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Finnisches Inferno: Kriminalroman (Arto Ratamo ermittelt) (German Edition)

Finnisches Inferno: Kriminalroman (Arto Ratamo ermittelt) (German Edition)

Titel: Finnisches Inferno: Kriminalroman (Arto Ratamo ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taavi Soininvaara
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schließlich zu der Überzeugung gelangen, dass er einfach die Absicht hatte, eine Unterhaltung in Gang zu bringen. Anscheinend las der junge Spund zu viel, vermutete Ketonen. »Nun bleiben Sie mal ganz locker in Ihren Strampelhosen. Es sind nicht viele Fragen«, sagte er väterlich. Wrede kicherte.
    Pauliina Laitakari schien sich über Ketonens Eingangsbemerkung aufzuregen. »Die ganze letzte Zeit habe ich rund um die Uhr gearbeitet. Ich werde doch wohl nicht klauen, was ich selbst geschaffen habe, und damit mein Lebenswerk zerstören«, sagte sie großsprecherisch. »Sollte man sich bei den Ermittlungen nicht auf jene konzentrieren, die von allen die besten Möglichkeiten haben, an die Daten von DataNorth heranzukommen«, fügte sie hinzu und starrte dabei Tommila an.
    Der junge Mann schaute sie an und lächelte verblüfft. Aber nur kurz, dann strich er über seinen Bartflaum und wirkte sehr konzentriert.
    Ketonen beschloss, Tommila auf die Probe zu stellen. »In welchem Unternehmen würden Sie das Inferno knacken?« Tommila wandte den Blick nicht von Pauliina Laitakari ab. Ketonen fand, dass er einen merkwürdigen Eindruck machte.
    »Inferno wurde an über tausend Unternehmen verkauft. Da ist die Auswahl groß. Ich selbst würde mich auf die internationalen Banken konzentrieren, die Inferno zum Schutz ihrer Programme für den Zahlungsverkehr einsetzen. Wer imstande ist, Inferno zu umgehen, kann mit ein paar Mausklicks unendlich viel Geld rauben. Es ist verwunderlich, dass Sie nicht selbst darauf gekommen sind«, erwiderte Tommila.
    Riitta Kuurma sah, dass Ketonen im Begriff war, mit dem jungen Millionär Klartext zu reden, und fragte deshalb schnell Aalto, was mit SH-Secure geschehen würde, wenn das Inferno-Programm vom Markt genommen werden müsste.
    Aalto wirkte schon die ganze Zeit so nervös, dass sie sich nun nicht sicher war, ob er wegen der Frage erschrak. Seine Augen waren gerötet, und er sah noch gestresster aus als am Vormittag. Mit leidenschaftlicher Stimme erklärte er, was es für eine große Katastrophe wäre, wenn Inferno ruiniert würde.
    Alle Antworten entsprachen genau Ketonens Erwartungen.Plötzlich wurde ihm klar, wie einfach es für die drei Inferno-Verantwortlichen gewesen wäre, den Datendiebstahl gemeinsam zu planen. Wrede unterbrach Ketonens Gedankengänge.
    »Was würde passieren, wenn alle Inferno-Programme vorläufig abgeschaltet werden müssten?«
    Jetzt verlor Tommila die Beherrschung. »Das ist unmöglich!«, rief er. »Das würde wahrscheinlich einen Zahlungsverkehr mit einem Volumen von Hunderten Milliarden Dollar und die Tätigkeit einiger Börsen zum Erliegen bringen. Und Simbabwe vom Zugang zu den Datennetzen ausschließen. Ericsson würde unseren Kooperationsvertrag sofort kündigen. Sie sind doch hier die Polizisten. Haben Sie denn nicht irgendeine Ahnung, warum die Inferno-Unterlagen gestohlen wurden?«
    Alle schauten Ketonen an, der mit versteinerter Miene dastand, die Hände unter den Hosenträgern. Das war eine gute Frage. Jetzt sah es so aus, als säße die SUPO auf der Anklagebank. Dies war der richtige Augenblick, um die Stimmung etwas anzuheizen. »Wen verdächtigen Sie, die Inferno-Daten verkauft zu haben?«, fragte er Pauliina Laitakari.
    Wrede hörte sich die Antwort an, die heraussprudelte wie das Wasser aus einem Springbrunnen, und überflog gleichzeitig die Zusammenfassung der Daten zu ihrer Person. Die finanzielle Lage der Computerspezialistin war nicht sonderlich gut. Sie besaß zwar Optionen auf zweitausend Aktien von Finn Security, deren Marktwert zum Tageskurs betrug aber nur ein paar Hunderttausend. Auch Pauliina Laitakari hatte eine Top-Ausbildung absolviert. Sie war ein Workaholic der schlimmsten Sorte und verbrachte täglich mindestens zwölf Stunden in der Firma. Trotzdem schaffte sie es, unbegreifliche Mengen Geld auszugeben. Die alleinstehende Frau besaß ein Eigenheim in Westend, einen Porsche Boxster, eine teure Kunstsammlung, und nach den Rechnungen zu urteilen nahm es ihr Kleiderschrankmit einer gut ausgestatteten Modeboutique auf. Laitakari konnte Russisch, eine Verbindung zu Vietnam gab es aber nicht.
    »… wenn Sie unsere Erzeugnisse analysieren«, sagte sie mit erregter Stimme, »werden Sie bemerken, dass wir eine Vorreiterrolle spielen. Wir haben das erste Programm entwickelt, den Datenschutz bei WLAN …«
    Tommilas trockenes Lachen unterbrach ihren Redefluss: »Was heißt das Erste, das bedeutet noch gar nichts. Die Spannweite der

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