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Finsteres Gold

Finsteres Gold

Titel: Finsteres Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
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nicht mehr.
    »Ach so.« Ich muss schlucken. »Keine Ahnung, was eine Walküre ist.«
    Er hebt eine Augenbraue und zieht schnuppernd die Luft ein. »Du bist ein Elf, oder?«
    »Nein …«, fange ich an und drücke meine Hand auf seine Wunde. Er stöhnt, schafft es aber, mir einen durchdringenden Blick zuzuwerfen. »Okay. Zur Hälfte. Tut das weh?«
    »Ein bisschen.« Allerdings krümmt er sich, als würde es sehr wehtun. »Du bist ein halber Elf. Es stimmt also …«
    Der Satz endet in einem Stöhnen, und ich bedaure ihn auf einmal sehr. »Es tut mir leid. Es tut mir so leid. Ich möchte nicht gemein zu dir sein. So bin ich eigentlich nicht. Aber wir müssen dich hier wegbringen. Du bist verletzt. Ich muss dich zusammenflicken lassen. Ich muss dich in ein Krankenhaus bringen oder so.«
    Er ächzt. »Nein. Nicht ins Krankenhaus. In mein Zimmer.«
    »Du solltest aber in ein Krankenhaus«, beharre ich.
    »Sie können mich nicht behandeln.« Er zieht sich hoch, sodass er steht. Seine dunklen Jeans sind schneebedeckt. »Ich brauche dich, damit ich das Gleichgewicht halten kann. Ist das in Ordnung?«
    »Ja, gut«, sage ich, als er den Arm um meine Schulter legt. Ich schlinge meinen Arm um seine Taille. Er ist viel leichter als Nick, und das ist ein großer Vorteil. So schleppen wir uns durch den Wald … Er hustet bellend wie ein Seehund und stolpert ein bisschen. Mir bricht es fast das Herz. »Keine Sorge. Bis zu meinem Auto ist es nicht allzu weit.«
    Er nickt und murmelt etwas. Auf seiner Stirn stehen Schweißtropfen. Der Wind frischt ein bisschen auf. Der Schnee rieselt weiter auf uns herab, bedeckt uns, bleibt in unseren Haaren hängen und macht unsere Spuren unsichtbar. Es ist ein langes Stück Weg, aber ich ziehe ihn bis zum Parkplatz mit mir mit. Zum Glück stehen nur noch wenige Autos dort. Inzwischen scheint er wieder ein bisschen besser bei Kräften zu sein.
    »Ich muss dich in ein Krankenhaus bringen«, beharre ich.
    »Das bringt mich um.«
    Ich taumle zurück. »Ich weiß, dass du kein Mensch bist. Bist du eigentlich ein normaler Elf oder ein König?«
    Er schüttelt den Kopf. »Bitte keine Fragen mehr.«
    »Bist du ein König?«, frage ich noch einmal.
    »Ich hab doch gesagt …«
    »Ich weiß, was du gesagt hast, aber das heißt nicht, dass ich tun muss, was du sagst.« Ich schlucke hörbar. »Wir haben einen Ort, wohin wir Elfen bringen.«
    Sein Kopf schnellt herum, und er schaut mich an. »An dem Gerücht ist also was dran?«
    »Was für ein Gerücht?«
    »Dass uns jemand einsperrt.«
    Ich antworte nicht. Kälte strömt in meine Nase und kristallisiert. Ich drücke auf den Schlüssel, und die Zentralverriegelung meines Subaru öffnet sich mit einem Klicken.
    »Das ist barbarisch«, knurrt er.
    Ich kann ihm nicht widersprechen. Wir humpeln näher zu meinem Auto, Yoko, das neben einem großen schwarzen Pick-up steht, dem Standardtransportmittel der männlichen Highschool-Bevölkerung in Bedford. Ich versuche zu erklären: »Sie haben Menschen getötet. Sie haben Jungen gefoltert.«
    »Weil ihr König schwach war.« Er schüttelt den Kopf. »Wenn ich nicht verletzt wäre, würde ich dich zwingen, mich zu ihnen zu bringen.«
    »Aber du bist verletzt«, konstatiere ich das Offensichtliche.
    Seine Augenbrauen ziehen sich zusammen, und seine Pupillen richten sich einen Augenblick lang auf mich. Dann mustert er mein Gesicht. »Deine Haut ist ganz blau.«
    »Es ist kalt«, stoße ich hastig hervor.
    Er grinst, und ich widerstehe dem Drang, laut zu schreien. Keine Ahnung, was ich jetzt mit ihm machen soll. Er ist verletzt, aber er ist ein Elf. Ein verletzter Elf, möglicherweise sogar ein König. Das ist nicht so gut. Das ist sogar schlechter als schlecht. »Ich bringe dich dorthin, in das Haus«, bricht es aus mir heraus.
    »Das darfst du nicht tun.« Seine Stimme überschlägt sich fast vor lauter Panik, und sein Gesicht verzerrt sich vor Schmerz. Er versucht, sich ins Gleichgewicht zu bringen. Seine Hand umklammert mein Handgelenk: »In diesem Zustand darf ich auf keinen Fall dorthin.«
    Ich entziehe mich seinem Griff und öffne die Tür auf der Beifahrerseite. »Ich kann nicht zulassen, dass du Menschen tötest.«
    Er packt meinen Arm, diesmal ein bisschen weiter oben. »Ich töte keine Menschen. Nur Feinde. Ich habe mich unter Kontrolle. Ehrenwort. Nicht alle Elfen, nicht alle von uns, sind so wie die Elfen hier. Du kannst nicht von deiner Erfahrung mit eine paar Elfen auf uns alle schließen. Das ist

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