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Finstere Propheziung

Finstere Propheziung

Titel: Finstere Propheziung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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Ausgeschlossen!«
    »Quatsch«, widersprach Beth. »Es dauert einfach nur eine ganze Weile, aber diese E-Kommissare, oder wie auch immer man die nennt, können dieses Server-Gedöns ausfindig machen und von da aus den eigentlichen Computer finden, von dem die E - Mail abgeschickt wurde.«
    »Gut für Marleigh«, sagte Cam.
    »Gut? Aber nur, wenn es noch nicht zu spät ist«, erinnerte Beth sie.
    Tonya überlief ein Zittern und sie verbarg ihr Gesicht in ihrem Ärmel. »Es ist alles meine Schuld. Ich fühle mich so verantwortlich«, wimmerte sie. »Meinetwegen ist Marleigh ja hierher gekommen. Und jetzt sieht es so aus, als hätte ich sie ... ich weiß auch nicht!«
    Cam berührte Tonyas Hand. »Es ist nicht deine Schuld. Du konntest doch nicht wissen, was passieren würde.«
    »Es sei denn natürlich«, begann Beth, »dass du irgendjemand em bei Music & ...«
    »Habe ich aber nicht!« Tonya klang mit einem Mal abwehrend.
    »Krieg dich wieder ein! Hat ja auch keiner behauptet. Das hat sie nur so gesagt«, beruhigte Alex.
    Sofort war Tonya zerknirscht. »Tut mir Leid. Es ist nur so: Das Ganze sollte eine Überraschung sein.
    Ich wollte etwas Abgefahrenes für unsere Mannschaft organisieren, wegen des Fußballfinales. Und Marleigh war so nett! Sie hat eingewilligt, unser Maskottchen zu sein, um mir einen Gefallen zu tun. Und dann ist es passiert... « Um Tonya einen Gefallen zu tun, überlegte Cam. Aber warum ? Es gab jede Menge FanklubPräsidenten im ganzen Land, bestimmt hüpfte Marleigh nicht jedes Mal gleich in ein Flugzeug, wenn einer von denen sie rief. Wiederum erinnerte sich Cam an Marleighs Bemerkung über Tonya: »Es ist echt tragisch.« Irgendetwas stimmte nicht an Tonyas Geschichte. Beth fiel plötzlich etwas ein. »Hey, Tonya, bist du nicht mit irgendjemandem befreundet, der bei Music & More arbeitet? Mit diesem Typ, der ...«, ruckartig drehte sie sich um, zeigte auf Alex' Kette und verzog das Gesicht, »der so einen komischen Ohrring trägt ? So einen fiesen Totenkopf - genau wie der da?« Das Bild von dem verängstigten kleinen Mädchen auf dem Spielplatz erschien vor Alex' innerem Auge. Instinktiv legte sie eine Hand an ihren Hals. Tonyas Blick verhärtete sich. »Falls du von diesem Verkäufer redest, der da arbeitet - ich glaube, auf seinem Namensschild steht Kevin. Und mehr weiß ich nicht von ihm .«
    »Glaubst du, dass er diese EMails geschickt hat?«, fragte Beth. »Also bitte! Der ist so dämlich, dass er den Computer allein nicht einmal angeschaltet kriegt, von E-Mails ganz zu schweigen«, erwiderte Tonya barsch. »Ich weiß nicht mal, ob der überhaupt schreiben kann. Wie sollte der jemanden wie Marleigh zu schätzen wissen ?«
    »Hey, wenn du zufällig erwähnt hast, dass sie vorhat, nach Marble Bay zu kommen, dann ist das völlig in Ordnung«, versuchte Cam das erregte Mädchen zu beruhigen. »Niemand macht dich dafür verantwortlich.«
    »Ich hab gar nichts erwähnt!«, platzte Tonya heraus. »Hab ich doch gesagt: Ich habe mit niemandem über irgendwas gesprochen. Ich wollte nur etwas Gutes machen. Und jetzt tut ihr alle so, als ob ich ein Verbrecher wäre ...« Sie schluchzte auf. Sofort eilte Cam hinzu, um sie zu stützen, während Alex Tonyas Hand nahm. »Hör mal«, sagte Cam, als Tonya langsam die Tränen ausgingen, »sollen wir dich vielleicht nach Hause bringen? Ich ruf mal meinen Dad an und sag, dass er uns abholt.«
    Später, als sie wieder zurück in Cams Zimmer waren, kickte Alex ihre Sandalen von ihren Füßen und machte es sich auf dem Gästebett bequem. Es war jetzt ihr Bett, vermutete sie, zumindest vorübergehend. Sie drehte den Kopf zum Fenster; das Mondlicht zog sie magisch an. Sie konnte kaum glauben, dass es derselbe Mond war, der auch auf Crow Creek schien -hier wirkte alles wie in einer anderen Welt. Auch die Menschen waren so anders als Zuhause ... Tonya zum Beispiel. Das unglückliche Mädchen war offenbar reich. Sie hatten sie vor einer weitläufigen Villa abgesetzt, die auf einem Hügel stand, hinter dicken Eisentoren.
    »Trauerkloß Gladstone hat ziemlich viel Kohle, was?«, grübelte Alex träge.
    Cam saß auf ihrem Schreibtischstuhl und hatte gerade ihren Laptop angeschmissen. Es war ein allabendliches Ritual, dass sie vor dem Zubettgehen noch mal nach ihren E-Mails sah. Mit dem Rücken zu Alex zuckte sie mit den Schultern. »Wahrscheinlich.« Der Krach des Modems - das Geräusch erinnerte Cam immer an eine Schar schnatternder Gänse - erfüllte das Zimmer, als

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