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Finsteres Licht

Finsteres Licht

Titel: Finsteres Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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nicht mal mehr an.“
    Das stimmte. Die schützende Mauer und mein kleines Traumhaus mit Garten, indem William auf mich wartete, war ein Teil von mir geworden.
    „Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.“
    „Komm schon. Wir gehen ins Silver, tanzen ein bisschen und wenn es mir nicht gut geht, können wir sofort wieder nach Hause gehen.“
    „Ich hab trotzdem ein ungutes Gefühl dabei.“
    „Du bist überfürsorglich. Vertrau mir. Ich hab mich unter Kontrolle!“
    Ich musterte seinen nachdenklichen Ausdruck. Er überlegte und wog die Für und Wider ab. Aber schließlich konnte er mich nicht für immer verstecken und dafür sorgen, dass nichts passieren konnte. Irgendwann musste er mich ein Stück weit loslassen.
    „Was soll denn schon passieren? Ich hab mich wirklich gut unter Kontrolle und du bist da und passt auf.“
    Ich zwang mich seine Gefühle nicht zu beeinflussen , indem ich ihm seine Zweifel nahm , und versuchte i h n mit der Kraft meiner Worte zu überreden. Wobei es sehr verlockend war , seine Gefühle zu manipulieren, um das zu kriegen was ich wollte.
    Ich fand heraus, dass es sehr leicht war, etwas zu bekommen, wenn man sein gegenüber glücklicher werden ließ. Es war fast wie Hypnose. Nur , dass die Leute freiwillig hergaben, was ich wollte, weil es sie glücklich machte, mir etwas Gutes zu tun. Zum Beispiel ein Verkäufer in einem kleinen Laden. Ich ging mit Amanda bummeln. Natürlich nicht zum Spaß, sondern um zu trainieren. Wir hatten kein Geld dabei, weil wir nicht beabsichtigten etwas zu kaufen. Als ich dieses kleine schwarze Kleid sah, stellte ich mir vor, wie es wohl William an mir gefallen würde. Der Verkäufer kam zu uns rüber und fragte ob er es einpacken dürfte. Ich schaute ihn traurig an und sagte, dass ich leider kein Geld dabei hatte. Zuerst war in seinem Gesicht nur zu sehen wie genervt er war, weil er kein Geschäft machen konnte. Nachdem ich seine Laune etwas anhob und mich dafür entschuldigte, ihm Umstände bereitet zu haben, schenkte er mir ein Lächeln, packte das Kleid ein und übergab es mir. Amanda schaute mich böse an, weil sie wusste was ich getan hatte. Ich zuckte unschuldig meine Schultern, nahm das Kleid und bedankte mich herzlichst.
    „Sarah, das kannst du doch nicht machen!“
    Amandas Rüge kam sobald wir den Laden verlassen hatten.
    „Natürlich kann ich, siehst du doch.“
    „Sowas nennt man Diebstahl!“
    „Nein, sowas nennt man Geschenk. Er hat es mir freiwillig gegeben!“
    „Ja warum wohl?“
    „Sei nicht sauer. Das Kleid hätte nicht viel gekostet und ich hab es nu r getan, weil er kurz davor war, sehr unfreundlich zu werden. Hätte er nicht so einen genervten Gesichtsausdruck gemacht, hätte ich kein Geschenk erhalten! Oder … bist du neidisch? Möchtest du vielleicht auch etwas geschenkt bekommen?“
    „Nein, bloß nicht. Das tut man nicht.“
    „Er wird es verkraften.“
    „Du bist verrückt.“
    „Das kann ich nicht abstreiten!“
    Nachdem Amanda mir ihre Meinung gegeigt hatte und mich doch noch mein schlechtes Gewissen einholte, gab ich das Kleid zurück.
    Bei William hatte ich schon mehr Skrupel. Also versuchte ich es eben mit einem unschuldigen, flehenden Dackelb lick und meiner Überredungskunst, damit ich bekam was ich wollte. Und an diesem Abend wollte ich unbedingt ins Silver.
    „Na schön. Wenn du unbedingt willst, gehen wir eben aus.“
    Er war nicht sehr erfreut darüber , das konnte ich spüren, aber er wusste auch, dass es mich glücklich machte.
    „Dann kannst du dich wenigstens davon überzeugen , wie gut ich schon geworden bin . “
    „Das weiß ich auch so mein Schatz. Du bist der Wahnsinn . “
    Er küsste mich leidenschaftlich und dann zog er sich langsam zurück.
    „Wo willst du hin?“
    „Ich werde die anderen f ragen , ob sie mitkommen wollen.“
    Mit einem Augenzwinkern verließ er unser Schlafzimmer und ich ging wieder ins Bad, um mich fertig zu machen. Das war noch so eine Sache die mir richtig gut an meinem jetzigen Dasein gefiel. Ich brauchte nicht viel um wirklich gut auszusehen. Meine Haut war rein und glatt, meine Haare waren lang und glänzten ohne zusätzliche Spülungen und ich verwendete nur sehr wenig Lippenstift und Augen-Make-up. Ich entschied mich für ein Kleid, das im Nacken zusammengebunden wurde und kurz über mei nen Knien endete, ein silbernes Fußkettchen mit Rosenanhänger und hoch ha c kige Schuhe. Ich betrachtete mich im Spiegel und konnte kaum glauben, dass das ich war, die so

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