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Finsteres Verlangen

Finsteres Verlangen

Titel: Finsteres Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Feststellung.
    »Ja.«
    Er drückte mich. »Warum gerade jetzt?«
    Ich nannte ihm meine Gründe.
    »Dann wirst du die anderen Vampire heute Nacht sehr unglücklich machen.«
    »Das hoffe ich.« Ich drehte mich so weit herum, dass ich sein Gesicht sehen konnte. Er wirkte völlig zufrieden. »Macht es dir etwas aus, das mit Asher?«
    Ein, zwei Sekunden lang überlegte er. »Ja und nein.«
    »Erkläre mir das Ja.«
    »Es wird noch eine Weile dauern, bis du die Ardeur unter Kontrolle hast. Und da macht es mir ein bisschen Sorge, was dann passieren wird, nachdem du eine ganze Reihe Männer im Bett hattest. Da wird es einige Unglückliche geben.«
    Ich runzelte die Stirn. »Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Aber ich hatte ja mit keinem Geschlechtsverkehr außer dir und Jean-Claude.«
    »Ich werde mal sagen, was Jean-Claude sagen würde, wenn er jetzt hier wäre: Ma petite, du betreibst Haarspalterei.«
    »Na schön. Ich habe nicht vor, Nathaniel aus meinem Bett zu werfen, nur weil die Ardeur endlich Ruhe gibt.«
    »Das nicht, aber wirst du ihn noch so berühren wollen, wie er es inzwischen erwartet?«
    Ich drehte den Kopf und begegnete einem absolut aufrichtigen Blick. »Ich weiß es nicht, ganz ehrlich, ich weiß es nicht.«
    »Und Asher?«
    »Das lasse ich ganz langsam angehen, okay?«
    »Und Richard?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das ist irrelevant. Richard hält es in meiner Nähe kaum aus.«
    »Glaubst du ernsthaft, du würdest Nein sagen, wenn er heute ankäme und es noch mal mit dir versuchen wollte?«
    Jetzt war ich es, die ganz still wurde. Ich dachte darüber nach, versuchte, mir mit kühlem Kopf darüber klar zu werden. Das Problem war, dass ich beim Thema Richard nie logisch denken konnte.
    »Ich weiß es nicht, aber ich tendiere zum Nein.«
    »Wirklich?«
    »Micah, ich empfinde noch etwas für ihn, aber er hat mir den Laufpass gegeben. Er hat mir den Laufpass gegeben, weil ich mich bei den Monstern wohler fühle als er. Weil ich ihm zu blutrünstig bin. Weil ich nicht so bin, wie er mich gern hätte. Ich werde nie so sein, wie er mich gern hätte.«
    »Er wird nicht mal selbst so sein, wie er sich gern hätte«, meinte Micah leise.
    Ich seufzte. Es war wahr. Richard wollte mehr als alles andere ein Mensch sein. Er wollte kein Monster sein, sondern Naturkundelehrer an der Junior High, wollte ein nettes Mädchen heiraten, ein Haus kaufen, 2,5 Kinder und vielleicht einen Hund haben. Er hatte einen bürgerlichen Beruf, aber davon abgesehen … würde er nie ein normales Leben führen können. In der Hinsicht war er wie ich. Ich hatte das akzeptiert, aber er kämpfte noch. Er kämpfte darum, ein Mensch zu sein, normal zu sein und mich nicht zu lieben. Immerhin das Letzte schien ihm zu gelingen.
    »Wenn Richard zu mir zurückkehrte, würde das nichts taugen. Er würde es tun, weil er sich nicht mehr zu helfen wüsste, doch er hasst sich zu sehr, um jemand anderen lieben zu können.«
    »Das ist hart«, sagte er.
    »Aber wahr.«
    Micah widersprach mir nicht. Das tat er nie, wenn ihm klar war, dass er sich irrte oder dass ich recht hatte. Richard hätte trotzdem widersprochen. Er widersprach immer. Er schien zu glauben, die Welt würde sich ändern, wenn er nur so täte, als wäre sie besser, als sie in Wirklichkeit war. Aber das tat sie nicht. Die Welt blieb, wie sie war. Und weder Zorn, noch Selbsthass, Selbstverachtung oder blinde Sturheit konnten daran etwas ändern.
    Vielleicht würde Richard noch lernen, sich selbst zu akzeptieren, doch das würde er wohl ohne mich tun müssen.
    Ich zog Micahs Arme enger um mich wie einen warmen Mantel. Ich war ungeheuer müde. Wenn Richard heute bei mir anklopfen und zurückkehren wollte, was würde ich tun? Ich wusste es ehrlich nicht. Aber eines war vollkommen sicher: Er würde meine Ardeur nicht befriedigen wollen. Er hielte das für monströs. Und er würde mich außer mit Jean-Claude mit keinem anderen teilen. Und wenn er nicht bereit wäre, meine Ardeur zu befriedigen, würde es nicht gut gehen. Das war ein ganz praktisches Problem. Die Ardeur musste befriedigt werden. Richard würde das nicht tun. Richard würde auch nicht zulassen, dass es ein anderer als Jean-Claude für mich tat. Jean-Claude allein konnte meinen Hunger nicht stillen. Mann, nicht mal Micah, Nathaniel und Jean-Claude zusammen konnten meinen Hunger stillen. Wenn Richard heute zu mir zurückkäme, was würde ich tun? Ihm ein Drittel meines Bettes neben Micah anbieten?
    Richard hatte sich

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