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Finsteres Verlangen

Finsteres Verlangen

Titel: Finsteres Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Ich wette, er hat sich heute bei der Schule krank gemeldet.«
    Micah hielt mich fest an sich gedrückt. »Wie verhindern wir, dass das noch mal vorkommt?«
    Ich tätschelte seinen Arm. »Weißt du, das gefällt mir am meisten an dir. Andere würden sich jetzt damit aufhalten, was noch alles passieren könnte, aber du gehst gleich zu praktischen Maßnahmen über.«
    »Wir müssen etwas tun, bevor der Schatten wieder durch die Wand hüpft.«
    »Liegt mein Handy hier irgendwo?«
    »Auf deinem Kleiderhaufen«, sagte er.
    »Kommst du da ran, ohne aufzustehen?«
    Er streckte den Arm aus und zog es mit den Fingerspitzen so weit heran, dass er es greifen konnte. Er gab es mir, ohne eine einzige Frage zu stellen. Micah vergeudete keine Zeit, indem er mich zu Erklärungen zwang.
    Ich rief im Zirkus an, unter der speziellen Nummer, die nicht im Telefonbuch stand. Ernie, Jean-Claudes Mädchen für alles und manchmal auch Aperitif, nahm ab. Ich fragte ihn, ob Bobby Lee noch da sei. Nachdem ich ihn beschrieben hatte, sagte Ernie: »Ja, ich werde ihn gar nicht mehr los. Er scheint zu glauben, er hätte hier das Sagen.«
    Das war mir vollkommen recht. Bobby Lee kam an den Apparat. »Anita, was gibt’s?«
    »Lass dir von Ernie ein paar Kreuze geben und befestige sie an den Türen der Gästezimmer.«
    »Darf ich fragen, warum?«
    »Damit die bösen Vampire heute keine bösen Tricks mehr machen können.«
    »Das erklärt überhaupt nichts.«
    »Tu’s einfach.«
    »Muss man die Kreuze nicht an den Särgen anbringen, damit die Vampire ihre Kräfte nicht einsetzen können?«
    »Das Zimmer hat nur eine Tür, es ist wie ein großer Sarg. Glaub mir, es wirkt.«
    »Du bist der Boss. Zumindest bis Rafael mir etwas anderes sagt.« Er fragte Ernie nach Kreuzen. Ich hörte Ernies protestierenden Ton, verstand aber nicht, was er sagte.
    Bobby Lee kam wieder an den Apparat. »Er macht sich Sorgen, dass die Kreuze auch unseren Vampiren schaden, wenn sie aufgestanden sind.«
    »Das kann sein, aber meine größere Sorge ist, was unsere Gäste sonst bis dahin anstellen könnten. Wenn es dunkel wird, werden wir uns um unsere Leute Gedanken machen. Aber bis dahin bleiben die Kreuze an den Türen.«
    »Werde ich denn auch erfahren, warum?«
    »Wenn du es wissen willst, meinetwegen. Unser Gast hat versucht, Jean-Claude die Kraft auszusaugen. Aber statt ihn, traf es mich. Mir ist es den ganzen Tag beschissen gegangen.«
    »Du weißt, ich kann dich gut leiden, Anita. Du erklärst es mir immer, wenn ich was wissen will. Dabei verstehe ich fast nie, wovon du sprichst, aber du redest mit mir, als hätte ich was in der Birne und wüsste genug über Magie, um dir folgen zu können.«
    »Ich lege jetzt auf, Bobby Lee.«
    »Ja, Ma’am.«
    Ich gab Micah das Handy, damit er es wieder auf meine Kleider legte, an die ich nicht herankäme, ohne alles nass zu tropfen.
    Ich lehnte mich wieder gegen ihn, und er ließ sich tiefer ins Wasser sinken, bis ich bis übers Kinn untergetaucht war. Ich wollte gehalten werden und dösen. Jetzt wo Jean-Claude von dem Schatten befreit war, war ich müde und würde beruhigt schlafen können.
    Aber ein Problem gab es noch zu besprechen. »Jason hat erwähnt, dass Nathaniel gestern Abend bei der Arbeit zusammengeklappt ist.«
    »Er liegt in seinem Zimmer. Cherry und Zane halten ihn warm. Es geht ihm gut.« Micah küsste mich auf die Schläfe.
    »Stimmt es, dass er zusammengeklappt ist, weil ihr beide meine Ardeur nicht zweimal pro Tag befriedigen könnt?«
    Micah wurde still und sein Schweigen sagte alles.
    »Wusstest du, dass ihr mich zu zweit nicht versorgen könnt?«
    »Jean-Claude versorgt dich auch.«
    »Na schön. Wusstest du, dass ihr drei mich nicht ausreichend versorgen könnt?«
    »Jean-Claude sagt immer wieder, dass dein Verlangen bald zurückgehen wird. Wir drei werden genügen, sobald du es nur noch einmal pro Tag brauchst. Zwei Mal ist hart.«
    »Warum hast du mir das nicht gesagt?«, fragte ich.
    Er drückte mich an sich, und ich ließ ihn, war aber nicht zufrieden.
    »Weil ich weiß, wie schwer es dir fällt, neue Männer in dein Bett zu nehmen. Ich hatte gehofft, es wäre nicht nötig.«
    Apropos. »Das habe ich quasi schon getan.«
    »Was getan?«
    »Jemand neues in mein Bett genommen.« Eigentlich, dachte ich, hätte ich mich vor Scham winden müssen, aber mein Schamgefühl war auch nicht mehr das, was es mal gewesen war.
    »Wen?«, fragte er leise.
    »Asher.«
    »Du und Jean-Claude«, fragte er, aber im Ton einer

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