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Finsternis

Finsternis

Titel: Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Reed
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uns entgegen. Mit unseren Handys leuchteten wir es an. Ich erschrak, doch meine Muskeln waren plötzlich angespannt. Aufgerissene und aufgesprungene Haut sah ich. Fetzen gleich. Eine Fratze kam auf uns zu. Hautbeutel. Es knurrte mit ihrer tiefen und vibrierenden Kehle und sorgte für Gänsehaut. Durch den Dreck hindurch blitzten uns zwei funkelnde Augen entgegen. Wir liefen und das Tier, der Mensch, das Etwas folgte uns. Damien machte einen Satz rückwärts und trat gegen dieses Etwas, als wäre es ein tollwütiger Hund. Und es jaulte laut auf, es hasste uns in diesem Augenblick und fletschte die Zähne mit haufenweiser Spucke. Und ein Kinnhaken von mir beendete das Knurren fortwährend.
      So schnell uns unsere Füße trugen, liefen wir von dem Hautbeutel weg. Wir versuchten dem Ding zu entkommen, der Pension, de n Dingen, die uns noch folgen würden. Ein Pfeifton war zu hören, schrill und hell. Und nach wenigen Sekunden waren Rufe zu hören, ein Aufjaulen hellster Sorte.
      „Sie suchen nach uns!“, sagte Damien und ich versuchte nur zu laufen, nicht nach hinten zu sehen. Meine Glieder waren bis zum Zerbersten ang espannt. Damien war neben mir, über Stock und Stein liefen wir.
     
    „Lauf, mein Schatz, lauf, du musst dich beeilen“, sagte Martin und plötzlich konnte Abby nicht mehr laufen. Gleichzeitiges Luftholen und Laufen ging nicht mehr. Sie blieb stehen. Mit zugeknoteter Lunge rang sie um Hilfe und dabei purzelten ihr die Tränen aus den Augen wie einer Quelle im Gebirge gleich. „Ich kann nicht mehr, ich muss Luft holen.“
      „Komm“, sagte Martin und führte Abby von dem Waldweg ein wenig abseits. Sie hockten sich hinter einen großen Busch und rührten sich nicht mehr. Abby schmiegte sich an ihren Freund und es ging ihr in wenigen Augenblicken besser und sie war dankbar, diesen Mann zum Freund zu haben.
      Auf einmal hörten sie jemanden schreien. Das Geschrei glich einem Geheul – Werwolfsrufe! Die Intensität war so lange und eindringlich wie in einem Film, der erst ab 18 Jahren freigegeben war.
      „Abby, wenn du mich liebst, dann stehen wir jetzt gemeinsam auf und laufen.“
      Abby erhob sich. Sie fühlte sich nicht gut, ihre Glieder waren weich wie Butter, sie konnte sich diesen Zustand nicht erklären, aber sie hatte solche Angst, dass er ihre Glieder noch weiter lähmte. Sie versuchte zu laufen … sie liefen, so schnell es ging.
     
    Es dauerte nicht lange und sie kamen auf eine Lichtung, wo ein Wimmern zu hören war. Abby hielt die Hand von Martin fest, sie zerdrückte sie beinahe, aber Martin spürte keinen Schmerz. Er war darauf bedacht, die Umgebung – auch mit Taschenlampe – genau zu erkunden. Seine Nerven waren angespannt und sein Instinkt sagte ihm, dass er alle Hindernisse für seine Familie heil überqueren musste. Abby flüsterte leise. Sie glaubte zu erkennen, dass hier Opfer gehalten wurden und Martin war der Meinung, eine Falle umgehen zu müssen.
      Langsam gingen sie zu den Geräuschen, die sie hörten .
      Opfer. Falle. Opferfalle.
      Schnell war das Licht der Taschenlampe ausgeschalten und stattdessen das Messe für eine plötzliche Attacke gezogen. Es dauerte wenige Augenblicke, bis sich die Augen an die Finsternis gewöhnten, die sie schleichend umgab. Abby fühlte sich plötzlich sicherer, denn auch wenn das Licht der Taschenlampe ihre Sicht verbessert hätte, so wären sie wie Mücken auf dieses Licht der Taschenlampe aufmerksam geworden. Martin verteidigte sie, er war ihr Beschützer. Hinter einem Baumrand, der die Lichtung umsäumte, lauschten sie in die Finsternis hinein.
     
    „Ich hoffe diese Dreckskerle verrotten in der Hölle“, sagte die blonde Frau und spuckte dem Kerl, der sie vergewaltigt hatte hinterher. – „Sei leise“, sagte die Mollige barsch.
      Die Blonde hatte begriffen, dass sie dankbar sein musste, nicht wieder ihre Fotze herhalten zu müssen und sagte darauf: „Halt die Schnauze, sonst polier ich sie dir.“
      „W ir müssen hier weg“, sagte die Mollige, und im nächsten Augenblick kamen auch ihr wieder die Tränen, obwohl sie nicht vergewaltigt worden war. Eine dunkle, fast abgebrühte Stimme sagte ihr, dass sie sich beherrschen solle. Doch im nächsten Augenblick kippte auch die Stimme der Blonden und sie begann ebenso zu weinen. Es dauerte ein paar Momente, bis sie sich zusammen erholt hatten.
     
    Ganz leise hatte Abby ihren Martin gefragt, ob er noch immer der Meinung war, dass es sich um eine Falle handelte.

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