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Finster

Titel: Finster Kostenlos Bücher Online Lesen
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verliebt war.

18
    Während wir die Stufen draußen vor der Bibliothek hinuntergingen, sagte sie: »Bist du gekommen, um dir deine allabendliche Dosis von Eileens Wahnsinn abzuholen?«
    »Ohne kann ich nicht mehr leben.«
    Sie lächelte mich an. Am Ende der Treppe gingen wir einfach weiter, ohne darüber zu reden, wo wir hinwollten.
    »Ist mir ein Vergnügen«, sagte sie. »Ich tue alles, um dich von Du-weißt-schon-wer abzulenken.«
    »Ich habe andere Sachen im Kopf.«
    Obwohl wir nebeneinander gingen, schien Eileen die Führung übernommen zu haben. Wir gingen in Richtung ihres Wohnheims. Begleitete ich sie einfach nur nach Hause?
    Aber es gab auch eine Menge anderer Dinge, die in derselben Richtung lagen.
    Es spielt keine Rolle, wohin wir gehen, dachte ich.
    Nach einer Weile meinte Eileen: »Was treibt dich um?«
    »Du.«
    »Ich?«
    »Ich wollte mich vergewissern, dass mit dir alles in Ordnung ist.«
    »Mir geht’s gut.«

    »Letzte Nacht sah es nicht so aus. Als du gegangen bist.«
    »Ach so, das war nur eine Frage der Selbsterhaltung. Ich musste meine Selbstachtung bewahren. Gehen, ehe ich mich zu einem noch größeren Idiot machen konnte.«
    Eileen ging links neben mir, und mein linker Arm war frei. Sie hatte die Hände voll mit Büchern und Mappen. Ich legte meine Hand auf ihren Rücken. Sie sah mich an.
    »Du hast dich nicht zum Idioten gemacht«, sagte ich.
    »Doch. Das mache ich jedes Mal, wenn ich in deiner Nähe bin … ich verliere den Kopf.«
    »Nein.«
    »Doch.«
    Ich streichelte ihre Seite und spürte ihre weiche Haut durch das Hemd.
    Eileen sah unverwandt nach vorn und sagte: »Ich hätte mich von dir fernhalten sollen. Das Letzte, was du gebrauchen kannst, ist, dass ich dein Leben durcheinanderbringe.«
    »Seltsam, dass du das ansprichst.« Mein Herz klopfte plötzlich wild. »Ich meine, das Leben von anderen Menschen durcheinanderbringen. Du hast es verdreht. Ich bin derjenige, der dein Leben durcheinanderbringt.«
    »Tja, du hast es nicht gerade einfacher gemacht, aber es ist nicht deine Schuld …«
    »Es ist jemand hinter dir her, wegen mir.«
    Eileen blieb stehen, und wir blickten uns an. »Was soll das heißen?«
    »Dieser Typ«, sagte ich. »Er hat dich im Donutshop gesehen, als du auf mich gewartet hast. Ich glaube, er wollte
dich anmachen, aber er hat sich zurückgehalten, weil ich aufgetaucht bin. Er will sich mit dir treffen. Er hat versucht, deinen Namen aus mir herauszubekommen.«
    »Hast du ihm ihn verraten?«
    »Ich habe ihm einen falschen gesagt. Dann wollte er wissen, wo du wohnst. Aber das habe ich ihm auch nicht gesagt.«
    Eileen stand eine Weile da und sah mir in die Augen. »Ich kapier das nicht«, sagte sie dann. »Wann ist das passiert?«
    »Montagnacht, als er dich gesehen hat.«
    »Der Teil ist mir schon klar.«
    »Also, ich bin letzte Nacht wieder zu Dandi gegangen. Da habe ich den Typen zum ersten Mal gesehen. Er hat sich zu mir an den Tisch gesetzt.«
    »Du warst letzte Nacht wieder da?«
    Ich nickte. »Nachdem du gegangen bist, habe ich mich ziemlich mies gefühlt. Ich brauchte einen Spaziergang.«
    »Du hättest was sagen sollen. Ich hab mich auch mies gefühlt. Ich wäre mitgekommen.«
    »Zum Glück hast du es nicht getan.«
    »Was hat dich dazu getrieben, wieder zu Dandi zu laufen?«
    »Es war einfach nur irgendein Ziel. Ein Laden, der noch offen hatte.«
    »Aber es ist so weit. Wann bist du losgegangen?«
    »Ich weiß nicht.« Da ich befürchtete, die Wahrheit würde alles noch schlimmer machen, sagte ich: »Nachdem du gegangen bist, habe ich noch eine Weile gelernt. Es war also ungefähr halb zehn oder zehn.«

    Sie schüttelte den Kopf. »Und du bist alleine losgelaufen, nehm ich an.«
    Ich nickte und zuckte mit den Schultern.
    »Das ist wirklich gefährlich, Eddie. Selbst eine nette kleine Stadt wie diese … ist mitten in der Nacht nicht so nett. Wahrscheinlich gibt es zu dieser Uhrzeit nirgendwo einen netten Ort. Zumindest keinen, an dem Menschen sind.«
    Und an Orten, an denen keine Menschen sind, gibt es vermutlich andere gefährliche Dinge, die durch die Nacht schleichen, dachte ich.
    »Tja, ich hab nicht vor, nochmal hinzugehen. Aber ich fürchte, es ist zu spät. Dieser Randy …«
    »Heißt der Typ so? Randy?«
    »Ja.«
    »Sieht er gut aus?«, fragte sie mit einem Lächeln.
    »Könnte man sagen. Auf eine Art, wie auch der Campusmörder Ted Bundy gut aussah.«
    »Er ist dir wirklich quergekommen.«
    »Ja, allerdings. Weißt du, was er gesagt hat? Ich habe

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