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Finster

Titel: Finster Kostenlos Bücher Online Lesen
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»meine ehemalige Freundin« bezeichnen können. Doch das wäre
eine Lüge gewesen. Ich wollte weder Eileen auf diese Art hintergehen noch dieses Mädchen anlügen.
    Außerdem ließ mich die Erwähnung meiner Freundin mit Sicherheit weniger bedrohlich erscheinen.
    Es könnte im zwölften Kapitel des Buches Wie Mann Frauen manipuliert - Ein kleiner Leitfaden stehen. (»Da das weibliche Tier von Natur aus alle Männchen für Raubtiere hält, können viele ihrer elementaren Ängste zerstreut werden, indem man sie glauben macht, der Mann in ihrer Nähe habe seine Augen und seinen Penis auf eine andere Beute ausgerichtet.«)
    »Sie heißt Eileen«, sagte ich. »Wir studieren hier an der Uni.«
    »Willies«, sagte sie.
    Lächelnd nickte ich. Ich hatte den Ausdruck schon öfter gehört: So nannten uns die übrigen Stadtbewohner häufig.
    »Ihr beide wart also bei Dandi …«
    »Ja. Und dieser Typ hat uns zusammen gesehen. Offenbar hat ihm Eileen gefallen.«
    »Ist sie hübsch?«
    Nicht so hübsch wie du, dachte ich. Aber es wäre dämlich gewesen, das auszusprechen. Es war besser, sie glauben zu lassen, ich wäre Eileen vollkommen verfallen. »Sehr hübsch«, sagte ich.
    »Also, was hat er gemacht? Der Mann?«
    »Da noch gar nichts. Das war am Montag. Wir wussten nicht mal, dass er uns gesehen hatte. Aber am Dienstag bin ich wieder zum Donutshop gegangen, und er war auch wieder da. Er wollte, dass ich ihn zu Eileen bringe.«
    »Sie war nicht bei dir?«

    »Am Dienstag nicht.«
    »Warum nicht?«
    Ich bin allein losgezogen, um dich die ganze Nacht zu suchen.
    Das würde übers Ziel hinausschießen.
    Achselzuckend sagte ich: »Sie hat sich nicht gut gefühlt.« Eine Lüge? Nicht unbedingt. Aber auch nicht die ganze Wahrheit. »Deshalb ist sie daheimgeblieben.«
    »Wo?«
    »In ihrem Wohnheim.«
    »In welchem?«
    »Alpha Phi.«
    Das Mädchen nickte.
    »Weißt du, wo das ist?«, fragte ich.
    »Ich weiß von allem, wo es ist. Zumindest in dieser Stadt. Du warst also ohne Eileen bei Dandi Donuts, und dieser Mann …«
    »Er hat mich gezwungen, mit ihm nach draußen zu gehen und in seinen Pick-up zu steigen. Er wollte mit mir zum Wohnheim fahren, und ich sollte Eileen herauslocken, damit sie in seinen Wagen steigt. Er hat gesagt, er wolle ›es ihr besorgen‹.«
    Das Mädchen rümpfte die Nase.
    »Aber ich konnte ihm entkommen. Das war Dienstagnacht, und ich glaube, er ist immer noch hinter mir her. Ich hab heute Nacht seinen Pick-up vorbeifahren sehen, deshalb bin ich rüber zu dem Haus gerannt und habe mich auf der Veranda versteckt.«
    »Du wolltest reingehen.«
    Ich fühlte mich ertappt und spürte, wie mir das Blut ins
Gesicht schoss. Zum Glück gingen wir gerade im Schatten. Obwohl das Mädchen mich ansah, konnte sie wahrscheinlich nicht erkennen, dass ich errötete.
    »Ich wollte herausfinden, ob die Tür abgeschlossen ist«, erklärte ich.
    »Damit du dich vor ihm im Haus verstecken konntest?«
    Um eine Lüge zu vermeiden, sagte ich: »Vorsicht ist besser als Nachsicht.« Ehe sie mich mit einer weiteren Frage bombardieren konnte, fuhr ich fort: »Der Typ heißt übrigens Randy. Er fährt einen hellen Toyota Pick-up. Du solltest die Augen nach ihm offenhalten, wenn du nachts unterwegs bist. Er könnte versuchen, dich zu schnappen.«
    »Ich werde vorsichtig sein.«
    »Ich heiße übrigens Ed. Ed Logan.«
    »Okay.«
    »Macht nichts, wenn du mir nicht verraten willst, wie du heißt.«
    Sie sah mich nur an.
    »Ich kann mit deinem Namen sowieso nichts anfangen, wenn du jetzt gehst.«
    »Ich kann noch eine Weile bei dir bleiben«, sagte sie.
    »Wirklich?« Großartig , wäre mir beinahe herausgerutscht. Aber da ich nicht zu begeistert klingen wollte, lächelte ich nur und sagte: »Gut.«
    »Aber ich sage dir trotzdem nicht, wie ich heiße.«
    »Kein Problem.«
    »Du kannst mich nennen, wie du willst.«
    »Okay. Wie wär’s mit …« Fast hätte ich »Holly« gesagt. Bist du verrückt?
    »Wie wär’s womit?«, fragte sie.

    »Bertha.«
    Sie lachte. »Vielen Dank auch.«
    »Esmeralda?«
    »Hör bloß auf.«
    »Rumpelstilzchen?«
    »Ja, klar.«
    »Ich geb mir wirklich Mühe.«
    »Einen Versuch hast du noch.«
    »Was hältst du von Chris?«, schlug ich vor.
    »Mit C-H oder mit K?«
    »C-H.«
    »Nicht schlecht«, sagte sie. »Aber wie wär’s stattdessen mit Casey?«
    »Meinst du K-C oder den Namen Casey?«
    »C-A-S-E-Y.«
    »Doch in Mudville ist die Stimmung trüb: Der Große Casey ist raus«, zitierte ich.
    Sie grinste. »Diese

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