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Finstere Propheziung

Finstere Propheziung

Titel: Finstere Propheziung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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Rucksack gebeugt und schien sehr konzentriert nach irgendetwas zu suchen. Cam fühlte sich extrem unwohl, aus dem Gleichgewicht gebracht, nicht in der Lage zu einer unverbindlichen Begrüßung - nicht, solange ihre Augen noch von ihrem Zusammenprall in den luftigen Höhen brannten und solange ihr Herz so schnell raste, dass sie nicht einmal sicher war, ob sie überhaupt sprechen konnte. Verzweifelt hoffte sie, einfach so tun zu können, als habe sie die anderen gar nicht bemerkt. Jemand berührte vorsichtig ihren Arm und machte die Hoffnung zunichte. Es war der Junge. »Sag mal, könntest du wohl mal deine Mütze abnehmen?«, bat er sie aufgeregt. »Und die Brille?« Und ihn ihre trüben Augen sehen lassen ? In Cam stieg Panik auf und sie versuchte, Beth mit Blicken ein Nichts-wie-weg-Hier zu übermitteln.
    Aber Beth blieb wie angewurzelt stehen.
    Das Mädchen mit den abstehenden Zöpfen ergriff das Wort.
    »Beachte ihn einfach gar nicht, okay? Manchmal verfällt er noch in seine Muttersprache: unhöflich.«
    Cam konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Das Mädchen fuhr fort: »Entschuldige, aber uns ist einfach aufgefallen, wie ähnlich du unserer Freundin hier siehst.« Sie zeigte auf Alex, die noch immer auf der Erde kniete und allen den Rücken zuwandte. »Wir dachten nur, dass wir dein Gesieht besser erkennen könnten, wenn du die Mütze und die Brille abnimmst.«
    »Nein!« Cam war wieder völlig Abwehr. »Ich meine, ich kann nicht. Medizinische Gründe«, log sie. »Ohne meine Brille sehe ich absolut nichts.«
    Aber Beth reagierte total begeistert. »Uns ist das auch aufgefallen«, kreischte sie. Und zu Cams Verblüffung tippte ihre beste Freundin dem Rucksack-Mädchen tatsächlich auf die Schulter und sagte: »Würde es dir was ausmachen, dich mal umzudrehen?« Langsam richtete Alex sich auf und wandte sich Cam zu. Die Ausrufe des Erstaunens, die von ihren Freunden kamen, als sich die Mädchen schließlich genau gegenüber standen, waren so laut, dass ein paar Passanten in der Nähe sich umdrehten und zu ihnen hinübersahen. Sie waren exakt gleich groß. Sie hatten den gleichen Körperbau. Ihre Lippen waren voll. Ihre Nasen leicht nach unten gebogen, aber dennoch mit einem kleinen flachen Knubbel an der Spitze. Die Wangenknochen breit, das Kinn stark und leicht trotzig vorstehend.
    Ihr Gesichtsausdruck - schockiert, gequält, schlicht panisch -vollkommen identisch. Cam sah ihre eigenen Augen, nur dass es die Augen des anderen Mädchens waren. Alex hörte das wilde Pochen eines Herzens, nur dass es nicht ihr eigenes war. Es war das Mädchen ihr gegenüber. »Ich sehe ihr überhaupt nicht ähnlich.« Cams Hand schnellte zu ihrem Mund, als genau die gleichen Worte aus den Lippen der Fremden schössen, s war zu viel, viel zu viel, um es aufzunehmen, zu verarbeiten, zu glauben. Sie konnten sich unmöglich so ähnlich sein, im gleichen Moment das Gleiche sagen, sogar mit der gleichen Stimme ...
    Das kann alles gar nicht wirklich passieren, sagte sich Alex. Das ist nur der Stress wegen Mom - zu wenig Schlaf, zu viele verrückte Träume, zu viel Arbeit und Sorge. Als sie einen Schritt zurück machte, ertappte sie Miss Touri Nummer zwei dabei, wie die sie mit offenem Mund anstarrte. »Vielleicht solltest du deine Freundin besser in den Schatten bringen«, sagte Alex in einem unabsichtlich übellaunigen Tonfall. »Ich glaube, sie hat Hallus.«
    »Das muss wohl ansteckend sein, irgendein Virus, das umgeht«, verteidigte sich Cam holprig. »Deine Freunde sind genauso gestört.« Es war nicht Beth, die sich Sachen einbildete, dachte Cam, sie war es selbst - erst der weißhaarige alte Typ und jetzt eine schlecht gelaunte Doppelgängerin in einem Erlebnispark mitten in der Wildnis. Total verrückt. Drehte sie langsam durch?
    Beth war verblüfft. Was waren das für Wortgefechte? So etwas sah Cam gar nicht ähnlich.
    »Ich und meine Freunde, wir müssen hier arbeiten«, schlug Alex zurück. »Was ist denn eure Ausrede? Hattet ihr nicht die Wahl, entweder hierher zu kommen oder auf den Naturschutz-Pfad zu gehen ?« Woher weiß sie das?, schoss es Cam durch den Kopf. Naturschutz-Pfad? Wo war das denn hergekommen?, fragte sich Alex. Evan und Lucinda waren total erstaunt. Sicher, Alex war immer leicht bissig, aber nur, wenn man sie provozierte. Und sie war schlau genug, sich niemals mit den Kunden anzulegen. Alex brauchte diesen Job.
    Lucinda drängte sich zwischen Cam und Alex und streckte ihre Hand aus. »Ich bin Lucinda

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