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Finsternis

Finsternis

Titel: Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Reed
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Gestank. „Jemand hat den Ort mit seiner eigenen Scheiße markiert“, sagte Martin einfach nur in den düsteren und kalten Raum hi nein. Er fühlte sich in diesem Augenblick verlassen, sein Verstand war nicht darauf gefasst, jemals in so eine Situation zu kommen. Am Boden lagen ein paar Messer. Abby griff sich eines und sagte: „Das können wir noch brauchen.“ – Und in diesem Augenblick hörten sie wieder ein altbekanntes und beinahe schon vertrautes Knurren, das tief aus der Kehle eines psychisch gestörten Etwas kam. Die Sonne war schon so lange untergegangen, dass auch die letzten Kreaturen der Hölle aufgestanden waren.
      Der ausgereifte Gestank dieses Raumes, hervorgerufen durch Rattendreck und Scheiße, war mehr als nur ekelerregend, er war bestialisch. Abby wurde so dermaßen übel, wie es einer Schwangeren, die gerade Kacke an der Wand sah, werden konnte. Das Knurren kam näher.
      Und das Knurren verzog sich zu einer dumpfen, schemenhaften Stimme, die sagte: „Fleisch.“
      Abby zitterte am ganzen Körper, sie konnte nicht mehr anders und ließ es einfach fließen. Sie urinierte. Ihre Jeans wurden nass und Martin, der es sah, sagte nichts. Er stand neben seiner Freundin, die ihm vor ein paar Augenblicken gesagt hatte, sie würde ihn zum Vater machen und jetzt pisste sie sich voll.
      Das Knurren kam näher. Abby spürte, dass es hinter der Tür war. Sie blieb wie gelähmt stehen und Martin stieß mit all seiner Kraft die Tür zu und klemmte einen Sessel unter die Türschna lle. Abby konnte nicht schreien, sie hyperventilierte, zitterte und fuchtelte mit dem Messer hin und her. Als Martin wieder zu ihr kam, schnitt sie ihm in seinen Arm. Er schreckte vor ihr zurück, sie ließ das Messer fallen und entschuldigte sich unaufhörlich. Dann hob er das Messer auf und schlug das Fenster ein. Die Kreatur schlug wild gegen die Tür, die nicht mehr lang standhalten würde. „Weiter, weiter“, sagte er zu seiner Freundin, die nun aus dem Fenster kletterte, er drängte sie beinahe, weil sie so lange brauchte und sie fiel einen Meter tief hinunter. Sie weinte und Martin sprintete ihr nach.
      Auf einmal krachte es hinter ihm und die Kreatur hatte den Raum, der wie eine Attrappe aufb ereitet war, erreicht. Unterdessen hatte Martin seine Freundin an der Hand genommen und sie waren in den Wald geflüchtet.
     
    *
     
    „Was haben sie gesagt?“, fragte ich Damien, der den Hörer weglegte und kein Wort sagte. „Damien, mach es nicht so spannend, was haben sie zu dir gesagt?“ – „Dass sie uns holen.“
      Ich schluckte einen Speichelklumpen hinunter und sah Damiens Adamsapfel auf und abspri ngen. Er sagte noch etwas, aber ich verstand kein Wort. Nichts von alledem. Auf einmal hörten wir einen Schrei und das Zerspringen eines Fensters. Damien und ich gingen in Position – als wären wir bei einem Einsatzkommando – und lugten hinter einem Fenster hervor. Wir sahen nicht viel, bzw. nur Damien konnte erblicken, dass hinter den Häusern jemand lief …
      „Was ist hier los?“
      „Vielleicht wollen sie uns hinauslocken?“ – „Verdammte Scheiße, verdammt“, sagte ich. Auf einmal war da ein Pfeifton zu hören. Er kam einem Signal gleich, einem Warnsignal, das aber nicht Damien und mich vor etwas warnen sollte, sondern vermittelte, dass die Jagd eröffnet war.
     
     
     
     
     
     

Kapitel 4
    Im Wald
     
    Damien sagte: „Jetzt oder nie!“ Wir liefen aus dem Zimmer und hörten plötzlich tiefes und röchelndes Knurren von mehreren Seiten. Wir wagten es nicht über den Platz zu laufen, sondern verschanzten uns abermals in der Hütte Nummer 19. Dort zogen wir uns unsere Jacken an. Damien blickte sich um, und hoffte, er würde etwas finden, das wir zum Schlagen benutzen konnten.
      Ich sah ihn an und sagte: „Die haben uns dieses Zimmer gegeben, die kennen hier alle Mittel und Wege hineinzukommen, egal was wir machen.“
      „Wenn sie die Jagd lieben, verschafft uns das vielleicht ein paar Sekunden.“ – Ein Jäger liebt das Spiel mit seiner Beute, sie zappeln zu lassen, ehe er sie reißt. Instinkt nennt man das wohl.
      Und Damien hatte recht, sie schlu gen gegen die Tür. Grölten und knurrten. Wir hörten mehrere Tritte, dann zerbrach das Fenster und wir versuchten so schnell wie möglich hinauszugelangen. Dort aber hatten sie uns schon vermutet und wir erblickten ein Wesen; etwas das menschlich aussah, aber nicht menschlich sein konnte, schrecklich, einem Monster gleich. Es trat

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