In welcher Stadt ist Umar Hussain zu finden?«
    »Umar ist in Nadschaf, und die Terroristenzelle wird von einem in England wohnenden algerischen Berber namens Sliman Mouni

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