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Finstere Propheziung

Finstere Propheziung

Titel: Finstere Propheziung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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Kanal zum anderen, konnte aber kein Programm finden, das nicht der landesweiten Besessenheit erlegen war. Immer wieder wurden dieselben alten Geschichten durchgekaut und ausgespuckt. Die Sängerin war verschwunden. Sie hatte merkwürdige E-Mails erhalten. Die man zu einem Computer in der Stadt zurückverfolgt hatte. Und da endete die Spur.
    Cam schnappte sich ein paar Löffel und trug das Frühstück zum Tisch hinüber. »Bringst du die Milch mit?«, bat sie. Alex öffnete die Tür des Kühlschranks. Der weiße, grelle, luxuriöse Überfluss, der ihr entgegenschlug, ließ sie beinahe erblinden. Tetrapacks voller Saft und Milch, Mineralwasser, Aufschnitt in zerknittertem Wachspapier, anderthalb Brotlaibe, mehrere Flaschen Salatsoße, die nebeneinander in der Tür des Kühlschranks aufgereiht waren, Plastikdosen mit diversen Resten.
    Das Bild ihres eigenen jämmerlichen kleinen Kühlschranks im Wohnwagen stieg in ihr auf. Der verwelkte Salat, die matschige Tomate, das so gut wie leere Glas mit Erdnussbutter -deutliche Zeichen dafür, dass etwas nicht in Ordnung war, dass ihre Mom den Alltag nicht mehr im Griff hatte. Dass es mit ihr immer schneller bergab ging. Warum hatte Alex das nicht gerafft und darauf bestanden, dass man Sara unverzüglich einen Termin in einem richtigen Krankenhaus gab? Es war gar nicht ihre Absicht, die Kühlschranktür der Barnes zuzuknallen, es passierte einfach so. Die Flaschen mit den Salatsoßen klirrten.
    Cam wirbelte ärgerlich herum. »Das kann auch kaputtgehen!«
    »Na und?« Alex' Herz setzte fast aus. »Ihr könnt doch 'nen neuen kaufen. Kann euch doch egal sein.« Cam schloss die Augen. Würde jetzt jeder Tag so ablaufen ? Sie wünschte beinahe, dass Alex nie aufgetaucht wäre. Und dass sie wieder abhauen würde. Bald.
    Doch Alex hatte sich schnell wieder gefangen.
    »Diese Bemerkung war vollkommen deplatziert, mein Fräulein - wie meine alte Lehrerein Miss Flock zu sagen pflegte. Tut mir Leid, Camryn. War keine Absicht. Ich wollte die Tür gar nicht zuknallen. Ist einfach so passiert.« Alex öffnete den Kühlschrank noch einmal vorsichtig und war erleichtert, als sie sah, dass nichts zerbrochen war.
    »Schon gut, ich weiß. Komm jetzt frühstücken. Cornflakes sind meine Spezialität.«
    Alex lachte. »Kochen ist wohl nicht so deine Stärke, was? Dann muss ich dir das demnächst mal beibringen.«
    »Was kannst du denn so ?«
    »Ach, na ja«, erwiderte sie mit einem schelmischen Glitzern in den Augen. »Geröstetes Schwein, Opossumschwanz, Reh-Hirn. Was man bei uns halt so isst.«
    »Entzückend. Du musst mir unbedingt das Rezept -« Cam verstummte schlagartig. Die Stimme, die aus dem Fernseher kam, war ihr vertraut: Tonya, die vor ihrem Haus interviewt wurde. »Jetzt sind diese Nachrichten-Fritzen auch noch hinter i hr her«, sagte Cam empört. »Außerdem ist Sonntag! Können die nicht mal eine Pause einlegen?«
    Alex schüttelte den Kopf. »Tonya weiß mehr, als sie zugibt.«
    »Worauf willst du hinaus? Dass Tonya irgendwas mit Marleighs Verschwinden zu tun hat? Deine Psycho-Power scheint heute nicht so gut zu funktionieren, meine Liebe.« Alex hob das Müslischälchen an den Mund und schlürfte die restliche Milch in sich hinein. Das hatte Cam früher auch so getan - bis Dylan anfing, es ihr nachzumachen. »Klar. Ich bin ja auch nur ein Dorftrottel aus Montana«, erwiderte Alex und wischte sich den Mund an einer Serviette ab. »Aber du hast ja erzählt, dass sie eigentlich niemand so richtig kennt, war es nicht so?« Cam seufzte. »Ich habe nur gesagt, dass sie eine Einzelgängerin ist. Das heißt nicht, dass sie zu ... zu so was fähig ist.« Alex zuckte mit den Schultern, schnappte sich das Geschirr und ging zur Spüle hinüber, um abzuwaschen. »Das brauchst du nicht«, sagte Cam, die ihr nachgekommen war. »Lass mich das machen.«
    »Ich kann schon auch mithelfen«, gab Alex barsch zurück. »Und auch was zum Lebensunterhalt beisteuern. Und wenn wir gerade mal beim Thema sind: Weißt du, wo ich hier an einen Babysitter-Job rankommen kann?«
    »Kann sein. Warum fragst du?«
    »Ich brauch die Kohle.«
    »Wofür?«, kicherte Cam. »Du willst doch sowieso nicht hier bleiben.«
    »Das stimmt. Jedenfalls nicht ewig. Aber da ich keine Ahnung habe, wie ich hergekommen bin, kann ich wohl kaum auf dieselbe Art und Weise zurückreisen. Und ohne Geld sitze ich hier fest.« Cam schnappte sich ein Geschirrtuch und bearbeitete damit wütend das Geschirr. »Meine Eltern werden dir schon

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