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Finnischer Tango - Roman

Finnischer Tango - Roman

Titel: Finnischer Tango - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taavi Soininvaara
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war, konnte man ohne sie nicht mehr leben.
    Er betrat das Zimmer des Schotten, der schon wütend mit dem Finger auf seine Armbanduhr klopfte. Auch Riitta Kuurma war bereits da. Ratamo wollte schon fragen, wo Palosuo denn diesmal steckte, aber er verzichtete darauf: Die Chefin war bei diesen Ermittlungen schon außen vor. Er knallte den Stoß Unterlagen auf Wredes Schreibtisch.
    »Anscheinend habt ihr die beiden anderen Kurden nicht gefunden?«, fragte Ratamo die verdrossen dreinschauende Riitta Kuurma, obwohl er die Antwort an ihrem Gesicht ablesen konnte. Riitta schüttelte den Kopf.
    »Vielleicht finden die Jungs von der Technik in der Wohnung in der Helsinginkatu Spuren von Zanas Helfern. Wenn es überhaupt Zana war, der dort gewohnt …«
    Wrede unterbrach ihn: »Das ist ein gottverdammter Mist, dass man niemandem in Finnland vorher etwas von Wassili Arbamows Ausflug nach Helsinki gesagt hat«, schimpfte er. »Die Miliz von Sankt Petersburg hat uns nur mitgeteilt, dass Arbamow nicht ständig überwacht wird.«
    Riitta Kuurma fürchtete schon, der Schotte würde gleich ihr und Ratamo auch dafür die Schuld geben, weil niemand anders da war.
    »Was hat sich in den Unterlagen Zanas gefunden?«, fragte der Schotte plötzlich.
    Ratamo wedelte mit dem Notizbuch. »Sie liefern die Erklärung selbst für die kleinsten Details dieser Ermittlungen.«
    »Auch dafür, wo die Terroristen letztendlich zuschlagen wollen?« Riitta Kuurma richtete sich auf.
    »Na ja, das nicht gerade …«
    »Menschenskind, dann nimm den Mund nicht so voll, verdammt noch mal!« Wrede geriet immer mehr in Rage.
    Ratamo setzte sich hin und atmete ein paarmal tief durch. »Ich meinte damit, dass die Unterlagen Zanas eine Erklärung für fast alle die Teile der Ermittlungen liefern, die mit Finnland zusammenhängen. Auf ein paar Blättern werden allerdings auch der Terroranschlag auf ein britisches Objekt und Umar Hussain und die Stadt Nadschaf erwähnt.«
    Riitta Kuurmas Miene hellte sich auf, sie nahm sich den Stoß Unterlagen, den Ratamo mitgebracht hatte, und begann ihn durchzublättern wie einen riesigen Stapel Spielkarten. »Diese Seiten müssen dem MI 5 jetzt sofort geschickt werden. Wo sind sie?«
    Ratamo suchte die Seiten heraus, und Wredes Sekretärinwurde beauftragt, sie als verschlüsselte Datei an Melissa Tufton vom MI 5 zu senden.
    »Also, was die Ermittlungen angeht, die mit Finnland zusammenhängen«, fuhr Ratamo fort, noch bevor Wrede ihn dazu auffordern konnte, »die PKK hat das afghanische Heroin von Takfir nach Sankt Petersburg geschmuggelt und Arbamow übergeben. Die Operation wurde von Turan Zana geleitet, den offensichtlich die Habgier packte, er fing nämlich an, Arbamow zu erpressen. Deshalb hat Zana auch alles so sorgfältig dokumentiert. Die Morde an Kirilow und Dworkin und die Todesfälle durch eine Überdosis waren ein Teil des von Zana entwickelten Erpressungsplanes, und Veikko Saari, der in Petersburg verschwunden ist, arbeitete als Zanas Helfer.« Ratamo war stolz auf seine Fähigkeit, das Wesentliche zusammenzufassen.
    »Schick Kopien dieser Unterlagen an die Miliz in Petersburg.«
    »Ist schon passiert.«
    Wrede und Kuurma verarbeiteten das Gehörte, und Ratamo betrachtete das Zimmer des Schotten. Es war kein einziger persönlicher Gegenstand zu sehen. Ob der Schotte wohl immer noch Küchenmesser sammelte und gern kochte, oder konzentrierte er sich nach seiner Scheidung allein auf das Trinken?
    Schließlich brach Ratamo das Schweigen: »Was war auf den DVDs zu sehen, die man bei Zana gefunden hat?«
    Wrede beugte sich über seine Notizen. »Turan Zana und Arbamow haben sich heute gegen vier auf dem Senatsplatz getroffen, nach dem, was sie dabei gesagt haben, sieht es so aus, als hätte Arbamow der PKK fünfundzwanzig Millionen Dollar gezahlt. Das heißt, die Erpressung ist anscheinend gelungen.«
    »Das stimmt«, bestätigte Ratamo. »Die Überweisung war auf einer der DVDs in Zanas Tasche kopiert.«
    »War Arbamow allein in Finnland?«, fragte Riitta Kuurma verwundert. »Der wird ja wohl Zana nicht umgebracht haben?«
    »Zumindest einen Mann – oder genauer gesagt eine Frau – hatte er bei sich. Es wäre für mich keine Überraschung, wenn die beiden Zana nach dem Treffen umgebracht hätten.«
    Riitta Kuurma war anderer Meinung als Wrede. »Arbamow wäre doch wohl so schlau gewesen, Zana das Videoband und die Unterlagen abzunehmen? Die beweisen doch, dass die Russen an allem Möglichen schuld sind.«
    »Die

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