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Finstere Propheziung

Finstere Propheziung

Titel: Finstere Propheziung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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auf der Tribüne gesehen habe.«
    »Ist aber nicht passiert«, beruhigte Alex sie. Doch sie konnte sich nicht verkneifen noch hinzuzufügen: »Du hast nur das Spiel verloren.« Cam versuchte eine Grimasse zu schneiden, aber stattdessen brach sie in Lachen aus. »Na du kannst einen ja klasse aufheitern.« Und es stimmte: Zum ersten Mal seit langem fühlte sich Cam wieder unbeschwert. Allein die Tatsache, dass sie Alex alles erzählen konnte - all die Dinge, die ihre Eltern und Beth ihr nicht glaubten -, nahm Cam eine große Last ab.
    Viel später, als sie das Licht schon ausgemacht und eine unruhige halbe Stunde damit verbracht hatte, an der Zimmerdecke die schwankenden Schatten der Bäume im Mondlicht zu beobachten, flüsterte Alex: »Schläfst du schon?«
    Cam schnaubte. »Achtung: rhetorische Frage. Das weißt du doch wohl genau.«
    »Mir ist gerade was eingefallen.«
    »Ich hoffe, es ist was Kurzes. Es ist schon echt spät und ich bin total im Eimer.«
    Alex setzte sich auf. »Als du mir von Marleighs Verschwindetrick erzählt hast, da sagtest du, dass dich der Typ mit dem weißen Gesicht dazu gebracht hat, nach oben zur Tribüne zu schauen. Erzähl mir noch mal, was du da gesehen hast - ich meine, außer ihm und dem kleinen Kind, was da langlief.« Cam drehte sich vom Rücken auf die Seite und gähnte. »Es war genauso, wie ich es dir beschrieben habe. Marleigh war verschwunden. Der Albtraum-Mann hatte ihren Platz neben Tonya eingenommen.«
    »Was hat Tonya gemacht?« Alex beugte sich nach vorne. »Was meinst du damit? Sie hat sich das Spiel angesehen. Hat sich angesehen, wie ich das Match vergeigt habe, falls du vielleicht darauf hinauswillst.« Cam richtete sich auf. »Na schön: Obwohl Tonya wegen ihres Knöchels nicht spielen konnte, trug sie ein Mannschaftstrikot. Ihre Krücken waren an die Bank gelehnt.«
    »Hat sie irgendwas gerufen? Euch flaschig angefeuert? >Los, Leute !< oder so ?«, warf Alex ein. »Ja, flaschig ist der richtige Ausdruck.« Cam lachte sarkastisch, als sie sich an Tonyas wildes Kreischen erinnerte: >Mach sie fertig !< Aber das war zuvor gewesen. Als Marleigh gerade ging ... »Sie telefonierte«, erinnerte sich Cam. »Mit ihrem Handy?«
    »Schon gut, schon gut, wir sind alle nur hohle Technik-Modefreaks - kannst es ruhig sagen.« Aber Alex dachte an etwas ganz anderes. »Du hast gerade gesagt, dass Marleigh einen wichtigen Anruf machen musste und keinen Empfang gekriegt hat. Tonya hatte vorgeschlagen, dass sie vielleicht besser auf den Parkplatz runtergehen sollte. Und danach hat sie niemand mehr gesehen.« Camryn Barnes und Alexandra Fielding reagierten vollkommen identisch. »Wie kann es denn sein, dass Tonyas Handy auf der Tribüne hervorragend funktioniert hat?«, grübelte Alex laut.
    Cam brachte den Gedanken zu Ende: »Und Marleighs nicht?«

Kapitel 27 - JENNYS VERZAUBERUNG

     
    »Wir müssen es irgendjemandem erzählen«, sagte Cam zum fünften Mal, während sie Cornflakes in zwei identische Müslischalen schüttete. Es war Sonntagmorgen und die Mädchen hatten lange geschlafen. Dave und Emily hatten einen Zettel zurückgelassen, auf dem sie Cam daran erinnerten, dass sie wie immer Tennis spielen gegangen waren und in ein paar Stunden zurück sein würden.
    »Na klar«, erwiderte Alex sarkastisch. Sie saß auf einem hohen Hocker an der Küchentheke. »Wir sollten es ... ich weiß auch nicht, vielleicht deinen Eltern erzählen? Oder der Polizei? Wie wär's mit den Medien? Und was genau willst du ihnen sagen? Dass du - mit hervorragender, verblüffender Genauigkeit - etwas gesehen hast, von dem du einfach viel zu weit weg warst, als dass du überhaupt irgendetwas hättest erkennen können? Tonya und ihr Handy?«
    Cam stellte die Cornflakes-Schachtel ab und runzelte die Stirn. Alex hatte natürlich Recht. Von dort aus, wo sie auf dem Spielfeld gestanden hatte, war es vollkommen unmöglich, etwas so genau auf der Tribüne zu erkennen. Normalerweise jedenfalls. Sie seufzte.
    »Und wenn du schon mal dabei bist, kannst du ja auch allen gleich erzählen, was im Big Sky passiert ist. Wie wir das Unmögliche gehört und gesehen haben und wie wir die rostigen Schrauben am Riesenrad repariert haben. Du kannst ja auch den Teil mit den Reimen erwähnen.« Cam musste schlucken. Sie hatte noch immer keine Ahnung, warum all diese Reime - oder Beschwörungen, wie Alex sie nannte - manchmal in ihrem Kopf auftauchten. Alex schaltete den Fernseher an, der in der Küche stand. Sie zappte von einem

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