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Finnisches Roulette

Finnisches Roulette

Titel: Finnisches Roulette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taavi Soininvaara
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fettiges Essen, als er überlegte, wie er sterben würde, wenn die Männer Agrons ihn fanden. Das Telefon unterbrach seine düsteren Gedanken.
    Der Anrufer behauptete, er sei ein Freund. »Es war nicht schwer, Sie zu finden. Wenn wir das schaffen, dann können auch die Killer von Oberst Agron nicht weit sein«, stellte Masilo Magadla ruhig fest.
    Die Angst schoß in Forsters Hirn. »Wer …«
    »Hören Sie zu. Sie dürfen das Testament nicht vernichten. Wir haben ein Mittel, um zu verhindern, daß Oberst Agron und Sabine Halberstam die Entscheidungsgewaltüber H & S Pharma erlangen. Einer meiner Männer trifft in diesem Moment an Ihrer Tür ein. Hören Sie ihn an. Mehr wollen wir nicht von Ihnen.«
    Es klopfte an der Tür. Er hätte es noch geschafft, die Polizei anzurufen, aber das würde ihm nichts nützen, denn es bliebe in jedem Fall genug Zeit, ihn umzubringen. Wie zum Teufel hatte man ihn so schnell gefunden? Forster beschloß, zu öffnen, warum hätte der »Freund« anrufen sollen, wenn er ihn umbringen lassen wollte?
    Forster zog die Tür einen Spaltbreit auf, da fiel ihm der Aufprall von eben ein: Er hatte zweimal ankommende Schritte gehört, aber keine, die sich entfernten. Vorsichtig öffnete er die Tür noch weiter, plötzlich wurde sie mit Gewalt aufgestoßen. Forsters Gehirn konnte noch den am Boden liegenden Mann mit Bürstenhaarschnitt registrieren, dann brüllte jemand einen Befehl, und ein muskulöser Pitbullterrier sprang ihn an.
    Der Hund wollte Forster an die Kehle, aber der konnte noch rechtzeitig seinen Arm schützend hochhalten. Der Pitbull packte mit seinen Zähnen Forsters Unterarm und hing daran wie an einem Stock. Forster schrie auf. Er griff nach dem Hals der Bestie und zerrte daran, aber die Kraft der Bewegung übertrug sich auf seinen Arm und vergrößerte die Schmerzen nur noch.
    Ein zweiter Befehl ertönte, und der Bluthund gab ihn frei. Er knurrte, seine Lefzen zitterten im selben Rhythmus und entblößten eine Reihe blutiger Zähne, als er sich zu seinem Herrn zurückzog, der das Zimmer betreten hatte.
    Forster starrte ungläubig auf den Eindringling, der mit der Pistole auf ihn zielte und zu dessen Füßen die Kampfmaschine lag, die Blut geleckt hatte und nur auf den nächsten Befehl wartete. Das Tier sah aus wie ein einziger gewaltiger Muskel, an dessen Ende zwei Reihen spitzer Zähne leuchteten.
    »Ich habe nicht die Absicht, Sie lange zu überreden. Entweder sagen Sie, wo das Testament ist, oder Sie werden zerfleischt. Und zwar langsam«, sagte der dunkelhaarige Mann. Seine Argumente waren überzeugend.
    Forster hatte erwartet, daß Agrons Männer kommen würden, aber so etwas hatte er nicht geahnt. Er würde zwar eine Weile Schmerzen aushalten, war aber nicht bereit, sich in Stücke reißen zu lassen. »Sie wollen mich umbringen.«
    »Leider nicht. Man würde Oberst Agron verdächtigen, weil das Testament in seine Hände gelangen wird.«
    Forster holte seine Tasche unter dem Bett hervor. Der Eindringling riß sie ihm aus den Händen, drehte sie um und schüttelte sie, so daß die Unterlagen aufs Bett fielen.
    Der Mann betrachtete das Testament lange und murmelte schließlich zufrieden irgend etwas. »Dem Oberst darf durch Sie kein Schaden mehr entstehen.« Er schaute auf den Pitbullterrier und zischte
»Lech le azazel«
. Er hatte seinen Hund gedrillt, dann anzugreifen, wenn er auf hebräisch sagte: »Scher dich zur Hölle!« Er fand das auch jetzt ungeheuer witzig, obwohl das Opfer seine Worte nicht verstand.
    Etwas später erklang der Befehl
»Tafseek«
. Die Kreatur zog sich von Forster zurück, der blutüberströmt am Boden lag, und Oberst Agrons Vertrauter mißhandelte den Schwerverletzten so, daß er ins Koma fiel.
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    Oberst Agron duckte sich instinktiv, als es direkt hinter ihm laut knallte. Er drehte sich um und brach in schallendes Gelächter aus, als er sah, daß sein Sohn Ehud den ganzen festlich gedeckten Tisch mit Champagner bespritzte. Sabine versuchte mit dem Mund etwas von dem schäumenden Getränk aufzufangen.
    Die Siegesfeier fand auf der großen Terrasse des Restaurants »Opéra« in der zweiten Etage von Frankfurts alter Oper statt. Das vor Macht und Kraft strotzende Panorama des Bankviertels mit seinen Wolkenkratzern bot die perfekte Kulisse für den Abend. Der Oberst liebte Frankfurt, hier funktionierte alles wie im Traum.
    Neugierige in unmittelbarer Nähe waren nicht erwünscht, deshalb hatte Agron drei Tische in der Mitte der Terrasse reservieren

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