Finnischer Tango - Roman
völlig sinnlos, Sie können sich nur noch helfen, indem Sie die Wahrheit sagen. Wir haben inIhrer Wohnung das Kilo Amphetamin gefunden, das Turan Zana Ihnen gegeben hat, und ein zweites Kilo im Fotoatelier Ihres Mannes. Und nach unserem letzten Gespräch hat sich auch herausgestellt, dass Turan Zana oder einer seiner Männer Arkadi Kirilow mit Ihrer Waffe erschossen hat. Der Staatsanwalt wird das sicherlich berücksichtigen, wenn er abwägt, was es alles für Gründe gibt, gegen Sie Anklage zu erheben.«
Es begann urplötzlich, erst atmete sie nur heftig, dann musste sie schluchzen, und schließlich brachen sich Verzweiflung und Enttäuschung Bahn, und die Tränen flossen. Alles, was sie getan hatte, war umsonst gewesen. Sie würde Kirsi trotzdem verlieren, und auch Mikko geriet jetzt wegen ihr in Schwierigkeiten.
»Mikko Reiman hat mit all dem nichts zu tun. Der Türke hat die Drogen bei uns und im Fotoatelier versteckt«, stammelte Eeva.
Ratamo bereute es, dass er hartnäckig darauf bestanden hatte, am Verhör Eevas teilzunehmen. Als er sah, wie die Frau völlig zusammenbrach, hatte er keine Lust mehr, sie mit strengen Fragen in die Enge zu treiben, jetzt tat ihm die Freundin nur noch leid. Was würde mit Kirsi geschehen? Er wusste nicht mehr, ob Eeva die Wahrheit sagte oder nicht.
Riitta Kuurma reichte ihr einen Stapel Papiertaschentücher und versuchte, ein paar tröstende Worte zu finden. »Vielleicht ist es wirklich am besten, wenn Sie mit Ihren eigenen Worten die ganze Wahrheit sagen. Und nichts weglassen.«
Es dauerte eine Weile, bis Eeva sich wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte und aufhörte zu weinen. Dann erzählte sie mit leiser, aber sicherer Stimme alles von den Ereignissen der letzten Tage, was sie der Polizei noch nicht gesagt hatte. Dabei fühlte sie sich allmählich besser, vor allem, als sie von Adil berichtete.
»Unbestreitbar ein tolles Märchen. Auch diesmal«, spottete Wrede sofort, als sie fertig war. »Fakt ist aber, dass in Ihrer Wohnung und in der Ihres Lebensgefährten Speed gefunden wurde, und Turan Zana hatte Dokumente bei sich, nach denen Sie die Drogen als Lohn für Ihre Hilfe erhalten haben. Und niemand hat auch nur einen einzigen Beweis dafür, dass dieser al-Moteiri auf irgendeine Art an dem beteiligt war, was in den letzten Tagen geschehen ist.«
Eeva fielen plötzlich noch mehr Bruchstücke von Adils großtuerischen Bemerkungen ein. »… und es ist mein Verdienst, dass dir dein Recht zuteil werden wird. Alles das, was mit dir geschehen wird … ist mein Verdienst, mein Dank für alles, was ich von dir bekommen habe.«
»Wie viele …«, Ratamo wurde mitten im Satz unterbrochen, als Eeva urplötzlich in Gelächter ausbrach.
»Adil hat das alles inszeniert. Jetzt wird mir das klar! Das meinte Adil mit all dem, was er dort in diesem … in diesem vorgetäuschten Gefängnis gesagt hat. Für all das, was mir passieren wird, darf ich ihm danken, das hat Adil gesagt. Dieser größenwahnsinnige Irre will sich an mir rächen. Fahrt um Himmels willen nach Roihupelto und schaut euch dieses Gefängnis an.«
»Erst haben Sie behauptet, dass dieser Türke hinter allem steckt, und nun ist al-Moteiri schuld. Wer wird der nächste sein – Scheich Ali Hassan?« Wrede grinste über seinen Witz. »Sie werden selbst verstehen, dass niemand solche phantasievollen Geschichten ernst nehmen kann.«
»Natürlich nicht. Genau das hat Adil ja bezweckt.« Eeva versuchte gar nicht erst, das Wort forfeit zu erwähnen. Für sie war es der unstrittige Beweis, dass Adil und der Türke zusammengearbeitet oder sich zumindest oft getroffen hatten, aber für die Leute von der SUPO würde es wahrscheinlich nur beweisen, dass sie tatsächlich verrückt war.
»Dort in … Roihupelto, was hast du da gesehen, als duden Code geknackt hast?« Ratamo bemühte sich, irgendetwas aus Eeva herauszuholen, was bewies, dass sie die Wahrheit sagte.
»Ich konnte in der kurzen Zeit nur ein paar Worte sehen: ›Anweisungen der Kommandozentrale Nadschaf‹. Oder so ähnlich.«
Ratamo drängte sie, mehr zu sagen, dabei schob er sich einen Priem unter die Lippe: »Wo befand sich diese Seite? Unter welcher Internetadresse?«
Eeva vergrub ihr Gesicht in den Händen. »Die Adresse habe ich nicht gesehen, Adil hatte den oberen Teil des Monitors zugeklebt.«
»Hat Adil irgendwann von einem Terroranschlag gesprochen?«, wollte Riitta Kuurma wissen.
Eeva schaute nacheinander die SUPO-Mitarbeiter an, die mit
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