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Finsteres Verlangen

Finsteres Verlangen

Titel: Finsteres Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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die Grenzen seines Käfigs zu testen. Ein leises Knurren kam aus meiner Kehle.
    »Beherrschung, ma petite. Verlier nicht jetzt schon die Kontrolle.«
    Das Denken fiel mir schwer, sogar das Sprechen. Ich kam auf die Knie und hob Ashers Hemd hoch, strich mit den Fingerspitzen über seine Haut. Es drängte mich, ihm das Hemd wegzureißen und die Lippen auf diese zarte Haut zu drücken. Doch ich dachte nicht an Sex. Vampire können sich nicht voneinander ernähren, aber ein Werwolf würde einen Vampir wohl fressen.
    Ich schloss die Augen und zwang mich, die Hände wegzunehmen. »Ich versuche es, aber du weißt, was passiert, wenn ich die Ardeur zu lange unterdrückt habe.«
    »Oui, ma petite, die anderen Gelüste wachsen. Ich habe es nicht vergessen.«
    »Du kannst Richards Tier nicht zurückdrängen.« Ich klang heiser.
    »Non.«
    Ich blickte in Ashers große blaue Augen, die so voller Angst waren. Aber er fürchtete nicht mein Tier. Der Gedanke beruhigte mich, doch das würde nicht lange anhalten. Was wir vorhatten, musste schnell vonstattengehen.
    »Ich will dich nackt sehen, zum ersten Mal und ohne dass die Ardeur mich in ihrer Gewalt hat, Asher. Doch wir haben nicht viel Zeit.« Ich wollte ihn aufs Laken drücken, aber er ließ es nicht zu.
    Jean-Claude lehnte sich in die Kissen und streckte die Arme nach ihm aus. Er sprach leise Französisch mit ihm. Ich verstand nicht viel, nur dass Eile geboten sei.
    Asher kam in die Mitte gekrochen, aber langsam und widerstrebend. Er setzte sich vor Jean-Claude und lehnte sich an ihn, aber sie waren beide bekleidet, und so wirkte es weniger erotisch als vertraulich.
    Ich blickte sie an und dachte, irgendjemand muss mit dem Ausziehen anfangen. Na schön. Ich schälte mich aus der Jacke und warf sie auf den Boden.
    Jean-Claude zog die Brauen hoch.
    »Wenn wir so weiter machen, wird es dämmern, und nichts ist passiert.« Ich musste vom Bett steigen, um den Rock auszuziehen. Ich ließ ihn als Häuflein auf dem Boden liegen, zusammen mit meiner Bluse. Mein Slip und BH waren aus dunkelblauem Seidensatin. Ich hatte sie gekauft, weil sie mich an Jean-Claudes Augen erinnerten.
    Ich wartete auf ein Peinlichkeitsgefühl, weil ich in Unterwäsche dastand, aber es kam nicht. Vielleicht war ich schon zu sehr an das Nudistentum meines Leopardenrudels gewöhnt. Oder es kam mir in Gegenwart von Asher nicht verkehrt vor. Ich weiß es nicht, und ich fragte auch nicht danach. Vorsichtig, um nicht wieder abzurutschen, kroch ich auf die himmelblaue Seide zurück.
    »Du bist wirklich wild entschlossen, es zu tun«, sagte Asher mit weicher, unsicherer Stimme.
    Ich nickte, während ich in halterlosen Strümpfen übers Bett kroch. Meine Pumps hatte ich ebenfalls anbehalten, weil Jean-Claude das mochte, und er hatte mir zuliebe schon oft Stiefel im Bett getragen. Es ist nur fair, sich mal abzuwechseln.
    Ich tippte Asher auf einen Knöchel, und er öffnete ein wenig die Beine, nur so wenig, dass ich mich zwischen seine Knie zwängen konnte, um zu ihm zu gelangen. Jean-Claudes Beine rechts und links schienen ihn vor mir abzuschirmen. Ich musste mich zwischen ihre Oberschenkel winden, indem ich mir mit den Hüften und Beinen und zuletzt ungeduldig mit den Händen Platz schuf. Schließlich kniete ich zwischen Ashers Beinen, die Knie an seine Weichteile gedrückt, was nicht halb so erotisch war, wie es sich anhört, weil er nämlich noch die Unterhosen anhatte und der Winkel ungünstig war.
    Ich wollte ihm das Hemd aufknöpfen, aber Asher hielt meine Hände fest. »Langsam, ma chérie.«
    Ich zog die Brauen hoch. »Aber dafür haben wir keine Zeit.«
    Er verdrehte den Kopf, um Jean-Claudes Gesicht zu sehen. »Ist sie immer so ungeduldig?«
    »Sie beginnt wie ein amerikanischer Mann, aber beim Vorspiel ist sie wie eine Französin.«
    »Was heißt das?«, fragte ich.
    »Lass dich ausziehen, mon ami, dann beantwortet sich deine Frage von selbst.«
    Asher ließ mich los, und ich knöpfte ihm das Hemd auf. Ich beeilte mich damit, weil die Zeit nicht auf unserer Seite war. Bei Sonnenaufgang wollte ich nicht mehr bei ihnen im Bett sein. Es reichte mir schon, wenn ich es bei Jean-Claude erlebte. Ich brauchte kein Doppelfeature.
    Jean-Claude hob Asher an und streifte ihm zusammen mit mir das Hemd von den Armen. »Ich würde mich wirklich gern bei jedem einzelnen Stück aufhalten, Asher, aber wie gesagt, ich will dich nackt gesehen haben, bevor es dämmert. Beim nächsten Mal fangen wir einfach früher an.«
    Er

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